VfL Osnabrück: Trotz mäßiger Ergebnisse weiter oben dabei

Wenn sonst keiner will, dann übernehmen wir halt den Aufstiegsrang – so ähnlich dürfte der VfL Osnabrück aktuell denken. Die Niedersachsen bekleckerten sich in den letzten Wochen unter dem Strich nicht mit Ruhm, holten sieben Punkte aus sechs Spielen. Aufstiegswürdig klingt das nicht, aber weil die Konkurrenz ebenso schwächelt, bleibt der VfL auch nach dem 1:1-Remis gegen den FSV Frankfurt für mindestens zwei Wochen Zweiter.

Flotte erste Halbzeit – aber die Tore fallen nach der Pause

Klar ist: Ein Remis gegen die zuletzt bärenstarken Bornheimer verdient sich auch in Osnabrück einen gewissen Stellenwert, verstecken muss sich mit diesem Ergebnis niemand. Wäre mehr möglich gewesen? Ja. Allein in der ersten Halbzeit vergaben die Hausherren vor 7.300 Zuschauern durch Robert Kristo nach 29 Minuten eine exzellente Gelegenheit, als der US-Amerikaner FSV-Keeper Sören Pirson per Kopf aus kurzer Distanz zur Parade zwang. Kurz zuvor hatte der andere US-Boy im Team, Marc, Heider, bereits per Flachschuss nur knapp die Führung verfehlt (27.). Weiteren Osnabrücker Halbchancen standen von Beginn an ebenso diverse Entlastungsangriffe der Frankfurter entgegen, etwa durch den jungen Cagatay Kader (31.) – es war ein richtig flotter Kick, der ab der ersten Minute Lust auf mehr machte. Nach dem Seitenwechsel dauerte es nicht lang, ehe es zum ersten Mal im Kasten des Gastes klingelte: „Otschi“ Wriedt nahm bei einem direkten Freistoß genau Maß und versenkte diesen oben rechts im Winkel (49.).

Enochs kann mit einem Punkt "gut leben“

In der Folge nahm das Niveau der Begegnung leicht ab. Die Abschlüsse wurden weniger, auch wenn das Tempo hoch blieb und sich der VfL nicht auf dem knappen Polster ausruhen wollte. Kontern tat jedoch der FSV, und das erfolgreich: Fabian Graudenz verwandelte einen Abpraller von Marius Gersbeck, der sich in dieser Situation jedoch wenig vorwerfen lassen konnte, zum 1:1-Ausgleich (65.). Ein Remis, das in Ordnung ging – auch weil Frankfurt in der Schlussminute noch zwei hochkarätige Möglichkeiten auf den Auswärtssieg besaß, aber seinen Meister in Gersbeck respektive dem linken Außenpfosten fand (90./91.). "Damit kann ich, wenn man alles betrachtet, gut leben“, resümierte auch Trainer Joe Enochs gegenüber dem "Vereins-TV" nach Abpfiff. "Nach vorne hätten wir nach dem 1:0 noch zielstrebiger spielen können“, merkte der Fußballlehrer an, der seiner Abwehr beim Gegentreffer keinen Vorwurf machen wollte.

Niemand will am VfL Osnabrück vorbeiziehen

Alles in allem ein gerechtes Remis – aber war das schon Spitzenniveau in der 3. Liga? Immerhin hatte der FSV Frankfurt zuvor sechs Partien in Folge nicht verloren, scheint seinem Anspruch als Zweitliga-Absteiger allmählich gerecht zu werden. Beide Mannschaften kämpfen mitten im Aufstiegsrennen, auch wenn dies in diesen Wochen mehr denn je einem Schneckenspurt gleicht. Obgleich der VfL Osnabrück seit dem 8. Spieltag nur noch sieben Punkte aus sechs Begegnungen holte, bewahrte er innerhalb dieser Zeit seinen Zwei-Punkte-Vorsprung gegenüber der gesamten Konkurrenz, aus der sich ebenso niemand absetzen konnte. Was für eine verrückte Liga! Es ist allerdings davon auszugehen, dass sich bis zum Winter noch einige Favoriten formieren werden. Ob der VfL Osnabrück dabei ist, das zeigen die kommenden Wochen – so zum Beispiel das anstehende Auswärtsspiel beim VfR Aalen. Das Grundpotenzial für höhere Ziele ist in jedem Fall vorhanden.

   

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