Hüpfverbot in der MDCC-Arena: Spielabbruch denkbar

Mit dem Appell an die Fans des 1. FC Magdeburg, das Hüpfen in der MDCC-Arena aus baustatischen Gründen künftig zu unterlassen, hat die Stadt Magdeburg am Dienstag für großes Aufsehen gesorgt. Oberbürgermeister Lutz Trümper hält sogar einen Spielabbruch für denkbar, wenn die Fans weiterhin hüpfen.

"Wir können kein Risiko eingehen"

Wie Messungen unterhalb der Nordtribüne beim Spiel gegen Hansa Rostock ergeben haben, sei die Panikgrenze um mehr als das Dreifache überschritten worden. Die Panikgrenze beschreibt das Gefühl, angesichts einer tatsächlichen oder angenommenen Gefahr fliehen zu müssen. Zudem sei es nicht ausgeschlossen, dass sich Fertigteile der Tribüne bei derartigen Schwingungen lösen könnten. "Da eine bauliche Veränderung der Tribünen nicht in kurzer Zeit möglich ist, kann eine Entlastung der Tribüne nur durch eine Verhaltensänderung der Fans erreicht werden“, betont Oberbürgermeister Lutz Trümper gegenüber der "Volkstimme". Noch am heutigen Mittwoch soll dem 1. FCM seitens des Bauordnungsamtes eine Verfügung zugestellt werden, in der auch das Hüpfverbot klar formuliert wird. Dieses, so Trümper, müsse der Verein dann strikt umsetzen. Hüpfen die Fans trotzdem und vor allem gleichmäßig weiter, schließt der Magdeburger Oberbürgermeister sogar auch einen Spielabbruch durch die Bauordnungsbehörde nicht aus: "Wir können in der Sache keinerlei Risiko eingehen. Ich vertraue aber auf die Fans, die sich ja sicher nicht selbst in Gefahr begeben wollen.“ Wie das strikte Hüpfverbot beim kommenden Heimspiel gegen den Halleschen FC umgesetzt werden soll, ist noch nicht bekannt.

Arena wurde als reines Sitzplatzstadion geplant

Ende Dezember will die Stadt ein vollständiges Gutachten zur Belastbarkeit der Tribünen vorstellen – wahrscheinlich müssen bauliche Maßnahmen vorgenommen werden. Vorwürfe, das Stadion sei falsch konzipiert worden, wies Trümper gegenüber der Zeitung unterdessen zurück. Demnach sei die MDCC-Arena als reines Sitzplatzstadion geplant und gebaut worden. "Und für eine solche Nutzung ist es nach wie vor sicher." Während der Planungs- und Bauzeit sei das starke Hüpfen noch nicht verbreitet gewesen, sagt Trümper. Mittlerweile gehört es jedoch zu jedem Heimspiel dazu, sodass nun ein Teil der besonderen Atmosphäre verloren gehen könnte.

   

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