Innerhalb einer Woche: Hansa schafft die Kehrtwende
Nach der deutlichen Heimschlappe gegen Aufsteiger Lotte hat der F.C. Hansa Rostock innerhalb einer Woche die Kehrtwende geschafft. Zum Abschluss der Englischen Woche besiegten die Rostocker den Aufsteiger aus Zwickau mit einem mehr als deutlichen 5:0 (2:0) und verbesserten sich auf den neunten Tabellenplatz.
Hundertprozentiger Einsatz
Gerade mal eine Woche ist es her, dass die Rostocker ihr Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Lotte völlig verdient mit 1:3 verloren. Krisenstimmung herrschte an der Ostsee und Trainer Christian Brand rief einmal mehr den Abstiegskampf aus. Nur sieben Tage später ist der FCH wieder oben auf, gewann die vergangenen zwei Partien mit 7:0 Toren – eine enorme Leistungsexplosion im Vergleich zum Lotte-Spiel. "Es ist einfach die Realität. Ich habe mir das nicht ausgedacht. Die Tabelle war doch eindeutig. Wir befanden uns kurz vor den Abstiegsplätzen“, so Brand, der nach Lotte ausdrücklich hundertprozentigen Einsatz einforderte. „Niemand will wieder dorthin, aber mit 80 Prozent bist du schnell wieder unten dabei.“
Höchster Sieg seit fast sechs Jahren
Und so wehte am Sonntagnachmittag noch vor dem Schlusspfiff ein Gänsehautmoment durch das Ostseestadion. „Oh wie ist das schön“ erklang es im Stadionrund und die Laola-Welle machte die Runde. Zu diesem Zeitpunkt führten die Hanseaten bereits mit 4:0, ehe Marcus Hoffmann in der 87. Minute den Schlusspunkt zum 5:0 markierte. Der zweite Sieg in Folge war einer der sehenswertesten, einer der jedem der 13.100 Anhänger ein Lächeln ins Gesicht zauberte. So eine Partie hatten die leidgeplagten Fans schon lange nicht mehr gesehen. Hansa präsentierte sich an diesem Tag von Beginn an hellwach, ging früh durch einen verwandelten Foulelfmeter von Timo Gebhart (5.) in Führung und blieb auch danach am Drücker. Zehn Minuten später erhöhte Tommy Grupe auf 2:0; die Gäste aus Zwickau blieben ungefährlich. Statt sich auf der Führung auszuruhen, legte Hansa nach dem Seitenwechsel nach. Nach einem tollen Pass von Maximilian Ahlschwede schon Stephan Andrist zum 3:0 ein (59.), dem in der 84. Minute das 4:0 folgte. Kerem Bülbül, der in Köln schon glänzend das 2:0 vorbereitet hatte, erzielte sein Premierentor im Hansadress. Den Schlusspunkt setzte besagter Hoffmann.
Schöne Tore, Leidenschaft und Geilheit
Die Rostocker knüpften da an, wo sie am 8. Spieltag in Köln aufgehört hatten. „Das Spiel in Köln hat einiges an Selbstvertrauen freigelegt“, so Brand nach dem Abpfiff. Frühe aber vor allem auch schön herausgespielte Tore brachten an diesem Nachmittag die Zwickauer ins Straucheln, die insgesamt nur eine Torchance für sich verzeichnen konnten. Hansa überzeugte mit viel Aggressivität und Leidenschaft in der Spielweise und ließ gerade in der Defensive nichts anbrennen. Fünf Tore von fünf verschiedenen Torschützen zeugten zudem von einem echten Teamerfolg und Ausgeglichenheit innerhalb der Mannschaft. „Jeder war so geil und wollte Tore machen“, so Christian Brand, der sich auch freute, dass sich seine Jungs nach dem 2:0 nicht ausruhten. „Wir denken offensiver, das war vor ein paar Wochen noch nicht der Fall“, erklärte Grupe.
Konstanz bleibt die größte Herausforderung
Das Zauberwort an der Ostsee heißt nun in den kommenden Monaten Beständigkeit. Zu oft gab es beim FCH in dieser Saison immer wieder auffällige Ausreißer sowohl nach oben als auch nach unten. „Konstanz ist die größte Herausforderung in der Liga. Wir wollen jetzt versuchen in der Spur zu bleiben und punkten, punkten und punkten“, so Markus Hoffmann. Chefcoach Christian Brand beschwörte indes den Hunger herauf. „Wir müssen extrem hungrig bleiben und so viele Punkte wie möglich machen.“ Schon am kommenden Freitag treffen die Hanseaten auf den Zweitliga-Absteiger aus Paderborn. Ausruhen verboten, fordert auch Gebhart: „Ausruhen dürfen wir uns jetzt nicht. Nun müsste eigentlich der Letzte gecheckt haben, was möglich ist, wenn man mal eine Serie startet. Deswegen müssen wir weiter hart arbeiten.“