Aufstiegsspiele zur 3. Liga: Grindel weiterhin gegen Reform

Seit 2013 werden die drei Regionalliga-Aufsteiger in die 3. Liga über Aufstiegsspiele ermittelt. Ein Dorn in den Augen vieler Fans und Vereine, doch DFB-Präsident Reinhard Grindel hält an diesem Modus weiter fest und bezeichnet ihn als die Beste "von allen schwierigen Lösungen". Eine echte Alternative gebe es laut dem 55-Jährigen nicht.

Amateurfußball soll gestärkt werden

Der Hintergrund: Grindel will den Amateurfußball stärken. "Wenn wir die Regionalligen in drei Staffeln aufteilen, könnten sich viele Vereine aus der Oberliga einen Aufstieg nicht mehr leisten. Und das wollen wir nicht", sagte Grindel am Mittwoch im Rahmen eines Live-Videos auf der Facebook-Seite des DFB. Schon jetzt, so Grindel, sei die Regionalliga für einige Vereine zu teuer. Problematisch bei einer dreigleisigen Einteilung seien vor allem die "sehr weiten Anfahrtswege" und "zusätzliche Kosten", die der DFB-Präsident auf etwa 150.000 Euro beziffert. Das könne man den kleineren Vereinen nicht zumuten, betont Grindel. Es werde somit bei den fünf Staffeln bleiben. "Wenn uns etwas besseres einfällt, dann würden wir das umsetzen", so der DFB-Präsident, der die Regionalliga als "Champions-League des Amateurfußballs" betitelt.

Schwächung der Profivereine

Klar ist somit jedoch: Aus der Stärkung der Amateurvereine ergibt sich zeitgleich eine Schwächung der Profivereine wie Cottbus, Jena, Essen, Mannheim, Saarbrücken und Unterhaching. Für sie ist der Weg in den Profifußball durch den Umweg über die Aufstiegsspiele weit. Es wird weiterhin Klubs geben, die trotz des Meistertitels in ihrer Staffel nicht aufsteigen werden. Besonders hart würde dies in dieser aktuellen Saison vor allem die SpVgg Unterhaching treffen. Der ehemalige Bundesligist gewann bisher 19 seiner 25 Spiele und führt die Regionalliga Bayern mit großem Vorsprung an. Zwei schlechte Tage Ende Mai könnte ausreichen und die sensationelle Saison wäre zunichte. Zwar sei es laut Grindel denkbar, den Aufstieg in die 3. Liga nicht in zwei Entscheidungsspielen, sondern in zwei Gruppen mit jeweils drei Mannschaften auszuspielen, jedoch gebe es bei dieser Konstellation immer einen Verein, der am letzten Spieltag zuschauen müsse. "Das könnte ebenfalls zu einer Ungerechtigkeit führen", gibt Grindel zu bedenken. Ohnehin würden auch bei dieser Regelung die Meister nicht automatisch aufsteigen.

"Hoher mentaler Druck"

Erst im vergangenen Mai ereilte Mannheim und Wolfsburg II als Sieger ihrer Staffel ein ähnliches Schicksal, in den Jahren davor scheiterten unter anderem Kassel und Offenbach auf diesem Weg. "Trainer und Spieler stehen unter so einem hohen mentalen Druck, dass man gar nicht befreit Fußballspielen kann", hatte Lotte-Trainer Ismail Atalan im Zuge der Relegationsspiele gegen Waldhof Mannheim moniert. "Man hat ja nur im Kopf, bloß keinen Fehler zu machen. Ich habe noch nie ein gutes Relegationsspiel gesehen.“ Viele Fans und Klubs denken ähnlich.

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