MSV patzt, Lotte Dritter – Nachspielzeit-Wahnsinn in Köln
Erste Niederlage für den MSV Duisburg seit Oktober! Gegen den formstarken SV Wehen Wiesbaden (jetzt vier Siege in Folge) unterlag der Tabellenführer mit 0:1. Während Erfurt das Kellerduell in Paderborn mit 1:0 für sich entschied, gewann Lotte gegen Rostock und Aalen gegen Großaspach (jeweils 2:0). Regensburg gab den Sieg in Köln in der Nachspielzeit aus der Hand (2:2), Frankfurt verlor das Debüt von Trainer Gino Lettieri mit 0:1 gegen Halle. Zudem spielte Mainz II-Bremen II (0:1).
MSV Duisburg 0:1 SV Wehen Wiesbaden: Wehen siegt auch beim Ligaprimus
Die wiedererstarkten Gäste aus Wiesbaden begannen beim Spitzenreiter aus Duisburg durchaus mutig und gestalteten das Spiel ausgeglichen. Mehr als Halbchancen über Mintzel (4.) und Funk (15.) sprangen aber nicht heraus. Ein wirklich ansehnliches Spiel ergab sich an der Wedau somit nicht und auch Aufreger blieben Mangelware. Mitte der ersten Hälfte wurden die Gastgeber dann dominanter und belagerten den Strafraum der Wiesbadener durch Eckbälle. Kolke behielt aber die Übersicht und konnte im entscheidenden Moment eingreifen. Dementsprechend blieb es beim 0:0 zur Pause.
Die Hessen kamen besser aus der Kabine und hatten durch Schwadorf die erste Chance in der 47. Minute. Sechs Minuten später ging der Gast dann sogar in Führung. David Blacha nutzte seine Chance zum 1:0 auf Vorlage von Marc Lorenz in der 53. Minute. 20 Minuten vor dem Ende zogen sich die Gäste dann zurück und überließen dem MSV den Ball im Mittelfeld. Die Meidericher wussten damit jedoch kaum etwas anzufangen. Somit brachte der SVWW den Sieg tatsächlich über der Zeit und bleibt damit neben dem FSV Zwickau das Team der Stunde in der 3. Liga. Mit dem vierten Sieg in Folge rückt die Rehm-Elf auf Platz elf vor.
Sportfreunde Lotte 2:0 Hansa Rostock: Eine Minute entscheidet das Spiel
Die Spielkontrolle im Frimo Stadion übernahmen zunächst die Gäste aus Rostock und erspielten sich ein klares Übergewicht ohne große Chancen. Die erste auf der Gegenseite nutzte dann das Überraschungsteam aus Lotte. Lindner passte mit viel Übersicht frei vor dem Tor zu Heyer, der sich bedankte und in der 17. Minute das 1:0 erzielte. Hansa brauchte einen Moment zur Erholung. Eine Flanke von Väyrynen in der 25. Minute konnte Andrist nicht im Tor unterbringen. Zehn Minuten später versuchte es Hoffmann per Kopf nach einer Flanke von Bischoff, doch Fernandez parierte sehenswert. Lotte nahm die knappe Führung mit in die Kabine.
Kaum war die Partie aus derselbigen wieder da, war das Spiel auch schon entschieden. Nach einer Ecke von Pires-Rodrigues brachte Freiberger die Westfalen mit 2:0 in Front. Nur eine Minute später erlaubte sich Gardawski erst ein Foul und anschließend unschöne Worte zum Referee, sodass er mit Gelb-Rot des Feldes verweisen wurde (55.). Es blieb dennoch ein offenes Spiel. Wannenwetsch setzte einen Freistoß auf das Tornetz (62.) und Neidhart schoss am Winkel des Gästetores vorbei (64.). Hansa öffnete nun immer weiter und ließ viel Raum im eigenen Strafraum. Insbesondere nach Standards brannte es lichterloh im Strafraum der Kogge. Lotte spielte den Sieg am Ende ohne Gefahr über die Zeit und bleibt vor dem DFB-Pokal in der Erfolgsspur. In der Tabelle sind die Westfalen nun Dritter, Hansa rutscht auf Platz 13 ab.
SC Paderborn 0:1 Rot-Weiß Erfurt: Erfurt landet Befreiungsschlag
Den Abstiegskrimi in Paderborn eröffnete der heimische SCP nach fünf Minuten. Eine scharfe Hereingabe von Dedic verpasste Bertels am langen Pfosten nur ganz knapp. Das Spiel blieb durchaus unterhaltsam. In der 12. Minute forderte der SCP in Person von Piossek einen Elfmeter, doch Schiri Bläser pfiff nicht. Quasi im Gegenzug musste Lukas Kruse eine Flanke der Gäste in höchster Not entschärfen. Zehn Minuten später dann die nächste Chance für Paderborn. Piosseks Freistoß aus 18 Metern parierte Klewin sehenswert. Somit blieb es am Ende trotz vieler Chancen eine torlose erste Hälfte.
Der zweite Durchgang begann mit einem Schock für den SCP. Theodor Bergmann brachte die Gäste aus Erfurt in der 53. Minute aus dem Nichts per Freistoß mit 1:0 in Führung. Keeper Lukas Kruse machte dabei keine gute Figur. Das Spiel blieb weiter offen. Vucinovics Flanke lenkte Erb beinahe ins eigene Tor (65.) und auf der Gegenseite versuchte es erneut Bergmann mit einem Abschluss (69.). Den Willen konnte man der Heimelf wahrlich nicht absprechen, doch die Chancen blieben einfach zu harmlos. Dedic' Schuss in der 78. Minute blieb die letzte nennenswerte Aktion des Spiels, sodass Erfurt einen ganz wichtigen Dreier in der Fremde einfahren konnte und die Abstiegszone auf vier Punkte distanziert. Paderborn bleibt Vorletzter.
FSV Frankfurt 0:1 Hallescher FC: Frankfurt wacht zu spät auf
Der FSV Frankfurt startete nach dem Trainerwechsel denkbar schlecht. Nach einer Viertelstunde verlängert Royal-Dominique Fennell einen Einwurf auf Martin Röser, der den HFC eiskalt mit 1:0 in Führung brachte. Der FSV blieb weiterhin merklich verunsichert. Gefahr entwickelte sich meistens nur nach Standards von Salem, sodass der Gast aus Halle wenig Mühe hatte, die Führung zu verwalten. Die Gäste blieben weiter dran. Zuerst verpasste Baumgärtel eine Hereingabe (24.) und sieben Minuten vor der Pause traf wieder Baumgärtel mit einem Freistoß nur die Oberkante der Latte. Auf der Gegenseite vergab Ornatelli einen Freistoß aus guter Position. Die Führung des HFC zur Pause ging völlig in Ordnung.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb der HFC das bessere Team. Eine schöne Kombination über Baumgärtel und Röser landete in der Mitte bei Pintol, dessen Abschluss von Corbin-Ong noch von der Linie gekratzt wurde. Der FSV wachte erst nach einer Stunde auf und verbuchte Chancen über den agilen Salem (58., 62.). Eine Viertelstunde vor dem Ende war der Ausgleich dann ganz nahe. Ochs wurde mehr durch Zufall im Strafraum freigespielt, konnte den Ball im Fallen aber nicht mehr verwerten. Die Gäste wurden in der Schlussphase merklich unsicherer, doch brachten sie den knappen Vorsprung noch über die Zeit. Ajani hätte in der Nachspielzeit das Spiel sogar entscheiden können, scheiterte jedoch an Pellowski. In der Tabelle rückt der HFC auf Rang fünf vor und hat nur noch einen Zähler Rückstand auf Platz 3.
VfR Aalen 2:0 Sonnenhof Großaspach: Aalen zeigt Reaktion auf den Punktabzug
Nach dem Punktabzug gegen die Heimelf vom Freitagabend startete der VfR mit viel Wut in die Partie. Keine 15 Minuten waren gespielt, da wuchtete Daniel Stanese eine Ecke für die Aalener zum 1:0 in die Maschen. Nur vier Minuten später hätten die Aalener beinahe nachgelegt. Leist und Hägele verschätzen sich bei einem Aufsetzer, sodass Wegkamp die Chance bekam, doch der Stürmer schoss links am Tor vorbei. Es dauerte bis zur 35. Minute, ehe die Gäste zu einer Chance kamen. Sohms Rückpass landete bei Rodriguez, der aus kurzer Distanz an Bernhardt scheiterte. Aalen reagierte auf die Chance nur fünf Minuten später. Stanese spielte einen wunderbaren Pass in die Mitte zu Morys, der überlegt zum 2:0-Pausenstad einschieben konnte.
Großaspach startete wie ausgewechselt aus der Pause. Gleich zweimal produzierten die Aalener in der 48. und 50. Minute Querschläger im eigenen Strafraum, die die Gäste aber nicht ausnutzen konnten. Auch die nächste Chance gehörte den Gästen. Röser flankte in der 55. Minute auf Rodriguez, doch dessen Schuss wurde geblockt. Der VfR hielt dem Druck der Gäste aber stand, sodass diesen mehr und mehr die Zeit ausging. Nach dem Abzug von neun Punkten am Freitag sicherte sich der VfR schlussendlich wichtige Punkte im Abstiegskampf und steht nun auf Platz 16.
Fortuna Köln 2:2 Jahn Regensburg: Köln mit Doppelpack in der Nachspielzeit
Im Kölner Südstadion erwischte der Gast aus Regensburg den besseren Start. Lais zog in der 10. Minute das erste Mal ab, doch Boss parierte zur Ecke. Insbesondere George und Thommy sorgten für viel Wirbel in der ersten Hälfte, doch Boss blieb in seinem Kasten fehlerlos und parierte die Chancen (17. / 20.). Die Fortuna kam erst in der 24. Minute durch Dahmani zu einem Abschluss, konnte aber kein Kapital daraus schlagen. Ab der 30. Minute wurden die Gastgeber dann aktiver. Mimbalas Schuss landete allerdings nur am Außennetz (33.). Eine Minute vor der Pause ging der Jahn dann doch in Führung. Geipls Abschluss landete über Umwege bei Grüttner, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste (44.).
Köln musste nach der Pause nun mehr investieren, das ergab aber im Umkehrschluss Räume für den Jahn. Zuerst musste Pentke einen Aufsetzer von Alibaz parieren (54.) und auf der Gegenseite landete Hofraths Flanke auf dem Tordach der Kölner (63.). Fortuna-Trainer Koschinat wechselte aus und brachte Bender in die Partie. Der Mittelfeldmann versuchte es auch gleich mit einem Schuss aus 16 Metern, doch Pentke zeigte keine Schwäche (73.). Regensburg versuchte das Spiel nun vom eigenen Tor fern zu halten und entschied das Spiel schließlich vermeintlich selbst. Grüttner ließ per Hacke seinen Gegenspieler aussteigen und vollendete in der 76. Minute sehenswert zum 2:0 für den Jahn. Das Spiel schien entschieden, doch in der zehnminütigen (!) Nachspielzeit, die einer langen Verletzungsunterbrechung geschuldet war, schlugen die Hausherren zwei Mal eiskalt zu: Erst traf Uaferro zum 1:2 (90.+6), dann netzte Pazurek zum 2:2-Endstand ein (90.+10) – Wahnsinn!
FSV Mainz II 0:1 Werder Bremen II: Reserveduell geht an die Bremer
Am Mainzer Bruchweg entführte die U23 des SV Werder Bremen durch einen Treffer von Rafael Kazior alle drei Punkte und rückt in der Tabelle auf den zehnten Platz vor. Sambou Yatabaré (Bremen, Gelb-Rot in der 26. Minute) und Alexander Hack (Mainz, Rot in der 90. Minute) mussten zudem vorzeitig Duschen gehen.