Paderborn gewinnt Kellerkrimi, MSV dreht Partie, VfL verliert

Spieltag32c

Sieben Spiele standen am Samstag auf der Agenda, fast in jeder Partie war Spannung garantiert. Während der SC Paderborn durch einen deutlichen 3:0-Erfolg über den FSV Frankfurt ein Lebenszeichen im Abstiegskampf aussendete, drehte der MSV Duisburg gegen Großaspach die Begegnung ganz im Stile einer Spitzenmannschaft (2:1). Der VfL Osnabrück musste beim 1:2 gegen Halle dagegen einen bitteren Rückschlag hinnehmen, Zwickau besiegte Aalen mit 2:1. Zudem spielten Bremen II-Chemnitz (0:0), Wiesbaden-Erfurt (0:0) und Köln-Lotte (3:0)

Duisburg dreht Partie und untermauert Spitzenposition

Schon vor Anpfiff war klar: Großaspach reist mit viel Selbstvertrauen nach Duisburg, während die Zebras jüngst einen Teil des Vorsprungs verspielt hatten und unter Zugzwang standen. Auf dem Rasen spiegelte sich das in viel Abwarten wider, wenige Chancen prägten den Start in die Begegnung. Dann zog Andreas Wiegel ab (24.), sorgte für das erste kleine Ausrufezeichen der Hausherren. Großaspach konterte in Form von Shpiqrim Binakaj, der knapp links vorbeizielte (32.). Die letzte Möglichkeit vor dem Seitenwechsel musste Kevin Broll im SG-Tor entschärfen, Kingsley Onuegbu hatte wuchtig abgezogen (43.).

Der Beginn in die zweiten 45 Minuten führte zu einem Schock für die Hausherren: Binakaj brachte das Leder aus spitzem Winkel irgendwie im Netz unter (46.), die Führung für den Dorfklub! Duisburg reagierte aber schon einige Minuten nach dem Rückstand: Stanislav Iljutcenko hielt sein Knie in einen Schuss von Kevin Wolze – der Ausgleich (59.). Jetzt war der MSV wach! Zlatko Janjic donnerte wenige Sekunden später das Spielgerät an den linken Außenpfosten (61.). Eine Drangphase des Ligaprimus entwickelte sich, die nach einem Lattentreffer in der erwartbaren Konsequenz endete: Tugrul Erat bediente Ilcutjenko, der per Kopf den umjubelten 2:1-Endstand erzielte (81.). Ein wichtiger Sieg im Aufstiegskampf für die Zebras gegen aufopferungsvoll kämpfende Mannen aus dem Fautenhau. In der Tabelle liegen die Zebras nun acht Punkte vor Platz vier, Großaspach ist Sechster.

3:0 gegen Frankfurt! Paderborn schießt sich den Frust von der Seele

Ein echtes Schicksalsspiel stand in Paderborn bevor: Der Neunzehnte empfing den Achtzehnten, speziell der SC Paderborn musste gewinnen, um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze nicht vollends abreißen zu lassen. In den ersten Minuten tasteten sich die Teams ab, logisch, keiner wollte den ersten und womöglich entscheidenden Fehler begehen. Obgleich der Sportclub das Zepter allmählich übernahm, musste er gleich zweifach durchatmen: Erst traf Fabian Graudenz für den FSV Frankfurt nur den Pfosten (18.), dann verschuldete Innenverteidiger Lukas Boeder einen Strafstoß. Yannick Stark trat für die Hessen an und vergab leichtfertig (29.). Die Rache folgte kurz vor dem Pausenpfiff: Stürmer Roope Riski markierte das nicht unverdiente 1:0 für Paderborn per Abstauber (45.).

Eine Führung zum psychologisch eminent wichtigen Zeitpunkt, heißt es im Fußballerjargon so schön – und ja, tatsächlich wirkte dieses Tor nach, denn der FSV Frankfurt blieb in der zweiten Halbzeit hinter den Erwartungen zurück, produzierte kaum mehr gefährliche Situationen. Stattdessen legte der SCP nach: Marcus Piossek nutzte eine Vorlage des jungen Aykut Soyak und besorgte die Vorentscheidung (66.). Spätestens jetzt war die Gegenwehr von Frankfurt gebrochen, zumal Marc Heitmeier verletzungsbedingt vom Feld musste – das Wechselkontingent war jedoch bereits erschöpft, der FSV musste in Unterzahl weiterspielen. Und das hatte Folgen: Piossek erhöhte gar auf 3:0 (76.)! Ein Befreiungsschlag für den SC Paderborn, ein vielleicht entscheidender Rückschlag für den akut insolvenzbedrohten FSV Frankfurt. In der Tabelle zieht der SCP an den Hessen vorbei und verkürzt den Rückstand zum rettenden Ufer auf vier Punkte.

Osnabrück gegen Halle: Drei Tore in fünf Minuten

Aufstiegskandidat gegen Ex-Aufstiegskandidat, unter diesem Motto stand das Heimspiel des VfL Osnabrück gegen den Halleschen FC. Die erste Halbzeit geriet jedoch ziemlich unspektakulär, immerhin ein zielgerichteter Abschluss war auf beiden Seiten zu nennen. Jules Reimerink prüfte Gästekeeper Fabian Bredlow nach nur neun Minuten, während Benjamin Pintol Marius Gersbeck nicht überwinden konnte (21.). Das leichte Chancenplus ging bis zur Pause an den HFC, ohne aber Hochkaräter zu produzieren.

Dies war der zweiten Halbzeit vorbehalten, die für einiges entschädigen sollte: Royal-Dominique Fennell startete mit der Führung für den HFC nach 57 Minuten, er verwertete eine Ecke zur Führung. Die Antwort folgte prompt durch Marc Heider, der einen Antritt vor Bredlow eiskalt abschloss und postwendend zum 1:1 einschob (60.). Damit aber nicht genug: Zwei Minuten später brachte Martin Röser Halle wieder in Front, sein Aufsetzer schlug unten rechts ein (62.). Kwasi Wriedt versuchte, per Freistoß nochmals zu egalisieren, Bredlow aber parierte (65.). Die größte Ausgleichschance besaß kurz vor dem Schlusspfiff der eingewechselte Steffen Tigges, der in letzter Sekunde gestört wurde (85.), auch Nazim Sangaré rutschte in letzter Sekunde knapp an einer Hereingabe vorbei (90.+3) – Tore fielen keine mehr. Ein bitterer Rückschlag für Osnabrück im Aufstiegsrennen – ein wichtiger Erfolg für Halle nach der wochenlangen Talfahrt. Nach der zweiten Niederlage in Folge ist der VfL auf den fünften Platz abgerutscht, Halle ist nun Neunter.

Chemnitz nur 0:0 in Bremen

Der Chemnitzer FC verpasst auswärts in Bremen trotz Überzahl den Auswärtssieg und damit die vielleicht letzte Chance im Aufstiegsrennen, das Spiel endet 0:0. Nach einer Tätlichkeit von Sambou Yatabaré hatte die Werder-Reserve eine halbe Stunde zu zehnt absolvieren müssen. In der Tabelle liegt die Köhler-Elf fünf Punkte hinter dem Relegationsplatz, am Sonntag könnte sich der Rückstand weiter vergrößern.

Lotte verliert auch in Köln

Fortuna Köln besiegt durch Tore von Kristoffer Andersen (22.), Selcuk Alibaz (74.) und Markus Pazurek (86.) die SF Lotte deutlich mit 3:0, Lotte wartet damit schon seit sieben Spielen auf einen Treffer. Köln ist dem Klassenerhalt mit 43 Punkten nah, während die SFL auf den 12. Tabellenplatz abrutschen.

Zwickau setzt Serie fort: 2:1 gegen Aalen

Der FSV Zwickau setzt seine Sensationsserie fort und stürmt mit einem 2:1-Erfolg über den VfR Aalen die Top 5 der Liga. Zwei frühe Treffer von Jonas Nietfeld (8.) und Ronny König (16.) ebneten den Weg. Zwar erzielte Aalen noch vor dem Seitenwechsel den Anschlusstreffer durch Rico Preißinger (38.), die zweite Auswärtsniederlage in Folge konnte jedoch nicht verhindert werden. Zwickau rückt mit dem zehnten Sieg im neuen Jahr auf Platz 4 vor, Aalen liegt als Zwölfter acht Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz (Punktabzug mit eingerechnet).

Nullnummer zwischen Wiesbaden und Erfurt

Wehen Wiesbaden und Rot-Weiß Erfurt trennen sich nach einer intensiven, aber mit nur wenigen Torchancen behafteten Begegnung ebenfalls torlos und sammeln immerhin einen Zähler gegen den Abstieg. RWE liegt fünf Zähler vor der roten Zone, Wiesbaden hat sechs Punkte Vorsprung.

   

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