VfR Aalen kämpft vor Duell mit Lotte mit der Grippewelle
Nach zehn Spieltagen kann man das durchaus eine Überraschung nennen: Der VfR Aalen empfängt die Sportfreunde Lotte zum Spitzenspiel des Zweiten gegen den Dritten in der 3. Liga. Freuen wird das den MSV Duisburg – als ernsthafte Aufstiegsrivalen werden sich nämlich weder die Westfalen noch die Schwaben ernsthaft bezeichnen.
Fast perfekter Saisonstart für beide
Nichtsdestotrotz oder vielleicht sogar gerade deshalb kann und muss beiden Klubs für die bisher geleistete Arbeit schlichtweg der höchste Respekt gezollt werden: Aalen zog den finanziellen Gürtel wieder einmal deutlich enger und erreicht das absolute Maximum seiner Möglichkeiten, während die Sportfreunde Lotte als frecher Aufsteiger die Liga überraschten. Widmen wir uns zuerst dem Gast vom Autobahnkreuz – irgendwie scheint da der Wow-Effekt nämlich ein Stück weit verpufft zu sein. Zwei Niederlagen gab es zuletzt in Halle sowie daheim gegen den FSV Frankfurt und man möchte sich als bescheidener Lotter kaum ausdenken, auf welcher Position die SFL sich ansonsten jetzt bereits befinden könnten. Noch immer steht die Truppe um Trainer Ismail Atalan vor dem großen Nachbarn VfL Osnabrück, noch immer bekleiden die Sportfreunde Lotte den Relegationsplatz. 17 Punkte gegen den Abstieg wurden bereits gesammelt, das ist sowohl für Aalen als auch für Lotte ein perfekter Saisonstart.
Lotte will wieder mehr investieren
Von der Kaderstruktur her scheinen sich der VfR Aalen und Lotte dabei sogar zu ähneln: Bei beiden Teams ist die Quantität vor und auch während der Spielzeit noch ein Thema, beide hatten bisher Glück mit nur wenigen Verletzten und konnten so über den in der Breite nicht zwangsläufig drittligatauglichen Kader hinwegtäuschen. „Wir treffen auf eine selbstbewusste Mannschaft, die eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern hat“, gab etwa Coach Atalan auf der Pressekonferenz zu Protokoll und drückte zugleich die Marschroute aus: „Wir wollen wieder unser Spiel aufziehen und müssen mehr investieren als zuletzt“ – nur dann könne es wieder mit dem Punkten klappen. Besonders auf Rechtsaußen Nico Granatowski ruhen die neuen Hoffnungen der Lotter in der Scholz-Arena: Nach einem Knöchelbruch, aufgrund dessen Granatowski bisher sämtliche Saisonspiele verpasste, ist dieser nun wieder einsatzbereit.
Grippewelle schwächt Aalen entscheidend
Und die Lage beim VfR Aalen? Die ist nach einer ruhigen und entspannten Länderspielpause, Peter Vollmann und Co. hatten zuvor Preußen Münster mit 1:0 besiegt, voller Vorfreude auf das anstehende Heimspiel. Unverhofft kicken die Schwarz-Weißen oben mit, das ist für Spieler und auch Fans eine schöne Momentaufnahme. „Mehr darf das auch nicht sein“, verriet Peter Vollmann bereits vor einigen Wochen, falsche Erwartungen will der Fußballfachmann auf keinen Fall wecken. Für ihn gibt es tatsächlich ein Novum zu bestaunen, denn Vollmann hat trotz seiner langen Trainerkarriere noch keine Begegnung mit den Sportfreunden Lotte vorzuweisen – ebenso ergeht es im Übrigen dem VfR Aalen. Dieser hat sich allerdings personell großer personeller Probleme zu erwehren: Eine Grippewelle suchte die Ostalb heim. „Wir haben teilweise nur 12 Spieler beim Training gehabt, Sebastian Vasiliadis musste mit fast 42 Grad Fieber ins Krankenhaus“, schildert Vollmann das Desaster. Noch ist völlig offen, welcher der zahlreichen Schwächelnden bis zum Samstag auf dem Platz stehen kann.