VfR Aalen weiter deutlich über seinen Erwartungen platziert

Kurzzeitig sah es nach einem Abwärtstrend aus, doch mit dem 1:0-Sieg über Preußen Münster haben Peter Vollmann und Co. diese Zweifel umgehend wieder beseitigt: Der VfR Aalen spielt weiterhin oben mit und überrascht damit nicht nur die eigenen Anhänger. Es ist fast schon schade, dass dies am Samstag nur wenige Zuschauer sehen wollten.

Mini-Kader schweißt zusammen

Der VfR Aalen ist Spitz auf Knopf genäht und in einer wahrlich beklemmenden Situation: Es fehlen die Einnahmen, um auf lange Sicht in der 3. Liga konkurrenzfähig zu bleiben. Eigentlich konnte die Mischung, die die Schwarz-Weißen in dieser Saison an den Start brachten – einen Mini-Kader, aufgefüllt mit zahlreichen Talenten ohne große Profierfahrung – überhaupt nicht funktionieren. Und doch hat Trainer Peter Vollmann, ausgestattet mit seiner großen Erfahrung im Abstiegskampf, die Mannschaft bisher erstaunlich gut beisammengehalten. Das 1:0 über Preußen Münster zeigte haargenau, was der VfR einem Abstiegskandidaten wie dem SCP aktuell voraus ist: Die Mentalität, die mannschaftliche Geschlossenheit, der Zusammenhalt. „Uns schweißt die Situation zusätzlich zusammen“, verriet Vollmann erst kürzlich im Gespräch. Mit fünf Mann auf der Geschäftsstelle, phasenweise mit 16 Spielern im Mannschaftstraining – schön ist die Situation in Aalen nicht, aber es funktioniert.

17 Punkte gegen den Abstieg

Klar: Auf ewig dürfte der VfR oben nicht mitspielen. „Allein der Ausfall von Thorsten Schulz, der uns bis zum Jahresende fehlen wird, schmerzt sehr“, weiß Vollmann. Viele weitere Ausfälle dürfen sich die Mannen von der Ostalb ohnehin nicht mehr erlauben. Absolute No-Names wie Nico Rodewald, der aus der A-Jugend aufrückte, stehen im Kader, während in den kommenden Wochen auch Stürmer Steffen Kienle nach seiner Roten Karte ausfallen wird. Der personelle Engpass spitzt sich weiter zu, die Pause kommt daher nun gar nicht ungelegen. Weil der VfR Aalen sogar vom zweiten Platz auf den Rest der Liga hinabschauen kann und nach zehn Spieltagen schon 17 Zähler gegen den Abstieg gesammelt hat, ist die Lage dennoch ruhig. „Es ist eine schöne Momentaufnahme“, stellt Vollmann klar, der aber auch betont: „Die Anzahl an Punkten, die auf dem Konto stehen, haben wir uns verdient.“

„Wir nehmen die Situation als Herausforderung“

Was aus Sicht des Vereins schade ist: Gegen Preußen Münster fanden nur 3.300 Fans den Weg in die Scholz-Arena – ein Minuswert in dieser Spielzeit. Trotz der guten sportlichen Situation scheint die 3. Liga auf der Ostalb nicht mehr gut rezipiert zu werden – es macht die Gesamtsituation des Klubs nicht leichter. „Wir nehmen das als Herausforderung, auch wenn es manches Mal ermüdet. Irgendwo bleibt die Hoffnung auf Besserung“, ist Vollmann guter Dinge und beweist ein Stück weit Zweckoptimismus. Denn eins steht fest: Mit den Voraussetzungen, mit denen der VfR Aalen in diese Drittliga-Spielzeit gegangen ist, wäre ein Aufstieg eine mit Worten kaum zu umschreibende Sensation. Anders aber könnte sich Aalen nicht nachhaltig sanieren, in der 3. Liga ist das kaum möglich. Den Moment genießen, die Gesamtsituation kurz vergessen – das ist wohl das Beste, was die Fans des VfR aktuell machen können.

   

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