Das sind die wertvollsten Neuzugänge – Platz 20 bis 11
226 neue Spieler haben die Drittligisten in der Sommerpause unter Vertrag genommen. Viele dieser Akteure sind auf Anhieb Stammspieler geworden, einige davon haben sich als echte Top-Verstärkungen herausgestellt. liga3-online.de hat sich die Sommer-Neuzugänge einmal genauer angeschaut und eine Rangliste der wertvollsten Neuverpflichtungen zusammengestellt. Im ersten Teil präsentierten wir die Plätze 20 bis 11.
Nachdem sich der 21-Jährige in der vergangenen Rückrunde beim Chemnitzer FC nicht durchsetzen konnte, verlieh ihn sein Stammverein Hertha BSC zum VfL Osnabrück weiter. Und dort ist Gersbeck in dieser Saison eine echte Größe. Zwar blieb der gebürtige Berliner nicht gänzlich frei von Fehlern, kann aber von sich behaupten, einen Anteil an der insgesamt starken Hinrunde der Lila-Weißen zu haben. Sieben Mal hielt Gersbeck seinen Kasten sauber, in den anderen Partien kassierte er lediglich 19 Gegentreffer – ein vergleichsweise starker Wert. Vor allem gegen Zwickau konnte sich der 21-Jährige zuletzt mehrfach auszeichnen und rettete seiner an diesem Tag schwachen Elf somit drei wichtige Punkte.
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Mit 23 Jahren zog Johannes Brinkies aus seiner Fußball-Heimat und -Ausbildungsstätte Rostock fort, um sich einen Stammplatz in der 3. Liga zu erobern. Beim FSV Zwickau hat sich der Keeper auf Anhieb durchgesetzt und erweist sich als Eckpfeiler in der noch relativ unerfahrenen Mannschaft. Ihm fehlen ebenso wie dem gesamten FSV einzig die Erfolgserlebnisse, die in den letzten Wochen verdient gewesen wären. Ein Abstieg ist daher weiterhin ein sehr realistisches Szenario, zumindest Brinkies dürfte mit den gezeigten Leistungen aber schon jetzt ein gutes Empfehlungsschreiben für andere Drittligisten abgegeben haben.
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Bei der SG Sonnenhof Großaspach stellt Lucas Röser den Top-Torschützen dar. Das ist allen voran auf eine richtig starke Phase zu Beginn der Saison zurückzuführen, in der Röser insgesamt in fünf Partien in Folge jeweils erfolgreich war. Mit sieben Toren und fünf Vorlagen hat er maßgeblichen Anteil an der zufriedenstellenden Hinrunde für Großaspach, die sogar in der oberen Tabellenhälfte enden sollte. Zuletzt aber konnte Röser mit seiner eigenen Leistung nicht mehr zufrieden sein, in elf Partien traf der Youngster noch nur einmal.
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Es ist immer so eine Sache mit den Torjägern aus der Regionalliga. Es kann klappen, muss aber nicht, wie etwa die Beispiele Dino Medjedovic vom SC Paderborn oder Ahmet Arslan vom VfL Osnabrück zeigen. Ebenfalls bei den Niedersachsen kickt allerdings seit seinem Wechsel vom Lüneburger SK Kwasi Wriedt, der eine starke Hinrunde zeigte und diese mit sechs erzielten Treffern krönte. Seine Freistoß-Stärke ist hervorzuheben, noch aber trifft das Talent nicht immer die richtige Entscheidung am Ball. Sein Talent bleibt unverkennbar, die VfL-Fans können noch einiges vom 22-Jährigen erwarten.
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Von den Stuttgarter Kickers gekommen, etablierte sich Fabian Baumgärtel schnell als Linksverteidiger beim stark auftrumpfenden Halleschen FC, der die Hinrunde im Aufstiegsrennen abschließt. Sowohl die felsenfeste Defensive (14 Gegentore in 19 Spielen) als auch die wenigen offensiven Höhepunkte gehen zu einem nicht unbedeutenden Anteil auf Baumgärtel zurück, der selbst zwei Treffer und vier Vorlagen beisteuerte. Insgesamt verpasste Baumgärtel erst rund 150 Einsatzminuten an der Saale. Nicht nur an seiner Personalie zeigt sich, dass der HFC im Sommer eine sehr effiziente Einkaufspolitik gefahren ist.
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Ohne wirkliche Perspektive beim SV Wehen Wiesbaden musste sich Thomas Geyer in der 3. Liga neuorientieren. Den in Stuttgart ausgebildeten Innenverteidiger zog es zurück gen Heimat auf die Schwäbische Alb, beim VfR Aalen entpuppte sich Geyer als tragende Kraft. Vier Minuten verpasste der Defensivmann in der gesamten Hinrunde erst, die sich für den vermeintlichen Abstiegskandidaten aus Baden-Württemberg zu einer richtig starken Serie mauserte. Nicht ganz unschuldig daran ist der resolute Verteidiger Geyer, der mit seinen Nebenleuten sieben Mal die Null hielt und erst 17 Gegentore kassierte.
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Auch wenn der gebürtige Hamburger vor seinem Wechsel zu den Störchen noch kein einziges Profispiel absolviert hatte, statteten ihn die Verantwortlichen mit einem Drei-Jahres-Vertrag aus. Ein Vertrauensbeweis, den Schindler im Laufe der bisherigen Saison aber auch rechtfertigte. 16 Mal stand er auf dem Platz, 13 Mal sogar von Beginn an. Immer wieder schaltete sich der Außenbahnspieler dabei in die Offensive ein und sammelte so acht Scorerpunkte.
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Ein Spieler mit großen Potenzial, aber vielen Ecken und Kanten: Irgendwie passte dieser Timo Gebhart schon im Moment der Verpflichtung zu Hansa Rostock wie die berühmte Faust aufs Auge. Denn im bisherigen Saisonverlauf – Gebhart stieß erst im September zur Kogge hinzu – steuerte der offensive Mittelfeldmann in acht Spielen nicht nur vier Tore und drei Vorlagen für den FCH bei, sondern kassierte ebenso bereits zwei Platzverweise. Gebhart polarisiert, aber er belebt den Verein ebenso. Davon kann und muss Rostock auch in der Rückrunde profitieren, wenn Gebhart nach einem Muskelfaserriss wieder spielfähig ist.
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Als Sebastian Mai im Sommer dieses Jahres vom FSV Zwickau zu Preußen Münster wechselte, hätte er wohl kaum für möglich gehalten, dass er unabhängig von der Vereinswahl Monate später im Abstiegskampf feststecken würde. An Mai liegt die schwache Hinrunde der Preußen jedenfalls kaum, denn nach kurzer Eingewöhnungszeit etablierte sich der Verteidiger in der neuen Spielklasse schnell und lieferte solide Leistungen, stand zudem lediglich in einer von 19 Partien nicht von Beginn an auf dem Platz. Der Weg des 23-Jährigen könnte in der Zukunft weiter bergauf führen, einzig die Qualitäten am Ball gilt es noch zu verbessern. Hier agiert Mai manches Mal noch zu nervös.
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Vom SV Darmstadt 98 an seine alte Wirkungsstätte ausgeliehen, erweist sich Yannick Stark für den FSV Frankfurt im bisherigen Saisonverlauf zumindest phasenweise als echte Verstärkung. Nach seinem wohl besten Saisonspiel gegen Preußen Münster startete der FSV eine steile Bergauf-Phase, zuletzt mäßigten sich die Ergebnisse wieder. Und auch Stark kann noch keine wirkliche Konstanz in seine Vorstellungen bringen, obgleich er mit fünf Treffern und zwei Assists mehrere wichtige Bausteine zur alles in allem soliden Hinrunde beisteuerte. In den Wochen vor der Winterpause gelangen ihm dagegen nur noch wenige Ausrufezeichen.