Erholt sich der 1. FC Magdeburg vom Regensburg-Schock?

Auch wenn der 1. FC Magdeburg seit dem Aufstieg in die 3. Liga eigentlich ein Hort der guten Laune ist, so verging den Fans nach der 1:2-Niederlage gegen Jahn Regensburg zumindest kurz das Lachen – eine große Chance wurde vergeben, die Erklärung fiel nicht leicht. Eine Woche später geht der Kopf wieder nach oben, die verlorenen Zähler müssen nun eben im prestigeträchtigen Duell beim F.C. Hansa Rostock geholt werden.

Härtel: "Das Momentum liegt bei Hansa Rostock"

Bis zur Führung von Steffen Puttkammer war doch alles in Ordnung. Nein, Magdeburg hatte bestimmt nicht seine beste Saisonleistung abgerufen, aber es wäre schließlich nicht das erste Tor zum richtigen Zeitpunkt gewesen. Dann aber schlug Jahn Regensburg mit gleich zwei Traumtoren zu und beförderte den FCM in eine kleine Depression. Verloren ist nichts, gewonnen aber auch nicht – die Ausgangssituation hat sich leicht verschlechtert, nicht mehr und nicht weniger. Können die Elbstädter diese Zähler in Rostock zurückholen? Leicht wird die Aufgabe nicht, das ist Trainer Jens Härtel bewusst. "Hansa Rostock hat deutlich aufgerüstet im Winter, dann aber zunächst oft Punkte liegengelassen“, analysierte der Coach die Lage beim Gegner aus Mecklenburg-Vorpommern. Zuletzt gewann Rostock aber zweimal in Serie, darunter gegen Duisburg – Magdeburg ist gewarnt. "Das Momentum liegt bei ihnen, und durch den Vorsprung nach unten hin werden sie befreiter aufspielen“, vermutet Härtel. "Sie schweben nicht mehr in akuter Abstiegsgefahr.“

Akute Aufstiegsgefahr beim FCM?

Der 1. FC Magdeburg schwebt hingegen in akuter Aufstiegsgefahr – so ähnlich lässt sich das Syndrom beschreiben, unter dem die Mannschaft aktuell nicht zum ersten Mal leidet. Es fühlt sich alles etwas nach 2015/16 an, wo der Durchmarsch freilich nicht erwartet worden war. Nun sind die Ansprüche leicht gewachsen, die realistische Chance ist trotz leichter individueller Unterlegenheit gegenüber Duisburg und Kiel nicht zu leugnen – schließlich gibt es auch noch einen Relegationsplatz zu verteilen. Nun muss der Fußballclub nur noch zeigen, dass ihn der Gedanke an den möglichen Erfolg nicht lähmen. "Wir denken weiter von Spiel zu Spiel, beschäftigen uns mit größeren Szenarien überhaupt nicht“, stellte Härtel klar. Zuerst stünde Rostock im Vordergrund, kein ganz normales Spiel in der 3. Liga. "Das sind die beiden größten Fanszenen der Spielklasse, und das nehmen sie für sich auch in Anspruch. Ein ganz besonderes Spiel, auch auf den Rängen“, sprach Härtel auf der Pressekonferenz.

20.000 Zuschauer – für Magdeburg nichts Neues

Dann erlosch das Licht im Presseraum für wenige Sekunden – ein schlechtes Omen für das Wochenende? Der Trainer jedenfalls weiß, auf welche Stärken der Kogge seine Elf besonders achten muss. "Sie sind immer nach Standards gefährlich, weil sie einige große Leute in der Mannschaft besitzen. Außerdem ist Rostock durch Spieler wie Stephan Andrist und Christopher Quiring prädestiniert für das Umschaltspiel“, so Härtel, der "ganz besonders heiße Spieler" in den Reihen der Hanseaten erwartet, denn immerhin werden 20.000 Zuschauer erwartet – Rostocker Rekordkulisse in dieser Saison. "Für uns ist das natürlich nichts Neues, vor so vielen Leuten zu spielen“, bleibt Nico Hammann hingegen ruhig. Magdeburg scheint bereit für den Fight, der schon in der Hinrunde bemerkenswerte Züge annahm: Neben vier Toren hagelte es drei Platzverweise und viele strittige Schiedsrichterentscheidungen. Rostock gegen den FCM – das ist und bleibt kein ganz normales Spiel.

   

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