Pfiffe und Brezelwurf: Fan-Unmut beim F.C. Hansa wächst
Wieder nur Remis! Beim 1:1 gegen den SC Paderborn teilte der F.C. Hansa bereits zum 15. Mal in der laufenden Saison die Punkte – das ist Liga-Spitze. Doch angesichts der ausbleibenden Siege wird der Unmut bei den Fans immer größer. Nach Abpfiff gab es ein deutliches Pfeifkonzert, zudem wurde Trainer Christian Brand mit einer Brezel beworfen.
"Das hat mit Fußball nichts zu tun!“
Wie schon in den vergangenen Spielen gegen Zwickau und Köln reichte auch gegen Paderborn eine Führung nicht zum Sieg. "Der Mannschaft fehlt die Sicherheit", stellte Brand auf der Pressekonferenz nach Abpfiff fest. Vor allem in der zweiten Halbzeit "waren wir einfach nicht gut", musste der Hansa-Trainer zugeben. Das sahen auch die Fans so. Erst skandierten sie "Wir wollen euch kämpfen seh’n!" und später "Das hat mit Fußball nichts zu tun!“. Brand dazu im NDR: "Die Jungs wollen ja! Es ist nicht so, dass sie nicht kämpfen." Verteidiger Maximilian Ahlschwede konnte die Unmutsäußerungen verstehen: "Sie wurden in dieser Saison hier bei uns zu Hause nicht wirklich verwöhnt mit schönem Fußball. Da müssen wir uns dran messen lassen." Allerdings: Förderlich sei die negative Stimmung nicht.
Brezelwurf auf Brand: "Ohne Worte"
Gleiches gilt auch für einen Vorfall nach Abpfiff. Als Christian Brand in die Kabine gehen wollte, wurde er von einem Zuschauer mit einer Brezel beworfen. Zwar konnte er der Backware ausweichen, war aber entsprechend bedient: "Wie findet man so etwas, wenn Leute Gegenstände auf einen schmeißen? Wie soll man so etwas finden? Ohne Worte!", sagte er dem NDR. Der Unmut wächst, die Lage in der Tabelle wird bedrohlicher: Zwar hat Hansa nur vier der letzten 17 Spiele verloren, holte im selben Zeitraum allerdings auch nur zwei Siege – alle anderen Spiele endeten Unentschieden. Die Konsequenz: In der Tabelle steht Hansa nur noch fünf Zähler vor den Abstiegsplätzen und droht ausgerechnet im Saisonendspurt unten reinzurutschen. Damit das möglichst nicht passiert, hat Brand nach dem 1:1 gegen Paderborn den Abstiegskampf ausgerufen und von einem "weiten Weg" gesprochen.
Jänicke-Rückkehr nicht mehr ausgeschlossen
Einen solchen hatte auch Tobias Jänicke vor sich, der aufgrund eines nicht näher bekannten internen Vorfalls seit mehreren Wochen nur noch für die zweite Mannschaft spielt. Doch offenbar zeichnet sich nun eine Wende ab: Im "Sportbuzzer" schloss Brand eine Rückkehr von Jänicke in die Profimannschaft "überhaupt nicht" aus, betonte aber: "Es muss ein Zeichen vom Spieler kommen – und wenn das kommt, bin ich total offen und bereit. Das weiß Tobi auch." Viele Fans sind von der plötzlichen Kehrtwende überrascht, denn noch vor zwei Wochen hielt Brand eine Rückkehr des 27-Jährigen für eher unwahrscheinlich. Eine Begnadigung könnte nun für etwas Ruhe im Umfeld sorgen, doch letztlich helfen nur Siege. Problem: Ausgerechnet jetzt wartet mit Osnabrück, Duisburg und Magdeburg in den nächsten vier Spielen das Spitzentrio der 3. Liga auf die Kogge. Neben weiteren Unentschieden drohen nun auch Niederlagen.