Erfurt: Versöhnlicher Hinrunden-Abschluss gegen Rostock?
Ein stetes Auf und Ab prägte die Hinrunde bei Rot-Weiß Erfurt, vielleicht überwog schlussendlich gar das „Ab“ gegenüber dem „Auf“. Durch einen verdienten 1:0-Erfolg in Regensburg befreiten sich die Thüringer jedoch kürzlich vorerst vom Abstiegskampf. Mit einem Heimerfolg gegen Hansa Rostock soll ein versöhnlicher Abschluss der Hinrunde gelingen.
Krämer richtet sich an die RWE-Fans
Ruhig wird es rund um die Erfurter und Trainer Stefan Krämer wohl nie. Umso besser, dass RWE offenbar einen ruhigen bis tiefenentspannten Coach an der Seitenlinie wissen. Dieser bewahrte auch nach der unglücklichen 1:2-Pleite gegen den Chemnitzer FC die Ruhe, drehte an den nötigen Schrauben und fuhr als Konsequenz einen Auswärtssieg in Regensburg ein. War das wichtig für die rot-weiße Seele! Vor großer Kulisse soll am Samstagnachmittag nachgelegt werden. RWE erwartet über 8000 Zuschauer – davon allein 2000 Gäste aus Rostock. "Wir brauchen möglichst viele unserer Fans, um gegen die zahlreich mitreisenden Rostocker anzukommen“, richtete dann auch Krämer während der Pressekonferenz einige Worte direkt an die Fans. Zuletzt war die Mission „10.000 Zuschauer“ gegen den Chemnitzer FC doch recht deutlich gescheitert. Woran liegt es, dass der hiesige Erfurter sich nur schwer für einen Stadionbesuch motivieren kann?
Folgt der vierte gute Heimauftritt in Folge?
Vielleicht ist es das chronisch triste Dasein, das Erfurt seit Jahren in der 3. Liga fristet. Viel mehr ist mit den finanziellen Möglichkeiten aktuell wohl auch nicht drin – auch daher strebt das Präsidium die baldige Ausgliederung in eine Kapitalgesellschaft an. Neue Gelder sollen her, um auf Dauer attraktivere sportliche Ziele verkaufen zu können. Aktuell sind Ziele jenseits des gesicherten Mittelfeldes kaum realistisch. Umso wichtiger gerät ein Heimsieg gegen Rostock, auch um jegliche Abstiegssorgen schnell zu vertreiben. "Die Mannschaft soll sich so präsentieren, dass sie diesen Begriff auch verdient hat“, forderte Krämer, verwies aber auf gute Arbeit in den letzten Wochen: "Ich sehe uns dort schon auf einem guten Weg.“ Insgesamt habe seine Elf zuletzt drei gute Heimspiele abgeliefert, auch das stimme ihn halbwegs optimistisch.
Krämer hat sich auf Rostock vorbereitet
Hansa Rostock muss jedoch ein wenig umdisponieren. Dennis Erdmann, Timo Gebhart und Marcus Hoffmann fallen aus, die zweite Garde ist gefragt. Eine Chance für RWE? Krämer widersprach diesem Gedanken. "Rostock hat einen guten und vor allem enorm breiten Kader. Ich glaube, dass wir bereits wissen, wie die Verletzungsausfälle kompensiert werden.“ Unter anderem sei der Übungsleiter davon überzeugt, dass die Kogge an einem 4-1-4-1-System festhalten werde. Grund zum Basteln an seiner eigenen Elf besteht hingegen kaum: Die Leistung in Regensburg wirkte reif, einzig die Chancenverwertung ließ noch zu wünschen übrig. Die neuen Hoffnungen ruhen unter anderem wieder einmal auf Carsten Kammlott, der sein Formtief zu überwunden haben scheint. Um eine bestmögliche Vorbereitung auf das Ostduell zu garantieren spielte Krämer im Übrigen sogar mit dem Gedanken, die letzte Trainingseinheit ins Steigerwaldstadion zu verlegen. Es wird deutlich: RWE zieht alle Register, um seinen Fans ein versöhnliches Weihnachtsfest zu bescheren…