MSV Duisburg: Zwei Siege zur Herbstmeisterschaft
Vor genau einem Jahr stand der MSV Duisburg mit nur 11 Punkten aus 17 Spielen am Tabellenende der 2. Liga und ging mit der "Roten Laterne" in den Winter. Wenn dagegen am Samstag im letzten Heimspiel des Jahres alles optimal läuft, könnten sich die Zebras in dieser Spielzeit schon zwei Wochen vor Weihnachten über die Herbstmeisterschaft freuen – dieses "wenn" ist allerdings noch sehr groß. Trotzdem haben die Duisburger das Etappenziel schon vor Augen.
51 Punkte in 2016
Im letzten Heimspiel des Jahres wartet der SC Fortuna Köln als Gegner für die Zebras. Diese haben zuletzt ihre Durststrecke mit einem Sieg gegen die Sportfreunde Lotte beendet und wollen jetzt an diesen Erfolg anknüpfen. Denn der Weg zum Etappenziel "Herbstmeisterschaft" ist nicht mehr weit: gewinnen die Zebras ihre nächsten beiden Spiele vor der Winterpause, gehört der inoffizielle Titel definitiv ihnen. Aber auch schon einzelner Erfolg vor dem heimischen Publikum könnte schon ausreichen, wenn die Ergebnisse auf den Nachbarplätzen stimmen – dazu dürfte der VfL Osnabrück gegen den Tabellenvorletzten FSV Zwickau keinen Sieg holen, genauso wie der Hallesche FC in Wiesbaden nicht dreifach punkten darf. Obwohl die drei Erstplatzierten aus Duisburg, Osnabrück und Halle die Favoriten in ihren jeweiligen Matches sein werden, muss man kein großer Drittliga-Experte sein, um die goldene Faustregel dieses Wettbewerbs zu kennen: hier kann jeder jeden schlagen. Deswegen muss der MSV Duisburg erst einmal die eigenen Hausaufgaben machen, bevor sie auf die Ergebnisse der anderen schauen. Und da liegen die Zebras im gesamten Kalenderjahr in einem guten Schnitt. 51 Punkte holte Trainer Ilia Gruev bislang in 2016 und erreicht damit einen Schnitt von 1,59 Punkten pro Spiel – die exklusive Bilanz für die Dritte Liga liegt derzeit sogar bei 1,82 Punkten. Dieser Schnitt soll bis zu den Winterferien noch ausgebaut werden, doch obwohl der MSV mit den Gegnern Fortuna Köln und dem FSV Zwickau ein vermeintlich leichtes Restprogramm für dieses Jahr vor der Brust haben, müssen die Zebras konzentriert bei der Sache bleiben.
Ein Sieg aus sechs Spielen
Denn die Sieglos-Serie ist erst mit dem Spiel gegen die Sportfreunde Lotte geknackt worden. In der Partie gegen den Aufsteiger aus der Regionalliga West zeigte sich der MSV Duisburg stark formverbessert, vor dem berüchtigen Platzverweis von Baris Özbek kontrollierten die Zebras das Geschehen nach Belieben. Diesen Schwung wollen Spieler und Trainer nun in das Heimspiel mitnehmen und die Form der letzten Spiele bestätigen. Denn nach langer Torlosigkeit haben die Zebras jüngst vier Tore gegen Aalen und Lotte geschossen. Wesentlichen Anteil daran hatte Zlatko Janjic, der zwei Treffer und eine Vorlage selbst beisteuerte. Nach seinem persönlichen Formtief scheint der 30-Jährige Offensivakteur, der immer wieder zwischen Sturmspitze und Mittelfeld agiert, wieder zu alter Stärke zurückzufinden – und muss ausgerechnet jetzt womöglich pausieren. "Das Sprunggelenk ist dick, ich konnte im Training nur laufen", diagnostiziert Janjic gegenüber der "WAZ" seine eigene Verletzung, wegen der er im letzten Spiel ausgewechselt werden musste. Neben Simon Brandstetter als Ersatz gehört auch Stanislav Iljutcenko wieder zur engeren Auswahl, der 26-jährige Deutsch-Russe absolvierte nach seiner Bänderverletzung im Sprunggelenk wieder Teile des Trainings. Sollte Top-Scorer Janjic nicht rechtzeitig fit werden, könnte er abseits des Platzes trotzdem für Freude sorgen – mit seinem Rauschebart wäre er der perfekte Weihnachtsmann, der im Fall der Fälle die Fans mit einer "Meisterschaft" beschenken kann.