Hansa enttäuscht in Überzahl: "Das ist mehr als ärgerlich"
Auch im dritten Spiel nach der Winterpause konnte der F.C. Hansa Rostock nicht dreifach punkten. Bei der SG Sonnenhof Großaspach kamen die Hanseaten vor 2.400 Zuschauern nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Dabei war die Kogge 65 Minuten in Überzahl.
Platzverweis als Initialzündung
Es war vermutlich eine der besseren Leistungen in der noch recht jungen Rückrunde – betrachtet man nur die erste Halbzeit. Hansa kam von Beginn an gut ins Spiel und konnte sich durch Dennis Erdmann (2.) und Stephan Andrist (6.) früh in Szene setzen. In der 26. Minute war es Christopher Quiring, der frei auf das Tor der SG zulief und nur durch eine Notbremse gestoppt werden konnte. Der Platzverweis für Lorch war die Initialzündung für die Rostocker. Nur zwei Minuten später gingen sie in Führung, als Soufian Benyamina per Abstauber das 1:0 erzielte. Und eigentlich lief für Rostock auch alles nach Plan, doch nach dem Pausentee schien es, als hätte jemand den weiß-blauen Stecker gezogen. Fakt ist: Rostock verpasste es den Sack zuzumachen. Die Gastgeber jedoch hatten nichts mehr zu verlieren, warfen alles in die Waagschale, nutzten eiskalt die erste (und einzige) gute Chance im gesamten Spiel und kamen in der 61. Minute zum Ausgleich.
Völlig ideenlose zweite Hälfte
Es war eine schwache Defensivleistung der Rostocker, denn gleich zwei Abwehrspieler unterliefen die Flanke, die Röser erfolgreich verwerten konnte. "Wir orientieren uns alle vom Gegner weg, aber wenn der Ball noch nicht geklärt ist, muss man halt solange beim Gegner bleiben“, stellte Trainer Christian Brand im Interview mit dem NDR fest. Hansa präsentierte sich bis zum Ausgleich ohne Ideen in der Offensive und wirkte sehr pomadig. Das Spiel danach zerfahren: Die Kogge leistete sich viele leichte Ballverluste, drängte aber in den Schlussminuten auf die erneute Führung, was jedoch erfolglos blieb. Cheftrainer Christian Brand, der lange mit dem Unparteiischen haderte, erlebte den Abpfiff nur noch von der Tribüne.
Brand: "Das muss man gewinnen!"
Verständlicherweise waren Frust und Enttäuschung seitens der Gäste nach Spielende sehr groß. "Wir spielen 65 Minuten in Überzahl und hätten den Sack eigentlich schon längst zumachen müssen. Das musst du eigentlich gewinnen“, so Brand nach der Partie. "Dann pennen wir 15 Minuten und kassieren ein Tor. Das ist mehr als ärgerlich.“ Für alle Beteiligten blieb das Auslassen des Big Points auch Minuten nach dem Schlusspfiff noch unerklärlich. Denn: Es war eindeutig mehr drin an diesem Nachmittag. Eine Halbzeit lang spielten die Rostocker recht ansehnlich, was sie jedoch mit der zweiten Hälfte sogleich wieder einrissen. Auch deshalb kann man an der Ostsee schlichtweg nicht von einem Aufwind sprechen; die Enttäuschung ist einfach zu groß. Hansa wartet somit weiterhin auf den ersten Sieg im Jahr 2017 und hat am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den Halleschen FC die nächste Chance.