Jahn: Schmid stürmt im Topspiel gegen den SVS!
Im morgigen Topspiel der 3. Liga SSV Jahn Regensburg (Dritter) gegen den SV Sandhausen (Erster) haben beide Teams zwei "Problemzonen", die sie in den Griff bekommen müssen. Der Jahn hat ein großes Fragezeichen im Sturm, die Sandhäuser ein großes in der Abwehr. Dennoch erwartet die Zuschauer im Stadion an der Prüfeninger Straße ein spannendes Spitzenspiel, in dem beide Vereine nur ein Ziel haben: 3 Punkte!
Jahn u. U. ohne drei Top-Torjäger
Der SVS möchte den Abstand auf den Relegationsrang vergrößern und sich ein beruhigendes Puffer erspielen, der SSV dagegen (auf eben dem besagten Relegationsrang) möchte natürlich nicht, dass der Abstand zur Spitze größer wird, im Gegenteil. Aber um weiter um den Aufstieg mitzuspielen, müssen die Regensburger ihre Probleme im Sturm lösen. Die Personalsituation in der Offensive ist alles andere als rosig an der Donau. Top-Torjäger Schweinsteiger (12 Tore) ist immernoch verletzt, wird erst (wenn es gut läuft) in zwei Wochen wieder mitmischen können. Auch der zweitbeste Goalgetter bei den Oberpfälzern, Michael Klauß mit 7 Treffern, wird vielleicht erneut ausfallen. Laut Medienberichten hat er sich im Spiel gegen Wehen (2:1) eine Verletzung an der Kapsel zugezogen und macht eine Trainingspause. Ob er gegen Sandhausen spielen kann ist noch offen. Im diesem Spiel hat sich auch der drittbeste Jahn"stürmer" verletzt. Thomas Kurz (5 Tore), eigentlich Defensiver Mittelfeldspieler, war in den letzten beiden Spielen einzige Spitze – mit Erfolg! In 60 Minuten schoss Kurz drei Tore für den Jahn (bzw. köpfte drei Tore) und sorge somit für 4 Punkte, er war der Beste Schweinsteiger-Ersatz in der Jahnelf, die man sich wünschen konnte. Doch bei seinem zweiten Kopfballtreffer gegen den SVW zog er sich einen Bänderriss am Sprunggelenk zu…
Sturmalternativen ohne Spielpraxis, ohne Form, ohne Torgefahr
Wer wird also gegen Sandhausen stürmen? Viel Auswahl hatte Trainer Markus Weinzierl mit diesem wahnsinnigen Verletzungspech nicht. Mit Sebastian Hofmann, Thiemo-Jerome Kialka und Jürgen Schmid stehen im noch drei Angreifer zur Verfügung. Schmid hatte seine kleinen Chancen in dieser Saison nicht nutzen können, ist eigentlich nur mehr vierte Wahl beim Jahn. Im ersten Saisonspiel gegen babelsberg (1:1) nach einer schlechten ersteh Hälfte ausgewechselt, danach 10 Kurzeinsätze. Kaum Spielpraxis, geschweige denn Tore. Lichtblick: Jürgen Schmid absolvierte eine hervorragende Vorbereitung, könnte somit vielleicht wieder Selbstvertrauen getankt haben und zu alter Stärke zurückfinden. Das er eine gute Wahl im Sturm sein kann, weiß man aus der Vergangenheit. Kialka hat seit seiner Verpflichtung in der Winterpause seine Qualitäten andeuten können, richtig viel daraus gemacht hat er bisher nicht. Die Umstellung von Regionalliga zu 3. Liga fällt ihm offensichtlich noch schwer. Und Sebastian Hofmann, als große Sturmhoffnung zu Beginn der Saison geholt, war eigentlich die ganze Spielzeit über verletzt. Ein Mini-Einsatz im September in Burghausen, hochgerechnet seit er in Regensburg ist vielleicht zwei Woche am Mannschaftstraining teilgenommen – zwar ist er jetzt wieder fit, aber mit Sicherheit keine Alternative für die Startformation. Trainer Weinzierl hat sich schlussendlich für Jürgen Schmid entschieden. Der 30-jähige Publikumsliebling wird nach siebeneinhalb Monaten wieder von Beginn an stürmen und soll die Leistungen aus der Wintervorbereitung bestätigen. Dass er ein hervorragender Stürmer ist, ist keine Frage.
SVS ohne drei Abwehrspieler
Man darf also gespannt sein, wie sich Schmid bei seinem ersten Startelf-Einsatz seit dem ersten Spieltag schlägt. Auch kehrt Oli Hein nach seiner Sperre (5. gelbe Karte) wieder zurück auf die "6" neben Tobi Schlauderer. Vor Fragezeichen in der Aufstellung steht auch Gästecoach Gerd Dais. Der Sandhäuser Trainer hat aber weniger im Sturm sorgen, sondern in der Verteidigung. Mit Schulz (5. Gelbe), Pischorn und Schauerte (beide krank; Einsatz fraglich) fallen ihm wohlmöglich drei der vier Abwehrleute aus. Auf eine eingespielte Abwehr brauchen die SVS-Anhänger nicht sonderlich zu hoffen.
Jahnstadion eine Festung!
Wenn aber beide Trainer ihre Ausfälle kompensieren können, darf man sich auf ein gutes Spitzenspiel im Regensburger Jahnstadion freuen. Regensburg und Sandhausen sind sich in vielen Dingen sehr ähnlich. Beide Mannschaften stehen zu Recht ganz oben in der Tabelle. Beide Teams stellen mit die Besten Offensiven (40 zu 41 Toren) und Defensiven (24 zu 27 Gegentoren). Einen Vorteil haben aber die Regensburger: Den Heimvorteil! Seit einem Jahr (17 Spiele) sind die Bayern saisonübergreifend ohne Heimniederlage. Sandhausen ist ebenfalls sehr heimstark, das nützt ihnen in Regensburg nur leider nichts. Zwar gewannen sie zwei der letzten vier Auswärtsspiele, aber gegen die Teams aus dem unteren Mittelfeld (Wehen und Bielefeld) sind andere Gegner als Aufstiegsaspiranten. Bei anderen Spitzenteams konnte der Tabellenführer diese Saison noch nicht gewinnen, ob zum Beispiel Aalen (0:2) oder Heidenheim (1:2). Und nun müssen sie nach Regensburg, wo der Jahn Mitfavoriten um den Aufstieg nicht sonderlich viele Punkte ließ. Aalen (4:0) oder Saarbrücken (4:1) fuhren ohne Punkte heim, Heidenheim und Erfurt holten je einen glücklichn Punkt.
Regensburg und Sandhausen: Lange Reise meistens sinnlos.
Zudem haben Regensburg und Sandhausen ihre eigene kleine Geschichte. Noch nie konnte eines der Teams bei dem jeweiligen anderen gewinnen (gerade mal drei Unentschieden)! Ob Regionalliga, 3. Liga oder Relegationsspiele, nie gab es einen Auswärtssieg. So auch im Hinspiel: Mit einem 2:1 brachten die Sandhäuser dem Jahn die erste Saisonnierlage bei – da scheint ein Regensburger Heimsieg morgen treu der Serie nur logisch – und der Verlust der Sandhäuser Tabellenführung. Ob die Fans des SV Sandhausen morgen ebenfalls ohne Punkt wieder heimfahren, zeigt sich natürlich erst, wenn Schiri Dr. Kampka die Partie nach 90 + x Minuten abpfeift. Sicher ist aber, dass diese 90 + x Minuten sehr spannend werden! Auch das ist Teil der Regensburger/Sandhäuser Fußballgeschichte…
Foto: Regensburg1889.de