MSV verliert erneut, RWE besiegt VfL, Aalen düpiert Halle
Tabellenführer MSV Duisburg verliert zum ersten Mal in dieser Saison zwei Spiele in Serie. Bei Holstein Kiel hieß es am Dienstagabend 0:2. Während Rot-Weiß Erfurt den VfL Osnabrück mit 1:0 besiegte, feierte Aalen einen deutlichen 4:1-Auswärtssieg in Halle. Münster gewann unterdessen den Abstiegskrimi gegen den FSV Frankfurt spät mit 2:1.
0:2 in Kiel! Duisburg verliert erneut
Wie gewohnt startete Kiel offensiv, Drexler und Bieler hatten schon nach drei Minuten eine Doppelchance. Wenig später meldete auch der MSV in Person von Janjic Ansprüche auf drei Punkte an, die Störche konnten den Schuss aus zentraler Position aber blocken. Danach wieder Kiel: Erst verpassten Lewerenz (8.) und Drexler (11.) den passenden Zeitpunkt für die Hereingaben, dann traf Marvin Ducksch nach Vorlage von Bieler zur Kieler Führung – vorausgegangen war ein Missverständnis in der Duisburger Hintermannschaft. Mit der durchaus verdienten Führung im Rücken machten die Hausherren nun das Spiel, vom MSV war nur selten etwas Gefährliches zu sehen. Und wenn der Tabellenführer so wie in der 19. Minute mal nach vorne kam, stand Brandstetter im Abseits. Erst kurz danach setzten die Zebras mal ein Ausrufezeichen: Bei einem Schuss von Dausch aus 35 Metern musste sich Kronholm im Kieler Kasten schon mächtig strecken (25.). Nun war der MSV da, nach 28 Minuten traf Brandstetter den rechten Innenpfosten – Glück für Kiel. In der Folge versuchte es der MSV weiter und kam dem 1:1 immer näher. Kurz vor der Pause wäre dann aber beinahe das 2:0 für die KSV Holstein gefallen: Bei einem Schuss von Lewerenz aus spitzem Winkel musste Flekken im MSV-Tor schon einiges riskieren, um den Einschlag zu verhindern.
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel wurde es auf der anderen Seite gefährlich: Brandstetter stand nach einem Pass von Schnellhardt vollkommen frei, verzog aber (49.). Kiel antwortete prompt, Lewerenz traf aus 13 Metern jedoch lediglich die Arme von Flekken. Es ging hin und her, vor allem Duisburg erhöhte nun nochmals die Schlagzahl. Nach 56 Minuten hatten die MSV-Fans bereits den Torschrei auf den Lippen, doch Herrmann warf sich im letzten Moment in einen Schuss von Janjic. Kiel war in dieser Phase um Spielkontrolle bemüht und versuchte den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Und mitten in der Drangphase der Gäste schlug Kiel dann eiskalt zu: Christopher Lenz erhöhte nach 69 Minuten mit etwas Glück auf 2:0. MSV-Coach Gruev reagierte sofort und brachte mit Iljutcenko einen weiteren Angreifer. Doch Kiel zog sich nun weit zurück und versuchte die Führung mit dicht gestaffelten Räumen über die Zeit zu retten. Duisburg suchte nach Lösungen, fand aber keine und ging erstmals in dieser Saison zum zweiten Mal in Folge als Verlierer vom Platz – mit Folgen: In der Tabelle beträgt der Vorsprung auf Verfolger Magdeburg, die zeitgleich in Bremen gewannen, nun nur noch zwei Zähler. Kiel ist mit 39 Punkten Fünfter.
Münster dreht Spiel und feiert Last-Minute-Sieg
Im Preußenstadion waren keine drei Minuten gespielt, da lag der FSV Frankfurt auch schon in Führung. Stark setzte sich auf der rechten Seite durch und brachte eine lange Flanke auf Catagy Kader, der sich hochschraubte und zum 1:0 einköpfte. Münster reagierte mit wütenden Angriffen, von den Rängen gab es bereits erste Pfiffe. Nach 21 Minuten hätte Wiebe nach einer Flanke von Ochs beinahe ins eigene Tor getroffen, Schulze-Niehues war aber auf dem Posten. Direkt danach gab es Elfmeter für Münster – Schäfer fälschte einen Schuss von Kobylanski mit der Hand ab. Mirkan Aydin nahm sich der Sache an und verwandelte mit Verzögerung zum 1:1 (24.). Die Partie war nun wieder offen, Münster drängte mit dem Ausgleich im Rücken auf die Führung. Wirklich gefährlich wurde es vor der Pause aber nicht mehr, sodass es mit dem 1:1 in die Kabinen ging.
Aus dieser kam Münster dann besser heraus und gab in Person von Wiebe nach 53 Minuten einen Schuss ab – dieser flog aber deutlich drüber. Danach flachte die Partie ab, erst in der Schlussphase gingen beide Teams wieder mehr Risiko ein – Torchancen blieben allerdings dennoch Mangelware. Als vieles schon auf ein trostloses Remis hindeute, nahm sich Tobias Rühle in der 90. Minute ein Herz und netzte volley zum 2:1 ein – das Preußenstadion bebte. Danach rettete Münster den Sieg über die Zeit und feierte so einen überaus wichtigen Sieg im Abstiegskampf. In der Tabelle liegt Münster nun drei Zähler vor Frankfurt, die jetzt unter dem Strich stehen.
Zweiter Sieg in Folge: Erfurt schlägt Osnabrück
Die ersten Minuten gehörten dem VfL, der über Wriedt (2.) und Reimerink (4.) früh erste Annäherungsversuche startete. Osnabrück war präsent, von Erfurt war noch nicht viel zu sehen. Erst nach 22 Minuten traute sich die Krämer-Elf mal nach vorne, ein Schuss von Uzan wurde aber erst geblockt und ging dann drüber. Wenig später hatte Osnabrück dann die Riesenchance auf die Führung, Wriedt traf aus 30 Metern den Pfosten. Die Niedersachsen hätten die Führung zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient gehabt, doch nach 41 Minuten jubelten die Hausherren: Nach Vorlage von Sumusalo lief Daniel Brückner in Position und netzte zum 1:0 ein.
Aus der Pause kamen die Gäste dann mit viel Wut, Wriedt zog nach 53 Minuten aber drüber. Zwei Minuten später hatte Arslan den Ausgleich auf dem Fuß, wartete aber zu lange und scheiterte an Klewin im Erfurter Tor. In Minute 62 hatte die Elf von Joe Enochs dann Glück, dass RWE das 2:0 verpasste. Tyrala hatte nach einem Pass von Bergmann das leere Tor vor sich, brachte es aber fertig, die Kugel neben den Kasten zu setzen. So blieb Osnabrück im Spiel und rannte weiter an. Nach 81 Minuten war Reimerink frei durch, stand dabei aber wohl im Abseits. Danach warf Osnabrück alles nach vorne, kam aber nicht mehr zum erhofften Ausgleich. In der Tabelle fällt Osnabrück auf den siebten Rang zurück, hat aber noch Kontakt zu den Spitzenplätzen. Erfurt ist nach dem zweiten Sieg in Folge nun Zehnter und liegt jetzt starke sieben Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz.
Effektive Aalener gewinnen 4:1 in Halle
Vor 5.920 Zuschauern entwickelte sich zunächst eine offene Partie, in der sich keine Mannschaft einen Vorteil erarbeiten konnte. Nach 15 Minuten zappelte der Ball zwar im Tor der Gäste, Pintol stand beim Schuss zuvor aber im Abseits, sodass der Treffer nicht zählte. Anders verhielt es sich nach 22 Minuten: Nach einem Fehler von Schilk schnappte sich Morys das Leder, war auf und davon und ließ Bredlow keine Chance – 1:0 für Aalen. Eine glückliche Führung für die Gäste, hatte sich diese doch nicht abgezeichnet. Halle reagierte mit wütenden Angriffen und wollte nach 27 Minuten einen Elfmeter haben, nachdem Röser im Duell mit Welzmüller zu Boden gegangen war – Schiedsrichter Steffen Brütting ließ aber weiterspielen. Kurz danach schlug Aalen erneut eiskalt zu und erhöhte mit der zweiten Großchance auf 2:0 – erneut war Morys der Torschütze (36.).
Nach Wiederanpfiff forderten die Hallenser nach einem Foulspiel an Röser erneut einen Strafstoß, doch Brütting zeigte abermals nicht auf den Punkt. Aalen ließ sich unterdessen nicht lange bitten und traf nach 54 Minuten zur Entscheidung. Nach einem Konter setzte Morys Welzmüller in Szene, der aus abseitsverdächtiger Position zum 3:0 einnetzte. Geschlagen gab sich der HFC noch nicht und rückte stattdessen auf. So ergaben sich Räume für Aalen, die Morys nach 67 Minuten mit seinem dritten Treffer zum 4:0 ausnutzte. Dennoch rannte Halle weiter an, Baumgärtel traf nach 82 Minuten den Pfosten. Vier Minuten später vergab Baumgärtel erneut, in der letzten Minute fiel dann der Ehrentreffer. Ajani stieg nach einer Flanke am höchsten und sorgte für den 1:4-Endstand. Nach der zweiten Heimniederlage in Folge rutscht Halle auf den sechsten Platz ab, Aalen verschafft sich nach dem Neun-Punkte-Abzug im Abstiegskampf weiter Luft und liegt nun vier Zähler vor den Abstiegsrängen.