1. FC Magdeburg: Trend zeigt wieder nach unten
Mit einer 2:4-Niederlage gegen den Chemnitzer FC musste der 1. FC Magdeburg die zweite Niederlage in Serie einstecken. Statt dem Angriff auf das obere Tabellendrittel kehrt damit vorerst wieder etwas Tristesse in Sachsen-Anhalt ein – die sechste Saisonniederlage ist perfekt. Die Geduld der Fans bleibt aber groß.
Jedes zweite Spiel geht verloren
Das wäre gemessen an der Lage nach dem sechsten Spieltag ein deutlicher Fortschritt, ist gegenüber der Situation von vor zwei Wochen aber als Rückschritt zu bewerten. Zwei wertvolle Chancen, sich im Verfolgerfeld der 3. Liga zu etablieren, wurden vom 1. FC Magdeburg um Trainer Jens Härtel binnen nur sieben Tagen vertan. Stattdessen stehen unter dem Strich bereits sechs Niederlagen in zwölf Spielen, jede zweite Partie wurde verloren. Nur zur Erinnerung: In der letzten Saison dauerte es beim damaligen Aufsteiger 26 (!) Partien, bis die sechste Nullrunde verzeichnet wurde. Auch die bereits dritte Heimniederlage im sechsten Spiel deutet darauf hin, dass von der Festung am Heinz-Krügel-Platz aktuell nicht viel übriggeblieben ist. Teils gab es sogar deftige Pleiten – wie das 0:3 zum Saisonauftakt gegen Fortuna Köln oder eben das 2:4 gegen den Chemnitzer FC. Das klingt bei der nackten Betrachtung sogar noch weniger deutlich, als sich das Geschehen über weite Strecken abspielte.
Chemnitz souverän und eiskalt
Denn schon nach rund 60 Minuten war die Partie entschieden, als die Himmelblauen sich durch Torjäger Anton Fink (12./25.) sowie Dennis Grote (63.) fast uneinholbar in Führung geschossen hatten. Anhand der ersten Spielhälfte ging der Vorteil für den CFC auch in Ordnung, Magdeburg leistete sich zu viele Fehler und musste mitansehen, wie die individuell stark besetzen Chemnitzer daraus Kapital schlugen: Nils Butzen beging vor dem 0:1 einen entscheidenden Stockfehler, Felix Schiller stellte sich vor dem Elfmeter, der per Nachschuss zum 0:2 führte, äußerst ungeschickt an. Beim 3:0 ließ sich der FCM schließlich auskontern, Fink hätte allerdings auch in den ersten 45 Minuten schon seinen Hattrick schnüren können. Der Anschluss von Christian Beck (78.) wurde umgehend von Daniel Frahn zum 4:1 gekontert (81.), echte Spannung kam am Samstagnachmittag vor der herausragenden Kulisse von 17.700 Zuschauern damit nicht mehr auf. Marius Sowislos 2:4-Anschluss blieb nicht mehr als ein weiterer Ehrentreffer (88.).
Trauer um Hannes steht nochmals im Mittelpunkt
Vor dem kommenden Auswärtsspiel für den 1. FC Magdeburg, den die Reise zum SSV Jahn Regensburg nach Ostbayern führt, ist damit eine gewisse Drucksituation nicht von der Hand zu weisen. Die Geduld der Anhänger bleibt allerdings groß – zumal sich auch gegen Chemnitz nicht vollständig auf den Sport konzentriert werden konnte: Auch der zwölfte Spieltag stand voll und ganz im Zeichen der Trauer um FCM-Anhänger Hannes. Ein großer Gedenkmarsch von der Innenstadt bis zum Stadion mündete in einem großen „Ruhe in Frieden, Hannes“-Banner vor dem Stimmungsblock „U“ – große Gesten für den verstorbenen Fan. Es dürfte weitere Tage oder sogar Wochen dauern, ehe rund um den 1. FC Magdeburg tatsächlich wieder Normalität einkehren kann.