"Kann kein Zufall mehr sein": Erfurt wittert Verschwörung

Still, heimlich und leise kann man sich in der 3. Liga nicht nur durch das Mittelfeld nach oben schleichen, sondern auch zurück in die gefährliche Zone. Sieben Spieltage vor dem Saisonende ist Rot-Weiß Erfurt Erfurt trotz phasenweise starker Leistung gegen Werder Bremen II zurück im Abstiegskampf und muss am Mittwochabend bereits der Konkurrenz die Daumen drücken.

Merkwürdiges Programm, merkwürdige Spiele

Es war ein merkwürdiges Programm, dem Rot-Weiß Erfurt und Trainer Stefan Krämer in den letzten Wochen gegenüberstanden. Auswärts in Duisburg und Magdeburg waren zweimal Bonuspunkte zu verteilen, von denen sich die Thüringer jedoch keinen schnappten – das war unglücklich, denn an die Wand gespielt wurde Erfurt wahrlich nicht. Darüber hinaus beklagte sich RWE in beiden Fällen über Fehlentscheidungen der Schiedsrichter, es kam gewissermaßen alles zusammen. Die Heimspiele hingegen waren als Pflichtsiege zu verbuchen: Mit dem Letzten FSV Mainz 05 II sowie dem SV Werder Bremen II, ebenfalls einem Abstiegskandidaten, reisten absolut lösbare Aufgaben an den Steigerwald. Während das 0:0 gegen Mainz nach starker Leistung von Philipp Klewin im Tor sogar glücklich geriet, ärgerte sich Erfurt nach dem 1:1-Remis über die Bremer Youngster: Da wäre bei effizienterer Chancenverwertung ein Heimsieg möglich gewesen!

Schlechter Beginn, turbulentes Finish

Dabei hatte die Partie denkbar schlecht begonnen. Im unmittelbaren Anschluss an eine leichtfertig vergebene RWE-Chance konterte Bremen die Gastgeber mustergültig aus und erzielte durch den 19-jährigen Leon Jensen die Führung (20.), die nach gespielten zwanzig Minuten glücklich war. Dieser Treffer zog Erfurt lange den Zahn, ehe Okan Aydin im Strafraum an den Ball kam, sich um Gegenspieler Rehfeldt drehte und das Leder in die Maschen brachte (42.). Aufwind für die zweite Halbzeit war gesichert, aber das nötige Glück fehlte Erfurt: So hämmerte etwa Aydin das Spielgerät aus der Distanz an den Querbalken (60.) – das Ende einer heißen Startviertelstunde. Dann dauerte es jedoch bis zur Schlussphase, ehe sich nochmals die große Chance auftat: Jannis Nikolaou erzielte gar das 2:1, doch Schiedsrichter Tobias Fritsch erkannte diesen wohl wegen eines vorhergegangenen Handspiels nicht an. Ein bitteres Ende und das vierte sieglose Spiel zugleich…

"Wir könnten auch eine Münze werfen"

Luka Odak schob gegenüber dem Vereins-TV vieles auf die Leistung des Schiedsrichters. "Es macht den Eindruck, als könnten wir mittlerweile auch eine Münze werfen, wer gewinnt. Was die Unparteiischen bei unseren Spielen zuletzt abliefern, das kann kein Zufall mehr sein", wittert der Spieler eine Verschwörung und stellt fest: "Das ganze Team ist enttäuscht.“ Zu diesem gehörte erstmals seit Juli 2016 von Beginn an wieder Andre Laurito, der feststellte:"„Anfangs war ich nervös, ich habe auch etwas gebraucht.“ Trainer Stefan Krämer wollte zum Pfiff in der 90. Minute noch nichts sagen, denn: "Dazu muss ich erst die Bilder sehen, ehe ich mir ein Bild davon mache. Zuletzt wurden wir aber tatsächlich entscheidend benachteiligt.“ Unabhängig von den Gründen kann der Abstand auf die Abstiegsplätze schon am Mittwoch auf zwei Punkte schrumpfen – unruhige Wochen könnten Rot-Weiß bevorstehen.

   

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