12 Transfer-Fakten: Vom König bis zum Weltenbummler
Am Dienstag schloss das Transferfenster zur Winterpause: Ab sofort und bis zum 30. Juni können keine Spieler mehr für die laufende Saison verpflichtet werden. Zeit, ein Fazit zu ziehen und die Aktivitäten der Drittligisten unter die Lupe zu nehmen. Wer ist Transferkönig, wer hielt sich zurück? liga3-online.de analysiert den Transfer-Winter 2016/17.
Zugänge insgesamt
Insgesamt wurden in diesem Winter 43 neue Spieler verpflichtet, das macht etwas mehr als zwei Akteure pro Verein.
Abgänge insgesamt
Dem entgegen stehen insgesamt 37 Abgänge in der 3. Liga. Folglich rüsteten die Vereine ihre Kader unter dem Strich auch quantitativ ein wenig auf.
Wechsel innerhalb der Liga
Innerhalb der Liga gab es insgesamt sechs Wechsel zu verzeichnen: Amaury Bischoff wechselte von Preußen Münster zu Hansa Rostock, Petar Sliskovic wurde von Halleschen FC an den FSV Mainz 05 II ausgeliehen, Maurice Exslager verließ Magdeburg und schloss sich dem SC Fortuna Köln an. Außerdem ließ Holstein Kiel gleich drei Akteure zu Konkurrenten ziehen: Evans Nyarko (SV Wehen Wiesbaden), Saliou Sané (SF Lotte) und Milad Salem (FSV Frankfurt).
Wechsel aus der 2. Bundesliga
Am liebsten wurde sich in der 2. Bundesliga bedient: Insgesamt 16 Akteure verließen das Bundesliga-Unterhaus, um eine Etage tiefer eine neue Herausforderung zu suchen.
Der Transferkönig
Gleich eine ganze Reihe von Klubs schlug während der Transferphase vierfach auf dem Transfermarkt zu, so etwa der SC Paderborn, Hansa Rostock oder Holstein Kiel. Die meisten Winter-Verpflichtungen tätigte allerdings ein Abstiegskandidat aus Hessen: Der SV Wehen Wiesbaden angelte sich insgesamt fünf Neue. Dominik Nothnagel, Kerem Bulut, Evans Nyarko, Patrick Breitkreuz und Sascha Mockenhaupt sollen die verschiedenen Mannschaftsteile verstärken.
Die Zurückhaltendsten
Gleich vier Klubs tätigten aus verschiedenen Gründen im Winter überhaupt keine Transfers: Spitzenreiter MSV Duisburg etwa vertraut seinem eingespielten Kader, der zu nicht unbedeutenden Teilen bereits aus der letzten Zweitliga-Saison resultiert. Hier wurden Neuzugänge als nicht notwendig erachtet. Rot-Weiß Erfurt durfte hingegen aufgrund einer verhängten Transfersperre keine Neuen holen – akute Geldprobleme sorgten dafür, dass RWE trotz Bedarf nicht zuschlagen durfte. Werder Bremen II hofft indes auf Verstärkungen aus der Profi-Mannschaft, auch Jahn Regensburg wurde nicht tätig. "Wir haben genügend Spieler", so Trainer Heiko Herrlich.
Der teuerste Abgang
Fast alle Spieler wechselten ablösefrei, nur für den Transfer von Markus Schwabl (VfR Aalen) zum englischen Drittligisten Fleetwood Town ist Geld geflossen. Über die Höhe der Ablösesumme ist nichts bekannt, sie dürfte aber im hohen fünfstelligen bis niedrigen sechsstelligen Bereich liegen.
Die meisten Abgänge
Sowohl in Großaspach als auch in Kiel trennte sich der jeweilige Verein von insgesamt vier Spielern. In Kiel traf es Evans Nyarko, Saliou Sané, Tammo Harder und Milad Salem, in Großaspach gingen Panagiotis Ballas, Robin Binder, Josip Landeka und Matthias Stüber von Bord.
Last-Minute-Transfers
Kurz vor Toresschluss schlugen am Dienstag gleich mehrere Vereine nochmal zu. Kiel verpflichtete mit Ilir Azemi (Greuther Fürth) und Joel Gerezgiher (Eintracht Frankfurt) sogar gleich zwei Spieler, Magdeburg holte Piotr Cwielong und Halle verstärkte sich mit Oliver Schnitzler. Zudem ist sich der Chemnitzer FC mit Innenverteidiger Berkay Dabanli einig, wartet aber noch auf die Freigabe. Auf der anderen Seite verließen Tammo Harder (von Kiel nach Saarbrücken), Marc-Philipp Zimmermann (von Zwickau nach Auerbach) und Till Brinkmann (von Paderborn nach Trier) die 3. Liga, Maurice Exslager (von Magdeburg nach Köln) und Petar Sliskovic (von Halle nach Mainz) wechselte derweil ligaintern.
Der Weltenbummler
Tattoos, Frisur, Blick: Kerem Bulut sieht auf den ersten Blick gar nicht mal ungefährlich aus. Kein schlechtes Attribut für einen Stürmer – Bulut soll den SV Wehen Wiesbaden zum Klassenerhalt schießen. Im heimischen Australien ausgebildet, zog es den 24-Jährigen bereits in die Türkei, nach Tschechien und Griechenland. Nach einem neuerlichen Engagement in seinem Heimatland versucht der Weltenbummler sich nun in Deutschland. Länger als ein Jahr hielt es ihn bei den meisten Vereinen jedoch nicht…
Der Prominenteste
Werfen wir zum Abschluss noch einen Blick auf den wohl prominentesten Transfer der Winterpause. Den hat sich der FC Hansa Rostock eingetütet: Christopher Quiring wechselte von Union Berlin zur Kogge. Die Erfahrung von 130 Zweitliga-Spielen lässt an der Ostsee darauf hoffen, dass Quiring (und weitere Kracher-Transfers wie Amaury Bischoff oder Joshua Nadeau) für eine erfolgreiche Rückrunde sorgen werden. Zumindest der Auftakt gegen Jahn Regensburg, bei dem Rostock mit Glück eine Niederlage verhinderte, lief (noch) nicht nach Plan…