Hansch im Interview: "Würde auf keinen Fall rummosern"
Florian Hansch vom Chemnitzer FC spricht im Interview mit liga3-online.de über seine steigende Formkurve, seine Rolle als Joker hinter dem Sturmduo Anton Fink und Daniel Frahn, seinen Spitznamen "Werner" und über das kommende Spiel gegen Aalen.
[box type="info" size="large"]"Joker-Rolle spornt mich an, besser zu werden"[/box]
liga3-online.de: Herr Hansch, ein Tor, eine Vorlage: Beim 3:0-Erfolg in Frankfurt waren Sie der Spieler des Spiels. War es die bisher schönste Erfahrung in Ihrer noch jungen Karriere?
Florian Hansch: Auf jeden Fall. Das Spiel lief sowohl für uns als Team als auch für mich persönlich sehr gut. Es ist ein klasse Gefühl, so viel zum Sieg beigetragen zu haben. Aber nicht nur mit der Partie in Frankfurt bin ich zufrieden. Auch in den vorherigen Rückrundenspielen bei der SG Sonnenhof Großaspach und gegen den Halleschen FC konnte ich eine gute Leistung zeigen und mich hoffentlich beim Trainer für mehr Einsätze empfehlen. Die Formkurve zeigt nach oben.
Sie haben in den letzten Wochen den Drittliga-Rekordtorjäger Anton Fink ersetzt, der an einem Muskelfaserriss laborierte. Mit elf Toren führt Fink auch die Torjägerliste in dieser Saison an. Schauen Sie sich viel von ihm ab?
Klar! Aber nicht nur von Anton Fink, sondern auch von Daniel Frahn kann ich viel lernen. Beide sind hervorragende Stürmer mit beeindruckenden Torquoten.
Am Sturmduo Anton Fink und Daniel Frahn kamen Sie in dieser Spielzeit bisher nicht vorbei und kamen meist als "Joker" in die Partie. Wie sehr wurmt Sie das?
Ich würde nicht sagen, dass es mich wurmt. Vielmehr spornt es mich an, besser zu werden. Ich weiß, wie schwierig es ist, an Fink und Frahn vorbeizukommen. Gleichzeitig weiß ich aber auch, was ich kann und möchte mich auf kurz oder lang in die Stammformation spielen. Ich habe bewiesen, dass ich in der 3. Liga mithalten und der Mannschaft helfen kann.
Ihr Vertrag läuft bis Saisonende. Ist ein Wechsel denkbar, wenn Sie nicht mehr Einsatzzeiten erhalten?
Darüber mache ich mir aktuell noch keine Gedanken. Ich will mich beim CFC durchsetzen und so viele Tore wie möglich schießen.
[box type="info" size="large"]Eine ungewohnte Situation[/box]
Am Samstag geht es gegen den VfR Aalen. Anton Fink kehrt wohl zurück in den Kader. Trotz Ihrer starken Leistung in Frankfurt könnte es passieren, dass Sie wieder auf der Bank Platz nehmen müssen. Wie würden Sie damit umgehen?
Das ist eine gute Frage. In einer solchen Situation war ich tatsächlich noch nie. Ich wäre aber sicher enttäuscht, wenn ich nicht die Chance bekäme, meine Leistung aus dem Frankfurt-Spiel zu bestätigen. Dennoch würde ich auf keinen Fall vor Trainer und Mannschaft rummosern. Jeder will von Beginn an spielen. Wenn ich nicht in der Startelf stehe, werde ich das akzeptieren.
Der VfR hat in dieser Saison bereits 13-mal Remis gespielt. Beim 2:2 im Hinspiel verpasste der CFC durch zwei Aalener Treffer in der Schlussphase den Auswärtssieg. Worauf kommt es an, um am Samstag einen Dreier einzufahren?
Nach dem unnötigen Unentschieden in der Hinserie haben wir noch eine Rechnung mit dem VfR offen und sind ohnehin motiviert bis in die Haarspitzen. Wenn wir das gleiche Engagement wie in Frankfurt an den Tag legen, bin ich guter Dinge, dass wir auch gegen Aalen gewinnen werden.
Mit dem CFC rangieren Sie auf Platz fünf, Rang zwei ist gerade einmal zwei Punkte entfernt. Was ist drin in dieser Saison?
Wir haben das Potenzial, oben anzugreifen. Das sollte unser Anspruch sein. Allerdings ist die Liga sehr eng und es kann auch sehr schnell nach unten gehen. Der Vorsprung auf Platz zehn beträgt zum Beispiel nur vier Zähler. Wir müssen nach dem Sieg in Frankfurt jetzt nachlegen, auch gegen Aalen dreifach punkten und damit eine Siegesserie starten. Dann stehen die Chancen gut, dass wir im Aufstiegsrennen ein Wörtchen mitreden können.
[box type="info" size="large"]Der Spitzname "Werner"[/box]
Sie spielen bereits seit Ihrer Jugend für den Chemnitzer FC. Ist der CFC Ihr Lieblingsklub oder schlägt Ihr Herz für einen anderen Verein?
Ich bin in Chemnitz aufgewachsen, Familie und Freunde wohnen hier. Da ist es klar, dass man sich ganz anders mit einem Klub identifiziert, als wenn man gerade erst dorthin gewechselt ist. Mein Lieblingsverein war aber schon immer der FC Bayern München.
Aufgrund Ihres Nachnamens könnte man vermuten, dass Sie mit Kommentatoren-Legende Werner Hansch verwandt sind. Dem ist aber nicht so, oder?
Nein (lacht). Das werde ich häufig gefragt. Ich komme auch nicht drum herum, dass mich im Training einige Spieler deshalb 'Werner' nennen. Besonders ältere Mannschaftskollegen – wie Fabian Stenzel und Kapitän Kevin Conrad -, die Werner Hansch früher regelmäßig im TV gesehen und im Radio gehört haben, machen sich daraus einen Spaß.
Stört Sie das?
Überhaupt nicht. Ich weiß ja, dass es lustig gemeint ist und mache den Spaß mit (lacht).