Hansa-Hauptsponsor kritisiert Fans für Pyro-Aktion
Die Pyro-Show der Hansa-Fans beim Auswärtsspiel in Magdeburg hat ein geteiltes Echo hervorgerufen: Während einige Anhänger die Aktion als "Auslebung der Emotionen" feiern, gibt es seitens der Pyro-Gegner scharfe und kritische Worte – so auch von Hansa-Hauptsponsor "kurzurlaub.de".
"Kraftprobe mit dem DFB?"
In einem ausführlichen Facebook-Post richtet sich das Reise-Unternehmen unter dem Titel "Wie kann das sein!?" mit deutlichen Botschaften an die Hansa-Fans: "Diese Aktion schadet uns allen! Wir wollen Fußball mit all seinen schillernden Farben – aber nicht brennend am Himmel!" Der Hauptsponsor wirft zudem die Frage auf, "warum man so viel Kohle und Liebe in den Verein steckt, wenn es diesmal absichtlich "verbrannt“ wird!" Von einem "Dumme-Jungen-Streich" könne keine Rede mehr sein: "Viel eher ist es sowas wie die Provokation der Strafe. Sehenden Auges in die Begegnung ohne Zuschauer. In der Hoffnung, dass danach die Bewährung aufgehoben wird? Dass wieder allerlei Banner angebracht werden können? Dass fortan wieder mehr Platz und Zeit für neuerliche "Aktionen“ da ist!? Kraftprobe mit dem DFB? Wie kann das sein!?"
"Wahl der Mittel stimmt nicht"
Das Reise-Unternehmen vermutet, dass ein deutliches Zeichen gesetzt werden sollte: "Doch wofür oder wogegen? Gegen die Bewährungsverlängerung vom DFB für das drohende Geisterspiel, für ein noch härteres Hansa-Image innerhalb deutscher und internationaler Fanszenen?" Ob es einen Wettbewerb für verbotene Pyro-Choreografien und das Auflehnen gegen geltende Regularien und ein vermeintlich nicht gerechtes System gibt, fragt "kurzurlaub.de" in seinem Post. Was dem Sponsor besonders bitter aufstößt: "Im vollen Wissen, dass Pyro nicht legal ist und hart bestraft wird, zieht man die Aktion konsequent gegen das Wohl des Vereins durch." Auch die Tatsache, dass Hansa-Fans "natürlich nicht mehr Samthandschuhen angefasst und anderswo werden ähnliche Aktionen mit "stimmungsvollen Auftritten" tituliert" werden, könne keine Grundlage für solch einen Protest sein. "Die Wahl der Mittel stimmt auf beiden Seiten nicht!"
Sponsor gibt Tipp
Ein weiterer Kritikpunkt: "Wie kommt so viel Pyrotechnik in den Block? […] Gibt es auf der Gegenseite möglicherweise auch Duldungen? Die Masse spricht nicht unbedingt für rigorose Kontrollen. Nicht umsonst gab es aus der Magdeburger Fanszene nach Spielschluss sogar Respektsbekundungen? Es heißt: niemand sei gefährdet worden und Hansa-Ultras mit Magdeburgern 'auf Augenhöhe'". Es sei schwer, "wirklich in die Gedanken einzutauchen", schreibt das Reise-Unternehmen und schließt seinen Appell mit einem Tipp "für alle Freunde von Feuerwerk": "Bucht einen Kurzurlaub bei den Pyro-Games in Berlin oder schaut euch mal "Rhein in Flammen“ an. Legal und wunderschön! Pyro in Stadien stinkt den meisten!"