Serien von Hansa und FCM gerissen – MSV setzt Lauf fort
Der MSV Duisburg bleibt in der Spur. Am Samstag setzte sich der Tabellenführer mit 2:1 bei Jahn Regensburg durch. Während Halle das Ost-Duell gegen Zwickau mit 3:2 für sich entschied, unterlag Magdeburg nach zuvor vier Siegen in Folge mit 0:1 in Erfurt. Auch der Lauf von Hansa Rostock nahm ein Ende, gegen Osnabrück hieß es am Ende 1:2. Zudem spielten Aalen-Lotte (1:1), Münster-Wiesbaden (2:2) und Kiel-Bremen (3:1).
FCM-Serie gerissen: 0:1 bei Rot-Weiß Erfurt
Vor Anpfiff stand der Sport in Erfurt zunächst im Hintergrund: In Gedenken an den verstorbenen FCM-Fan Hannes S. überreichte Erfurt-Präsident Rolf Rombach einen Kondolenzkranz, das Stadion applaudierte respektvoll. Als der Ball dann rollte, schwieg das Stadion, erst nach knapp fünf Minuten waren erste Anfeuerungsrufe aus dem Erfurter Block zu vernehmen. Auf dem Feld kamen die Hausherren mit der besonderen Atmosphäre zunächst besser zu recht und hatten über Kammlott (2.) und Brückner (10.) zwei kleinere Chancen. Während der FCM noch nicht im Spiel war, drangen die Thüringer immer wieder in den Strafraum der Gäste ein, Odak (21.) und Bergmann (24.) hatten weitere Möglichkeiten. Erst nach 29 Minuten war RWE-Keeper Klewin erstmals richtig gefordert und musste sich bei einem Flachschuss von Ernst strecken. Da sich nun auch die rund 2.500 mitgereisten FCM-Fans bemerkbar machten, fand Magdeburg fortan besser in die Partie, hatte aber Glück, dass Vocaj nach 36 Minuten nur knapp über die Latte zog. Die Partie war nun zwar ausgeglichener, die besseren Chancen hatte aber nach wie vor Erfurt: Aydin, Vocaj und Bieber verpassten nach 40 Minuten, Bergmann nach 41 und 42 Minuten. Zur Pause blieb es beim 0:0.
Auch mit Beginn der zweiten Halbzeit war RWE das aktivere Team, Glinker musste nach 47 Minuten schon sein ganzes Können aufweisen, um Aydin in einem Laufduell fair zu stoppen. Der FCM war unterdessen um Spielkontrolle bemüht, wirklich gefährlich waren die Chancen von Brandt (52.) und Beck (54.) aber nicht. Auf der anderen Seite probierte es Brückner aus 30 Metern – keine Gefahr für Glinker (66.). Danach flachte das Niveau etwas ab, erst eine Doppelchance für den FCM nach 75 Minuten sorgte wieder für ein Raunen im Steigerwaldstadion. Beide Teams schalteten nun wieder einen Gang hoch, acht Minuten vor dem Ende köpfte Bieber eine Hereingabe von Tyrala zum 1:0 für Erfurt in die Maschen. Magdeburg rannte danach nochmal an, am Ende blieb es aber beim Heimsieg für RWE. Während die Thüringer damit den ersten Sieg nach vier Partien feierten, ging die Härtel-Elf erstmals nach vier Siegen in Folge wieder als Verlierer vom Platz.
Osnabrück jubelt in Rostock und siegt 2:1
Die Partie begann flott, bereits nach vier Minuten hatte Willers mit einem Distanzschuss aus 25 Metern die erste Chance – Schuhen im Hansa-Tor war aber auf dem Posten. Danach versuchten es Groß (5.) und Jänicke (8.), die jeweils knapp verpassten. In Minute 11 hätte es Elfmeter für den VfL geben können, Schiedsrichter Sven Waschitzki pfiff ein Foul von Gardawski an Groß aber nicht. Osnabrück reagierte mit wütenden Angriffen und ging nach 22 Zeigerumdrehungen nicht unverdient durch Tobias Willers in Führung – der Abwehrspieler staubte nach einer Ecke ab. Die Enochs-Elf spielte nun stark auf und drängte auf den zweiten Treffer, von Hansa kam zu wenig. Allein Kristo hatte zwei Riesenchancen (27. / 30.), konnte den Ball jeweils aber nicht richtig platzieren. Kurz darauf dann die dicke Gelegenheit für Hansa: Nach einer Flanke stand Ziemer vollkommen frei vor VfL-Keeper Gersbeck, schloss aber zu überhastet ab (34.). Hansa wurde nun stärker, konnte vor der Pause aber nichts mehr am Spielstand verändern.
Nach dem Seitenwechsel drängten die Gäste auf den zweiten Treffer, der nach 51 Minuten auch fallen sollte: Dercho wurde nicht richtig angegriffen und konnte so auf Kwasi Wriedt abgelegen, der freistehend keine Probleme mehr hatte. Hansa schüttelte sich kurz und rannte dann an: Erst schoss Gardawski knapp über den Querbalken (55.), dann traf Ziemer die Kugel aus aussichtsreicher Position nicht richtig (57.). Auch danach setzte die Brand-Elf das hohe Pressing weiter fort und kam nach 63 Minuten zum verdienten Anschluss durch Kerem Bülbül. Nun war Feuer in der Partie, Osnabrück hatte durch Syhre (65.) und Wriedt (68.) innerhalb kürzester Zeit gleich zwei Riesenchancen auf das 3:1 – Glück für Hansa. In der Schlussphase konnten die Gäste dann kaum noch vor Entlastung sorgen, denn die Kogge warf alles nach vorne – allerdings ohne Erfolg. Osnabrück feierte den ersten Sieg nach zwei Pleiten in Folge und ist nun Tabellenzweiter, beim F.C. Hansa ist unterdessen die Serie von drei Siegen in Folge gerissen.
Duisburg bleibt in der Erfolgsspur: 2:1-Sieg beim starken SSV Jahn
Duisburg begann mit viel Tempo und wurde für den hohen Aufwand nach neun Minuten mit dem 1:0 durch Tim Albutat belohnt – vorausgegangen war ein schwerer Fehler von Sven Kopp. Der Jahn war sofort um Wiedergutmachung bemüht, Grüttner scheiterte nach 16 Minuten nur knapp. Auf der anderen Seite hätte Duisburg bereits in der 19. Minute auf 2:0 erhöhen können, Brandstetter verpasste eine Klotz-Flanke allerdings hauchdünn. Duisburg blieb am Drücker, Regensburg machte in der 25. und 26. Minute durch Erik Thommy aber ebenfalls auf sich aufmerksam. Erst zirkelte die Leihgabe aus Augsburg knapp vorbei, dann scheiterte er an Flekken. Auch zwei Zeigerumdrehungen später war der MSV-Schlussmann gefordert, dieses Mal musste er einen Schuss von Grüttner parieren. Beide Teams schenkten sich in dieser Phase nichts, es ging hin und her. Vor allem vor der Pause wurde es nochmals richtig gefährlich: Zunächst beförderte Grüttner das Spielgerät knapp über die Latte (43.), dann verpasste Janjic das 2:0 – er traf das Außennetz (45.).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs war Regensburg das bessere Team und wurde nach 53 Minuten mit dem durchaus verdienten Ausgleich belohnt: Jann George zog aus 16 Metern direkt ab – Traumtor. Der MSV war nun gefordert, fand gegen kompakt stehende Regensburger aber nur selten eine Lücke. So dauerte es bis zur 73. Minute, ehe ein Kopfball von Janjic mal wieder für Gefahr sorgte – Jahn-Keeper Pentke war aber zur Stelle. Drei Zeigerumdrehungen später musste der Schlussmann der Hausherren gegen Iljutcenko dann schon alles riskieren, in Minute 80 war er gegen den erwähnten MSV-Stürmer nach einem Kopfball dann aber machtlos. Die Gäste zogen sich danach weit zurück und versuchten, die knappe Führung über die Zeit zu retten – mit Erfolg. In der Tabelle liegt der Zweitliga-Absteiger nun sechs Punkte vor Rang 4.
Halle gewinnt Ost-Derby gegen Zwickau – Turbulente Schlussphase
Nach einer ruhigen Anfangsphase ging erstmals nach elf Minuten ein Raunen durch den erdgas-Sportpark, als Pintol aus vollem Lauf den Posten traf. Dies war jedoch der einzige Höhepunkt der Anfangsphase – viel lief auf beiden Seiten nicht zusammen. Halle war zwar besser im Spiel und auch häufiger am Ball, in Torchancen konnte die Schmitt-Elf dies aber nicht ummünzen. Von Zwickau ging unterdessen keine große Gefahr aus, erst nach 32 Minuten setzte sich Göbel mal auf links durch und fand mit einer Flanke den Fuß von Nietfeld – vorbei. In der 44. Minute dann nochmal Halle, Pintol zwang Brinkies zu einer Glanzparade. Die darauffolgende Ecke verpuffte, es ging ohne Tore in die Pause.
Den zweiten Abschnitt begannen die Saalestädter furios: Nachdem ein Handspiel von Göbel im Strafraum zunächst nicht geahndet wurde (50.), brachte Marvin Ajani den Ball nach 51 Minuten zur 1:0-Führung im Tor unter. Angetrieben vom Publikum spielte Halle nun stark auf und zog nur fünf Zeigerumdrehungen nach dem ersten Treffer mit 2:0 davon. Fabian Baumgärtel brachte einen Freistoß direkt im Tor unter. Zwickau wackelte in der Folge bedenklich und hätte nach 59 Minuten fast das 0:3 kassiert – Brinkies konnte einen Ball gerade noch aus dem Giebel boxen. Torsten Ziegner reagierte und stellte um, das Spiel seiner Mannschaft veränderte sich dadurch aber nicht – im Gegenteil: Zwölf Minuten vor dem Ende traf Fennell zum 3:0 für den HFC. Entschieden war die Partie damit aber noch nicht, denn kurz vor dem Ende wachte Zwickau nochmal auf und kam über König (85.) wieder ran. Zwei Minuten später bekamen die Gäste einen Elfmeter zugesprochen, den Wachsmuth dann jedoch vergab. Direkt danach gab es den nächsten Strafstoß für Zwickau, dieses Mal trat Patrick Göbel an und traf zum 2:3. Die Westsachsen warf nun alles nach vorne, kamen aber nicht mehr zum Ausgleich. Mit dem Schlusspfiff sah Ronny König noch Gelb-Rot.
Kein Sieger im Topspiel zwischen Aalen und Lotte
Bereits nach zehn Minuten bekam der VfR Aalen nach einem Handspiel von Rahn einen Elfmeter zugesprochen. Mika Ojala trat an und verwandelte sicher zum 1:0. Die Gäste ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken und schlugen nur kurz danach durch Kevin Freiberger zurück (15.). In der Folge entwickelte sich ein rassiges Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, kurz vor der Pause hatte Aalen gleich zwei Riesenchancen auf die erneute Führung.
Auch im zweiten Durchgang war das Tempo hoch, es ging hin und her. Nach 64 Minuten traf Rosinger auf Seiten der Sportfreunde die Latte, acht Minuten vor dem Ende waren beide Mannschaften jeweils ein Mann weniger. Erst sah Yannick Deichmann nach einem Schubser glatt Rot, dann bekam Tim Wendel für Meckern Gelb-Rot. Am Ende blieb es beim 1:1.
2:2 Münster gleicht gegen Wiesbaden spät aus
Die Gäste aus Wiesbaden begannen stark und gingen bereits in Minute 10 in Führung – Luca Schnellbacher brachte eine Flanke von Marc Lorenz im Tor unter. Mit der Führung im Rücken spielten die Hessen befreit auf, Münster fand nicht die richtigen Mittel. In Minute 32 hätte Lorenz auf 2:0 erhöhen können, scheiterte aber an Schulze-Niehues.
Wenige Minuten nach Wiederanpfiff traf Youngster Tobias Warschewski dann zum Ausgleich (54). Lange halten sollte dieser allerdings nicht, denn nur zehn Zeigerumdrehungen später stellte Manuel Schäffler die SVWW-Führung wieder her. Als vieles schon auf eine Niederlage der Preußen hindeutete, bekamen die Westfalen in Minute 86 einen Elfmeter zugesprochen, den Amaury Bischoff zum 2:2-Endstand verwandelte.
Kiel besiegt Bremen II mit 3:1
Nachdem Kingsley Schindler die Störche bereits nach nur sechs Minuten in Führung gebracht hatte, sah alles nach einer klaren Angelegenheit aus. Dennoch ließ Kiel die U23 des SV Werder nach rund 30 Minuten besser ins Spiel kommen und kassierte folgerichtig den Ausgleich (Aidara / 37.).
Im zweiten Durchgang nahm die KSV Holstein das Zepter dann aber wieder in die Hand und ging nach Toren von Drexler (52.) und Lewerenz (86.) als verdienter Sieger vom Platz.