Thommy im Interview: "Mein gutes Gefühl hat sich bestätigt"

Erik Thommy vom SSV Jahn Regensburg spricht im Interview mit liga3-online.de über seine bisherige Zeit beim Jahn, seine persönliche Zukunft und verrät, was in dieser Saison möglich ist.

[box type="info" size="large"]"Wir haben eine super Truppe"[/box]

liga3-online.de: Hallo Herr Thommy! Vor fast genau drei Jahren kamen Sie für den FC Augsburg erstmals in der Bundesliga zum Einsatz, zuhause gegen den 1. FC Nürnberg. Können Sie sich daran noch erinnern?

Erik Thommy: Sehr gut sogar! Ich war erstmal überrascht überhaupt im Kader gestanden zu haben. Beim Stand von 0:1 kam ich dann rein und habe versucht, mein Bestes zu geben. Am Ende hat es leider nicht gereicht, um noch zu punkten.

Wie lief der Sprung in den Profikader der ersten Mannschaft ab?

Ich war schon länger im Training der Profis dabei, hatte wenige Wochen zuvor auch meinen ersten Profivertrag unterschrieben. Ein halbes Jahr vorher bin ich von der A-Jugend in die U23 hochgezogen worden.

Im Januar 2015 wurden Sie dann für anderthalb Jahre nach Kaiserslautern ausgeliehen. Was waren die Gründe?

Zu diesem Zeitpunkt war ich schon ein Jahr im Trainingsbetrieb der Profis und wollte den nächsten Schritt gehen. Ich hatte bis dato erst vier Einsätze in der Bundesliga und wollte mehr Spielpraxis sammeln. Wir haben uns dann für Kaiserslautern entschieden, um dort Spielminuten zu sammeln.

Warum wurde das Leihgeschäft dann vorzeitig abgebrochen?

Ich habe mich gleich im ersten Halbjahr an der Schulter verletzt und bin dann mehrere Monate ausgefallen. Anschließend hatte ich das eine oder andere Spiel, dann kam ein Trainerwechsel. So hat es am Ende von der Spielzeit einfach nicht mehr gepasst, wie ich mir das vorgestellt hatte und bin wieder nach Augsburg zurück. Dort habe ich wieder mit der ersten Mannschaft trainiert und stand das eine oder andere Mal im Kader. Die Spielpraxis habe ich dann hauptsächlich in der zweiten Mannschaft gesammelt.

Seit Sommer sind Sie nun für ein Jahr an den Jahn ausgeliehen. Wie landeten Sie ausgerechnet in Regensburg?

Der Kontakt bestand schon länger. Als ich dann zu den Gesprächen mit Christian Keller und Heiko Herrlich hier war, war es schnell klar. Es gab noch einige andere Optionen, aber die Gespräche haben mich total überzeugt. Ich habe dann in relativ kurzer Zeit gesagt, dass ich das auf jeden Fall machen möchte, ich hatte ein gutes Gefühl – und bisher hat sich das bestätigt.

Warum war der Gang in die 3. Liga kein Rückschritt?

Weil mein Ziel war, höchstmöglich Spielpraxis zu sammeln. Ich hatte von vornherein ein super Gefühl mit Regensburg – und das wurde bisher alles bestätigt.

Bisher stehen 3 Tore und 6 Vorlagen in 24 Spielen zu Buche. Wie fällt ihr persönliches Fazit zu den bisherigen acht Monaten in Regensburg aus?

Ja, das ist die Statistik, die mich aber nicht so sehr interessiert. Als Mannschaft haben wir bisher eine gute Saison gespielt, das zählt. Natürlich möchte ich schauen, dass ich meine Minuten sammeln kann, aber im Vordergrund steht die Mannschaft. Und da, denke ich, machen wir alle zusammen einen guten Job. Das Mannschaftsgefüge stimmt, wir haben eine super Truppe.

Sind denn bisher genug Minuten zusammengekommen?

Ich möchte mich weiterentwickeln – und ich habe das Gefühl, dass das hier absolut funktioniert.

[box type="info" size="large"]"Brauchen nicht groß reden"[/box]

Was macht den Spieler Erik Thommy aus? Was sind die Schwachstellen des Spielers Erik Thommy?

Ich überlasse es gerne anderen, mich zu beurteilen. Aber ich denke, dass ich ein Spieler bin, der den Ball gerne am Fuß hat. Ich bin nicht groß gewachsen – das Kopfballspiel ist daher jetzt nicht so meine Sache. (lacht) Ich versuche über das Spielerische zu glänzen.

Sie haben das erste Mal in Ihrer Karriere mehr als 10 Profispiele in einer Saison gemacht, sind unangefochtener Stammspieler. Im Laufe der Hinrunde schienen Sie deswegen körperlich kämpfen zu müssen, Sie hatten – wie die Mannschaft – das eine oder andere Tief. Heiko Herrlich erklärte, dass Leistungsschwankungen ganz normal seien, wenn man erstmals über eine solche Distanz geht. Stimmen Sie dem zu?

Deswegen bin ich ja hier. Ich möchte Minuten sammeln, das war in den letzten Jahren nicht regelmäßig der Fall. Da braucht man natürlich Substanz, aber die bekomme ich immer mehr, ich fühle mich gut. Ich hoffe, dass ich das bis zum Saisonende auch durchziehen kann.

Was ist ihrer Meinung nach für den Jahn noch drin in der Saison?

Wir sind zu Saisonbeginn auch gut gestartet, hatten danach Höhen und Tiefen. Wir brauchen nicht groß reden: Ziel sind die 45 Punkte. Wir können gegen jede Mannschaft gewinnen, aber auch verlieren. Und das wissen wir. Wir sagen das nicht nur so, wir schauen wirklich nur von Spiel zu Spiel. Alles andere interessiert uns nicht.

Was müsste am Ende der Saison eintreten, dass Sie auf das Kapitel „Jahn“ positiv zurückblicken?

Das Saisonziel muss erreicht werden, die 45 Punkte. Alles was dazu kommt, ist Bonus.

Die Leihe endet im Sommer, beim FCA haben Sie noch Vertrag bis 2018. Zuletzt hieß es, dass Sie im Sommer wieder zurückgehen müssen. Wie plant der FC Augsburg mit Ihnen? Und wie planen Sie mit dem FC Augsburg?

Man ist immer im Austausch. Aber grundsätzlich muss ich meine Sachen hier gut erledigen und der FC Augsburg seine. Am Ende der Saison wird abgerechnet und dann wird man sich zusammensetzen und schauen, wie es weiter geht. Momentan interessiert mich das aber auch ehrlich gesagt nicht. Ich bin sehr dankbar hier in Regensburg spielen zu dürfen und habe mit meiner Mannschaft in der Rückrunde noch einiges vor.

Im Fußball sollte man niemals nie sagen – könnten Sie sich zumindest vorstellen, noch ein Jahr in Regensburg dran zu hängen?

Es stimmt hier alles, die Stadt ist schön, der Verein ist gut und mir gefällt die Arbeit mit der Mannschaft. Im Fußball kann man nichts ausschließen, jedoch beschäftige ich mich momentan wirklich nicht mit diesem Thema. Um all das kümmert sich mein Berater Jan Dreyer. Mein Fokus liegt komplett auf dieser Spielzeit.

   

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