Niederlage im Spitzenspiel: Der Jahn schlägt sich selbst
Der SSV Jahn Regensburg hat das Spitzenspiel gegen den MSV Duisburg mit 1:2 verloren. Dabei zeigte die Elf von Heiko Herrlich keine schlechte Leistung, schlug sich am Ende allerdings selbst. Die Tore der Zebras durch Albutat und Iljutcenko resultierten aus Regensburger Fehlern, vorne vergaben die Ostbayern zu viele Chancen. Das Traumtor von Jann George reichte am Ende nicht. liga3-online.de analysiert die Niederlage gegen Duisburg.
Der Jahn macht Fehler – die Zebras nicht
"Mit der Leistung meiner Mannschaft kann ich zufrieden sein, mit dem Ergebnis jedoch nicht“, erklärte Jahn-Trainer Herrlich nach der Partie gegen die Meidericher. Sein Team legte bei der 1:2-Niederlage gegen den Aufstiegsfavoriten nach Startproblemen eine starke Leistung an den Tag, hielt gut mit und hatte sogar genug Chancen, um das Spiel am Ende für sich zu entscheiden. Doch der MSV ging als Sieger vom Platz. Nicht als die bessere Mannschaft, als die clevere. "Ein Unentschieden wäre gerechter gewesen. Wir haben heute Lehrgeld bezahlt“, fand Herrlich. Der Jahn hat Fehler gemacht, die die Zebras nicht gemacht haben.
Dem frühen 0:1 ging ein Stockfehler von Sven Kopp voraus, der die Flanke von Wiegel ebenso wenig entschärfen konnte, wie Andreas Geipl – der Albutat am Ende noch mit seinem Oberschenkel auflegte (9.). "Ein Geschenk“, wie Herrlich anschließend urteilte. Auch das Gegentor zum 1:2 war fast schon Slapstick: Oliver Hein konnte zunächst die Hereingabe von Engin nicht verhindern, dann kam Philipp Pentke im Tor nicht rechtzeitig vor Iljutcenko an den Ball, auch der dabeistehende Marvin Knoll konnte nichts ausrichten (80.). Auch das strafstoßwürdige Foul von Geipl an Wiegel (35.) oder der Fehlpass von Thommy (62.) hätten bestraft werden können.
Schlechte Chancenverwertung
Hinten produzierte die Abwehr zwei Fehler zu viel, vorne wurden die besten Chancen vergeben. Alleine Marco Grüttner hatte drei Tore auf dem Fuß, scheiterte aber entweder am Duisburger Torhüter (13.) oder verfehlte das Ziel knapp (40., drüber und 81., vorbei). Auch Thommy (23., gehalten und 25., vorbei), Lais (52., auf der Linie geklärt) oder Hein (70., daneben) hätten treffen können. "Ich zähle in der ersten Halbzeit fünf zu zwei Torchancen für uns“, zeigte der Jahn-Trainer nach dem Spiel auf, "wir müssen da einfach mehr verwerten, dann gehen wir mit einer Führung in die Halbzeitpause. Auch im zweiten Durchgang haben wir ein Chancenplus, aber das 2:1 verpasst – so machst Du den Gegner wieder stark.“
Herrlich hadert: "Wir sollten schauen, dass wir die Punkte, die möglich sind, auch holen.“ So holte der MSV die drei Zähler, was der Chefcoach der Oberpfälzer anerkannte: "Wenn man solche Spiele gewinnt, dann steht man am Ende auch oben.“ Auch sein Gegenüber, MSV-Trainer Ilia Gruev, sah ein Spiel zweier starker Mannschaften: "Ich bin richtig begeistert, der Jahn hat eine echt gute und sympathische Mannschaft, die versucht Fußball zu spielen. Ich freue mich, dass wir hier heute gewonnen haben, denn das war richtig, richtig schwer. Der Jahn ist definitiv und mit Abstand der beste Aufsteiger, vor allem was das spielerische betrifft. Hier ist es nicht so einfach zu gewinnen – ich freue mich schon auf das Rückspiel.“
Der Jahn weiß, woran es hapert. Neben der zu großen Anzahl von Gegentoren ist die Chancenverwertung das Manko. Zwar haben die Rothosen mit 19 Treffern eine der besten Offensivabteilungen der Liga, allein Jann George traf schon sieben Mal, doch die Effektivität könnte höher sein. In der engen Tabellensituation könnte eine noch bessere Ausgangsposition stehen. Aber trotz verlorener Punkte gegen den MSV kann Heiko Herrlich etwas Positives aus dem Spiel nehmen: "Ich hatte ja schon vorher gesagt, Duisburg hat die beste Spielanlage, die beste Mannschaft und den besten Kader. Wir haben heute bewiesen, dass wir auch gegen Topteams mithalten können.“