Magdeburg gibt Führung erneut aus der Hand: "Sehr bitter"
Was für eine Aufregung, was für ein Tumult spielte sich in den sozialen Netzwerken nach Abpfiff des 1:1-Remis zwischen Hansa Rostock und dem 1. FC Magdeburg ab. Nun gut, eine hitzige Partie war vorprogrammiert – wieder einmal stand der Schiedsrichter im Mittelpunkt ein.
Handspiel von Schwede – eine korrekte Entscheidung?
Nach einer sehenswerten Parade vom FCM-Keeper Leopold Zingerle war Tobias Schwede den Nachschuss aus Rostocker Reihen offenbar an den Arm geprallt. Strafstoß und Rot für Schwede – so die Entscheidung des international erfahrenen Unparteiischen, die für heftige Proteste bei den Elbstädtern sorgte. Unter anderem handelten sich Christian Beck als auch Kapitän Marius Sowislo Verwarnungen beim vergeblichen Versuch ein, Stark von seinem Strafmaß abzubringen. Keine Diskussionen, so lautete die eindeutige Geste des Bundesliga-Spielleiters. Und wie liga3-online.de-Experte Babak Rafati befand, lag Stark mit seiner Entscheidung richtig.
Härtel: "Besonders bitter"
Stephan Andrist ließ sich im Anschluss nicht zweimal bitten, er verwandelte den Strafstoß trocken und sicher im rechten Eck (77.). Da half auch der Führungstreffer von Christian Beck knapp zehn Minuten zuvor nicht mehr, wieder einmal musste der FCM eine gefühlte Niederlage einstecken. "Die Spieler schwören Stein und Bein, dass es kein Handspiel war. Das macht dieses Ergebnis besonders bitter – ohne diese Elfmeterentscheidung hätten wir große Siegchancen besessen“, formulierte Cheftrainer Jens Härtel seine Enttäuschung gegenüber dem MDR. Besonders Schwede wird die neuerliche Sperre treffen, es ist sein zweiter Platzverweis der Spielzeit – und das erneut, ohne ein grobes Foulspiel begangen zu haben. Nicht nur er, sondern auch Kapitän Sowislo wird im schweren Heimspiel gegen die zuletzt starke SG Sonnenhof Großaspach am kommenden Wochenende fehlen.
Vier der letzten fünf Führungen wurden verspielt
Bis dahin gibt es noch einiges aufzuarbeiten. "Es war ein intensives Spiel, in dem wir Rostock über Andrist zu selten in den Griff bekommen haben“, resümierte Härtel auf der Pressekonferenz, stellte aber auch fest: "Wir haben leidenschaftlich verteidigt und über die linke Seite nach vorne hin einige Möglichkeiten gehabt, aber zu wenig bis zum Ende gespielt. Nimmt man das ganze Spiel als Grundlage, kann das Remis in Ordnung gehen – für uns aber ist sehr bitter." Noch ärgerlicher macht es die Tatsache, dass der 1. FC Magdeburg von seinen letzten fünf 1:0-Vorsprüngen vier wieder verspielte, darunter fallen die späten Gegentreffer bei Holstein Kiel und dem Chemnitzer FC sowie die 1:2-Niederlage gegen Jahn Regensburg am Spieltag zuvor. Apropos Regensburg: Der Aufsteiger hat Magdeburg im Klassement überholt, ein neuer Konkurrent um die 2. Bundesliga ist wie Phönix aus der Asche erstiegen. Gegen Großaspach steht Magdeburg, das derzeit einfach nicht vom Fleck kommt, unter Siegesdruck. .