VfL Osnabrück: Klassenerhalt nun vorderstes Ziel

Es geht nicht mehr voran beim VfL Osnabrück. Stillstand pur, mitten in der Saison. Was ist los an der Bremer Brücke? Die Ursachenforschung dauert an und wird durch die Tatsache verschärft, dass die Nervosität der Anhänger mehr und mehr in blankes Entsetzen umschlägt. Ein Sieg steht fünf Niederlagen gegenüber – der Zug zu den direkten Aufstiegsplätzen ist für die Niedersachsen damit vorerst abgefahren.

Keine Gefahr aus dem Spiel heraus

Es ist das eingetroffen, was Schwarzmaler im Osnabrücker Umfeld schon nach dem kurzzeitig lindernden 2:1-Erfolg über Holstein Kiel befürchtet hatten: Die englische Woche würde nicht nur negativ für Trainer Joe Enochs und seine Mannen enden, sondern den positiven Eindruck vom Freitagabend sogleich wieder zerstören. Hätten sie mal besser nichts gesagt… Tatsächlich zeigte der VfL Osnabrück auswärts bei Rot-Weiß Erfurt zunächst keine schwache Leistung – etwas mehr Ballbesitz reichte nun einmal nicht aus, um die Thüringer wirklich und nachhaltig in Verlegenheit zu bringen. Einen saftigen Abschluss verzeichnete Kwasi Wriedt mit einem Freistoß aus 30 Metern, der an den rechten Pfosten klatschte. Pech für Lila-Weiß, das sich in der ersten Halbzeit ansonsten aber nicht für einen Torerfolg bewerben konnte. Erfurt erging es kaum anders, und doch setzte RWE den ersten Nadelstich der Partie: Daniel Brückner verwertete ein Zuspiel von Luka Odak zur 1:0-Führung kurz vor dem Seitenwechsel (43.).

Keine Reaktion auf den Rückstand

Was aus VfL-Sicht mehr verärgerte als dieses unglückliche Gegentor, war die Reaktion nach der Pause. Oder das, was eine Reaktion hätte werden sollen. Heraus kam ein Angriff, den Ahmet Arslan abschloss und in den Erfurts Keeper Philipp Klewin beherzt eingriff – das war es dann auch schon mit der Herrlichkeit. Nichts mehr zu sehen von der offensiven Spritzigkeit der Hinrunde, der VfL Osnabrück war nicht mehr als ein Schatten seiner Selbst. Dass diese Bilanz überhaupt noch ausreicht, um sich in relativer Nähe zum Relegationsplatz aufzuhalten, gleicht einem kleinen Wunder. Die Punktezahl, die die Niedersachsen etwa in der Saison 2012/13 zum Erreichen des dritten Rangs anhäuften, kann schon nach 27 Spieltagen nicht mehr erreicht werden, selbst wenn der VfL nun elf Siege aneinanderreiht.

Keine Blicke mehr auf die Aufstiegsplätze

Dass diese Siegesserie so eintritt, ist anhand der aktuellen Ereignisse als nicht besonders wahrscheinlich zu klassifizieren. Wieder brodelt das Pulverfass, wieder wächst die Kritik am Trainer. Dieser erklärte die Niederlage gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" so: "Wir hatten zu wenige Ideen im letzten Drittel, waren nie in der Lage, Eins-gegen-Eins-Situation für uns zu entscheiden und dann Flanken zu bringen.“ In so einer Partie hätte man ebenso zu Null spielen müssen, wie es Erfurt getan habe, so Enochs. Mit Blick auf die Tabelle gab er preis: "Ich schaue nur auf uns und bin da ganz realistisch. Mit unseren 39 Punkten steigt man am Ende ab. Wir wollen den Abstand zu den unteren Plätzen herstellen. Mit den oberen Plätzen beschäftige ich nicht mehr, zunächst muss die Marke von 45 Zähler her." Klare Worte vom US-Amerikaner, die im Umfeld des VfL Osnabrück nach dem langen Mitspielen um die oberen Plätze dennoch wie ein Faustschlag aufgenommen werden dürften…

   

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