MSV Duisburg: Toreschießen beim FSV abgucken
Seit acht Wochen und damit seit den letzten sechs Spieltagen grüßt der MSV Duisburg ohne Unterbrechung von der Tabellenspitze. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass den Meiderichern seitdem nur noch drei Treffer gelungen sind. Der FSV Frankfurt dagegen hat seine Torausbeute in derselben Zeit verdoppelt, steht nun bei 24 Treffern und wäre mit einem Sieg gegen die Zebras wieder auf Schlagdistanz zu selbigen. Für die Elf von der Wedau stehen entscheidende Wochen bevor.
Statistiken eines Tabellenführers
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Zielplanung beim MSV Duisburg ganz klar Richtung Aufstieg geht. Bislang sieht es für die Zebras auch ganz gut aus, schließlich führen sie seit dem neunten Spieltag die Drittliga-Tabelle ununterbrochen an. Angesichts dieser Tatsache gäbe es wenig zu meckern, wären da nicht die letzten drei Partien, in denen der MSV seit 280 Minuten ohne eigenen Treffer dasteht. Dennoch läuft für die Meidericher alles nach Plan – des Öfteren wurde bereits ein Zwei-Punkte-Schnitt als Ziel für die Saison vorgegeben. Mit rund 1,86 Punkten pro Spiel liegt Trainer Ilia Gruev damit sehr nah an dieser Marke. Hochgerechnet hätte das in den letzten acht Drittliga-Jahren sechsmal zum Aufstieg gereicht – wenn auch manchmal nur über die Relegation. Wenn man diese Rechenspielchen anführt, muss aber auch dagegen gehalten werden, dass der Herbstmeister in den vergangenen fünf Jahren einen Schnitt von 39,4 Punkten nach 19 Spielen hatte. Zu diesem Wert fehlen den Zebras noch einige Punkte, sodass sie alle fünf Spiele bis zur Winterpause gewinnen müssten, um in diesem Trend zu bleiben. Da die halbe Liga immer noch zu den direkten Konkurrenten um die Aufstiegsplätze zählt, wird eine derartige Siegesserie allerdings alles andere als ein Kinderspiel. Dessen sind sich auch die Spieler beim MSV bewusst, allen voran Andreas Wiegel. "Wir haben zwar in den vergangenen drei Ligaspielen kein Tor erzielt, haben aber trotzdem gepunktet und die Tabellenführung bestätigt", erklärt der Flügelspieler auf der Homepage der Duisburger und beweist damit einen realistischen Blick auf die Situation seiner Mannschaft – der MSV ist Spitze, aber er muss wieder Tore schießen, um diesen Status nicht zu verlieren.
Fan-Erwartungen ungedrosselt
Denn wenn die Zebras am Samstag gegen den FSV Frankfurt nicht zurück in die Spur finden, könnte der VfL Osnabrück in der kommenden Woche die neuerliche Chance zum Vorbeiziehen in der Tabelle nutzen. Spätestens dann wird es ungemütlicher in Duisburg, denn die naturgemäß hohen Erwartungen der Fans sind in dieser Saison gefühlt noch höher – die ständigen finanziellen Sorgen peitschen den Meidericher Anhang schon seit Jahren an, ihren Verein endlich wieder erfolgreicher zu sehen, um nicht immer wieder an die Existenzsorgen erinnert zu werden. Der Saisonstart hat Mut dazu gemacht, umso größer ist derzeit die Angst vor Rückschlägen. Wenn es also darum geht, das Toreschießen in der Liga wiederzuerlernen und die eigenen Fans damit zu beruhigen, dann schauen sich die Kicker der Zebras am besten die Spiele des kommenden Gegners FSV Frankfurt als Lehrvideos an. Der Mitabsteiger aus Hessen stellt mit 24 Treffen die Offensiv-Power der Liga, hat allein in den letzten sieben Spielen mehr Tore geschossen, als der MSV in der ganzen Saison. Auch Tim Albutat wird dazu beitragen wollen, am Samstag etwas an dieser Statistik zu ändern – der defensive Mittelfeldspieler wird nach überstandenem Magen-Darm-Infekt voraussichtlich wieder in die Startelf rücken. Fehlen wird definitiv Enis Hajri, ein Fragezeichen steht zudem hinter Stürmer Stanislav Iljutcenko.