F.C. Hansa in Frankfurt: Starke Abwehr, harmloser Angriff
Mit einem Punkt im Gepäck trat der F.C. Hansa Rostock am 24. Spieltag seine Heimreise an die Ostsee an. Beim Zweitliga-Absteiger FSV Frankfurt kamen die Rostocker nicht über ein torloses Remis hinaus, welches dem FCH sicherlich mehr half als den angeschlagenen Gastgebern.
Bischoff als Ideengeber fehlte
Das Spiel der ersten Halbzeit ist schnell beschrieben. Es war vor allem eins: zerfahren! Frankfurt war die engagiertere Mannschaft, Hansa agierte viel zu passiv. Vom neuen Selbstvertrauen war bis zur 45. Minute wenig zu sehen, vielmehr bestimmte Ideenlosigkeit das Spiel der Rostocker nach vorne. Das Fehlen von Spielgestalter Amaury Bischoff (Grippe) fiel auch Hansa-Trainer Christian Brand auf: "Man merkte schon, dass Amaury phasenweise fehlte, denn er hat einfach die Ruhe am Ball und besitzt die technischen Möglichkeiten, ein Spiel zu gestalten.“ Bis auf eine gute Möglichkeit von Tommy Grupe (35.) ging man ohne eine weitere nennenswerte Torchance folgerichtig mit einem 0:0 in die Pause.
"Schuhen hat uns den Arsch gerettet"
Einen Hauch besser starteten die Hanseaten in die zweite Halbzeit. So waren es Christopher Quiring (47.) und Stephan Andrist (48.), die verfehlten. Das war es dann aber auch. Die Gastgeber wurden wieder zielstrebiger und kamen in der 57. Minute durch Ornatelli gefährlich vor das Tor der Rostocker. Mit einer Glanzparade lenkte Schlussmann Marcel Schuhen den Ball über die Latte. Wieder war es Schuhen, der kurze Zeit später die nächste dicke Torchance der Gastgeber vereitelte. Im Gegenzug hatte Soufian Benyamina die wohl beste Möglichkeit der Rostocker auf dem Fuß, scheiterte aber am glänzend haltenden FSV-Keeper. Ein Pfostentreffer für Frankfurt und eine vergebene Chance durch Quiring – das waren die letzten Aktionen des Spiels. Es blieb bei der torlosen Punkteteilung. "Wir wollten hier gewinnen, das hat aber leider nicht geklappt. Schuh hat uns zweimal den Arsch gerettet. Wir nehmen den Punkt mit, sind aber nicht zufrieden“, erklärte Fabian Holthaus die dürftige Drittliga-Partie.
Starke Defensive bleibt zum zweiten Mal ohne Gegentor
Es war gewiss kein Zuckerschlecken und kein ansehnlicher Fußball und so war Christian Brand nach Abpfiff besonders hinsichtlich der Beschaffenheit des Grüns angefressen: "Das war ein schwieriges Geläuf und eher eine Galopprennbahn als ein Fußballplatz“, kommentierte er gegenüber "Hansa-TV", ruderte kurze Zeit später aber wieder etwas zurück: "Jeder Spieler hat immer die Möglichkeit, die richtige Entscheidung zu treffen. Es liegt also nicht immer nur am Platz.“ Der ramponierte Rasen war an diesem Nachmittag sicherlich eine Sache, aber nicht die ausschlaggebende. Die von Brand vor dem Spiel ausgerufene Marschrichtung auf Sieg zu spielen, befolgte sein Team nur ansatzweise. Die kurze gute Phase nach dem Seitenwechsel war ein kleines Aufflackern aus Rostocker Sicht, welches aber wieder schnell erlosch. Insofern waren die Leistung und der damit einhergehende Spielausgang bei einem angeschlagenen Gegner aus Sicht der rund 800 mitgereisten Fans eher enttäuschend. Zugutehalten kann man den Hanseaten, dass sie gegenüber der dürftigen offensiven Leistung mit einer starken Defensive auftraten und nun schon zum zweiten Mal in Folge ohne Gegentor blieben.