Gesperrte MDCC-Arena: Wie es jetzt weitergeht

Die Nachricht, dass das Derby zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC am Samstag aufgrund von Statikproblemen ohne Zuschauer ausgetragen werden muss, hat deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. Eine nie dagewesene Situation im Profifußball stellt den FCM nun vor ein echtes Problem. liga3-online.de erklärt, wie es jetzt weitergeht.

[box type="info" size="large"]Heimspiel gegen Aalen auch betroffen?[/box]

Werden die Ticketkosten erstattet?

Das ist noch offen. Denkbar wäre aber, dass die Käufer einer Tageskarte den vollen Preis zurückerhalten und die Dauerkarten-Inhaber anteilsmäßig entschädigt werden. Dieses Verfahren findet bereits für das übernächste Heimspiel gegen den VfR Aalen Anwendung, bei dem aufgrund einer DFB-Strafe die Blöcke 3-6 geschlossen bleiben müssen. Die Ticket- und Dauerkarten-Besitzer können aber selbst entscheiden, ob sie sich die Kosten zurückerstatten lassen – verpflichtend ist dies nicht. Knapp 20.000 Tickets wurden für das Spiel gegen Halle verkauft.

Muss auch das Heimspiel gegen Aalen ohne Zuschauer stattfinden?

"Block U" auf der Nordtribüne ist ohnehin gesperrt, ob die anderen Tribünen wieder freigegeben werden, steht noch nicht fest. Die Nutzungsuntersagung der Stadt Magdeburg gilt zunächst zwar nur für die Partie gegen den Halleschen FC, jedoch werden die beim Spiel gegen Hansa Rostock ermittelten Statikprobleme auch am 10. Dezember noch bestehen.

Welche Möglichkeiten gibt es, das Stadion dennoch zu öffnen?

Die einzige Option ist ein Hüpfverbot auf allen Tribünen. Die Umsetzung einer solchen Maßnahme hält FCM-Manager Mario Kallnik jedoch für unrealistisch. "Wir können nicht verhindern, dass auf der Tribüne gehüpft wird – das gehört einfach zur Fankultur dazu", sagte er am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Somit müssten sich die Fans schon vor dem Spiel öffentlich dazu verpflichten, auf das Hüpfen im Stadion vorerst zu verzichten.

[box type="info" size="large"]Treffen zwischen Fanvertretern und Oberbürgermeister[/box]

Was machen die Fans jetzt?

Am Freitagvormittag ist zunächst ein Treffen zwischen Fanvertretern, Vereins-Verantwortlichen und Oberbürgermeister Lutz Trümper angesetzt. Möglich, dass man sich dort auf ein vorläufiges Hüpfverbot im gesamten Stadion einigt. Und vielleicht lässt sich sogar auch eine kurzfristige Lösung für das Derby gegen Halle finden.

Wird die Partie am Samstag trotz des Zuschauer-Ausschlusses live übertragen?

Ja. Der MDR zeigt die Partie ab 14 Uhr live und in voller Länge im Fernsehen. Vor dem Stadion ist zudem ein Public-Viewing geplant.

Ist der Umzug in ein anderes Stadion denkbar?

Für das Derby gegen den Halleschen FC war ein Umzug aus logistischen und organisatorischen Gründen nicht möglich, für das kommende Heimspiel gegen Aalen am 10. Dezember könnte ein Umzug in ein anderes Stadion aber sicherlich eine Option sein. Als Ausweichstätte hat der FCM das Heinrich-Germer Stadion im Westen von Magdeburg beim DFB lizenzieren lassen. Inwiefern die Spielstätte mit ihren knapp 5.000 Plätzen allerdings drittligatauglich ist, ist offen. Eine realistische Alternative könnte sonst das Eintracht-Stadion in Braunschweig sein.

Könnte "Block U" nicht einfach innerhalb des Stadions den Standort wechseln?

Zwar wurden die Messungen zur Belastbarkeit der Tribünen bislang hauptsächlich unterhalb der Blöcke 3-6 (Block U) durchgeführt, dennoch ist davon auszugehen, dass die anderen Tribünen ähnliche Hüpfbelastungen ebenfalls nicht auf Dauer aushalten. Gleiches gilt für den Stehplatz-Bereich in der Nord-West-Ecke. Ein Standort-Wechsel würde das Problem somit nicht dauerhaft lösen.

[box type="info" size="large"]Wie eine vorläufige Lösung aussehen könnte[/box]

Bis wann könnten die Statikprobleme in der MDCC-Arena behoben sein?

Zunächst muss ein Gutachten über die Befunde erstellt werden – dies wird wohl bis Ende Dezember dauern. Danach könnten bauliche Maßnahmen geplant und eingeleitet werden. Bis wann diese abgeschlossen sein könnten, ist ungewiss – mit mit mehreren Wochen (wenn nicht sogar Monaten) muss man aber sicherlich rechnen.

Wie könnte eine vorläufige Lösung aussehen?

Nach dem aktuellen Sachstand gibt es nur eine Lösung: Die Fans müssen aus Rücksicht auf die beschädigte Bausubstanz vorläufig auf das Hüpfen im gesamten (!) Stadion verzichten und dies bereits im Vorfeld öffentlich ankündigen. Zwar ist das Hüpfen gerade in Magdeburg Teil einer gelebten und emotionalen Fankultur, doch eine längere Sperrung der MDCC-Arena würde den FCM vor große Existenzprobleme stellen und sogar die Zulassung für die 3. Liga gefährden – das wird nicht im Interesse der Fans sein. Die Stadt als Eigentümer des Stadions muss unterdessen alle Hebel in Bewegung setzen, um die Statikprobleme so schnell wie möglich zu beheben.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button