MSV Duisburg: Schnell zurück, aber ohne Schnellhardt
Schnell zurück in die Spur finden, so könnte das Motto beim MSV Duisburg dieser Tage lauten. Nach der ersten Heimniederlage der Zebras ist die Liga wieder enger zusammengerückt, weswegen die Mannschaft von Ilia Gruev im Auswärtsspiel bei der SG Sonnenhof Großaspach wieder punkten muss, um die Tabellenführung zu behalten. Während Abwehrchef Branimir Bajic zurückkehren wird, muss Mittelfeld-Regisseur Fabian Schnellhardt auf der Tribüne Platz nehmen.
Spielerische Klasse angeschlagen
Wenn es beim MSV Duisburg eine Ranking-Liste für die Worst-Case-Szenarien in einer Saison gibt, dann dürfte das Fehlen von Fabian Schnellhardt dort durchaus einen Platz finden – und das nicht sehr weit unten. Nach einer völlig zu Recht gegebenen roten Karte in der Nachspielzeit gegen den FC Hansa Rostock wurde Schnellhardt für drei Spiele gesperrt, was seinen Trainer Ilia Gruev gleich vor mehrere Baustellen bringt. Denn eigentlich ist Fabian Schnellhardt unverzichtbar für Duisburg. Unumstritten ist, dass der gebürtige Leinefelder der Lenker und Ideengeber im zentralen Mittelfeld der Zebras ist. Auch intern wird klar angesprochen, dass diese spielerische Klasse kaum ersetzbar sein wird. "So einen Typen wie Schnelli haben wir ansonsten nicht", erklärt beispielsweise Flügelspieler Thomas Bröker in der "WAZ". Im Spiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach müssen sich die Zebras demnach etwas anderes, neues einfallen lassen – zumal schon im letzten Spiel gegen Rostock die Idee zum letzten Schritt fehlte. Ein dichtes Abwehrbollwerk zu knacken sei für die Duisburger immer schwierig, betont auch Trainer Ilia Gruev auf der Homepage des MSV. "Aber auch dafür muss man Lösungen finden und das versuchen wir in jedem Spiel", erläutert der 46-Jährige weiter und verdeutlicht damit, dass er mit der Chancenerarbeitung gegen Hansa Rostock nicht zufrieden war. Ohne Schnellhardt, dafür aber mit Mohamed Cissé werden die Zebras also Lösungen finden müssen, denn trotz einer deutlich ausgeprägten Angriffslust wird Großaspach hinten keine Geschenke verteilen.
Cissé rückt nach, Özbek oder Dausch?
Bleibt für die Zebra-Fans in erster Linie noch die Frage, wer Fabian Schnellhardt ersetzen wird. Die zweite große Baustelle, die sich durch den Ausfall des 22-Jährigen ergibt, ist die U23-Regelung der Dritten Liga. Mit Mo Cissé steht nur noch ein einziger Profi-Spieler neben Daniel Zeaiter, Thomas Blomeyer und Ahmet Engin als Option zur Verfügung. Der 19-Jährige Offensivspieler ist gewiss kein schlechter Kicker, hat in seiner Karriere allerdings auch noch keine einzige Einsatzminute im Profi-Fußball verzeichnet. Eine ernsthafte Möglichkeit für die Startelf ist Cissé garantiert nicht – darum streiten sich viel mehr Baris Özbek und Martin Dausch. Vor fast genau zwei Jahren holte Sportdirektor Ivica Grlic den heute 30-jährigen Dausch aus Berlin nach Duisburg, wo der Ex-Unioner rasch zu einem "Königstransfer" wurde. Unter Gino Lettieri führte Dausch als Mittelfeld-Stratege die Zebras in die 2. Bundesliga, doch seit einer Hüftverletzung im vergangenen Jahr kam er nicht mehr richtig in Form. Dementsprechend scheint Baris Özbek zunächst die besseren Karten für Samstag in der Hand zu halten. Die Variante mit Özbek und Albutat wirkt im ersten Augenblick sehr zerstörerisch – könnte aber gerade gegen Großaspach gewisse Vorteile mit sich bringen. Die Elf von Oliver Zapel stellt mit 20 Toren die stärkste Offensive der Liga, die erst einmal durch diese Doppel-Sechs hindurch kommen müsste. Aufatmen kann Ilia Gruev eine Reihe weiter hinten, denn Kapitän Branimir Bajic kommt nach seiner Gelbsperre erwartungsgemäß zurück. Die Ideen, eine defensive Mannschaft zu knacken, werden allerdings auch eher selten vom Abwehrchef kommen.