MSV Duisburg: Das Puzzlestück "Linksverteidiger"
Für den MSV Duisburg steht am Samstag ein echtes Spitzenspiel an, geht es dich zum Viertplatzierten nach Regensburg. Die Oberpfälzer haben nach einer kleinen Durststrecke zurück in die Spur gefunden und wollen am Samstag unter anderem davon profitieren, dass den Zebras kein etatmäßiger Linksverteidiger zur Verfügung steht. Die beste Abwehr der Liga wird damit auf die Probe gestellt.
Wolze und Poggenberg fehlen
MSV-Trainer Ilia Gruev wird am Samstag in Regensburg wohl oder übel auf einen "echten" Linksverteidiger verzichten müssen. Dauerverletzt seit der Vorbereitung ist Dan-Patrick Poggenberg gegen den Aufsteiger aus der Regionalliga Bayern genauso wenig eine Option, wie Kevin Wolze. Der Vize-Kapitän erlitt im Landespokal-Spiel gegen den KFC Uerdingen 05 eine Bänderdehnung im Knöchel. Am Mittwoch startete der 26-Jährige zwar wieder mit Laufeinheiten, das Spitzenspiel in der Continental-Arena kommt für Wolze jedoch zu früh. Sein Fußball-Lehrer Ilia Gruev wird daher in die Trickkiste greifen müssen, denn ausgerechnet die einzigen beiden Verletzten im Kader der Zebras spielen auf derselben Position – als Linksverteidiger. Dadurch wird vermutlich Neuzugang Fabio Leutenecker in die Startelf rücken, der normalerweise auf der anderen Seite verteidigt. Viel Erfahrung hat der Rechtsfuß auf der ungewohnten Position nicht, erst drei Mal spielte Leutenecker in seiner Karriere als Linksverteidiger. Eine zweite – jedoch viel unwahrscheinlichere – Möglichkeit wäre, Innenverteidiger Dustin Bomheuer nach außen zu ziehen. Der 25-Jährige hat schon bei Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga ab und an auf der linken Seite ausgeholfen, dürfte in den Überlegungen von Ilia Gruev allerdings keine ernsthafte Rolle spielen. Zur Zeit stellen die Zebras mit erst sechs Gegentreffern die beste Abwehr der Liga – kaum vorstellbar also, dass der Zebra-Coach seine souveräne Innenverteidigung ausgerechnet gegen die SSV-Wirbelwinde Jan George und Erik Thommy auseinander reißen wird, obwohl sich Jungspund Thomas Blomeyer durch seine letzten Leistungen durchaus anbietet. Ein Überraschungseffekt dürfte den Meiderichern bei dieser Variante auf jeden Fall gewiss sein.
Vorne wieder 1:0?
Bei der letzten Begegnung in Regensburg wurden definitiv die Duisburger überrascht. Der SSV Jahn besiegte die Zebras am ersten Spieltag der Saison 2014/2015 mit einem 3:1-Erfolg, Regensburg startete als Zweitplatzierter in die Saison. Die Zebras stiegen trotz der Anfangspleite und Startplatz 18 am Ende derselben Spielzeit auf, der Jahn verabschiedete sich dagegen in die Regionalliga. Zwei Jahre später treffen sich beide Mannschaften nun wieder. Für die Regensburger ist der Klassenerhalt das erklärte Ziel, dennoch steht der Aufsteiger aktuell auf Platz Vier, was die Partie automatisch zu einem Spitzenspiel auf dem Papier macht. Beim MSV Duisburg wird Simon Brandstetter dafür sorgen wollen, das Match zwischen Auf- und Absteiger auch dementsprechend torreich zu gestalten. Der Ex-Erfurter erzielte in den letzten drei Pflichtspielsiegen jeweils den 1:0-Siegtreffer und dürfte damit auch gegen die Regensburger im Sturm gesetzt sein. Sturmbulle Kingsley Onuegbu wird dagegen vermutlich kein Kandidat für die Startelf werden. Wie sein Sturmpartner Stanislav Iljutcenko, der im Spiel gegen Uerdingen oftmals unglücklich den falschen Laufweg wählte, konnte der "King" sich gegen den Oberligisten nicht für einen Einsatz empfehlen. Dafür fehlt dem Nigerianer derzeit einfach der Zugriff aufs Spiel, oft versucht Onuegbu den Ball über seine körperliche Stärke zu behaupten – zuletzt mit mäßigem Erfolg. Die Qual der Wahl hat letztendlich wieder MSV-Trainer Ilia Gruev, der am Ende vor allem das Puzzlestück "Linksverteidiger" neu legen darf.