Erfurt punktet in Chemnitz, aber die Lage bleibt gefährlich

Mit Courage und Einsatz hat Rot-Weiß Erfurt einen im Vorfeld nicht unbedingt erwarteten Punkt beim Chemnitzer FC erzielt und seine Situation im Tabellenkeller damit zumindest nicht verschlechtert. Weil aber der SC Paderborn gewann und auch Werder Bremen II punktete, ist der Klassenerhalt noch längst nicht geschafft. Das 1:1 bei den Himmelblauen macht nichtsdestotrotz Mut.

Intensives Spiel mit vielen Verwarnungen

Erfurt gegen Chemnitz – das ist kein ganz normales Duell in diesen Tagen, denn beide Mannschaften kämpfen auch abseits des Platzes um das Überleben in der 3. Liga. Ein Schuldenberg drückt auf das Gemüt, und die Zuschauerzahl vom Samstagnachmittag erfreute die Gastgeber aus Chemnitz wohl kaum: Nur 6.300 Besucher wollten zum aus CFC-Sicht fast bedeutungslosen Ostduell gegen Erfurt kommen, rund 1.000 Gästefans waren dabei – nicht genug, um ein wirtschaftliches Plus aus dem Spieltag ziehen zu können. Wer da war, der durfte sich aber immerhin nicht über mangelnden Einsatz beschweren: Chemnitz sammelte drei Verwarnungen, Erfurt sogar sieben – fast die gesamte Mannschaft, die von Beginn an auf dem Platz stand, wurde bei RWE verwarnt. Garniert wurde die Begegnung von fußballerischen Feinheiten, so etwa dem Schlenzer zum 1:0 von Dennis Grote (22.): Er hatte gesehen, dass Philipp Klewin etwas zu weit vor seinem Tor stand – und nutzte diesen Fehler mit viel Gefühl im rechten Fuß zur Führung.

Erfurt mit Glück zum Ausgleich – CFC vergibt Sieg

Das hatte Erfurt um Trainer Stefan Krämer mit aller Macht verhindern wollen, zumal Chemnitz nachlegen wollte. Erst aber war Klewin gegen Hansch zur Stelle (42.), dann traf Anton Fink nur den linken Innenpfosten (58.) und schließlich rutschte auch noch Tom Baumgart knapp an einer scharfen Hereingabe vorbei (64.). RWE setzte erst in der zweiten Halbzeit auf Carsten Kammlott, der dieses Mal als Joker stechen sollte – seinen Job übernahm schließlich aber ein anderer: Tugay Uzan, dessen Schuss von Emmanuel Mbende noch abgefälscht wurde und so kaum haltbar für Kevin Kunz zum umjubelten 1:1-Ausgleich einschlug (77.). Chemnitz reagierte wütend und drückte auf das 2:1, aber Daniel Brückner klärte einen Kopfball vom Baumgart und Daniel Frahn traf die Latte (85.) – Glück für Erfurt, das sich nach Chancen über eine Niederlage nicht hätte beschweren dürfen.

Ein Punkt, der veredelt werden muss

"Im Moment habe ich einfach kein Abschlussglück“, skizzierte dann auch CFC-Torschütze Anton Fink nach Spielende gegenüber dem MDR. "Wenn das 2:0 fällt, wäre es richtig schwer geworden“, musste derweil Stefan Krämer feststellen, dem aber das Zeigen der Grundtugenden bei seinen Mannen imponierte. „Das macht mich weiter zuversichtlich, dass wir die Klasse halten können.“ Sowohl RW Erfurt als auch die Kontrahenten aus Bremen und Paderborn müssen am kommenden Wochenende in Heimspielen antreten – RWE empfängt den Aufstiegskandidaten Jahn Regensburg, der nach einer 0:3-Pleite gegen Holstein Kiel mit Wut im Bauch anreist. Nichtsdestotrotz muss die Nummer 18 der Heimtabelle nun nachlegen: Denn dass die gesammelten 41 Zähler bereits für den Klassenerhalt ausreichen, ist mit einem großen Fragezeichen zu versehen.

   

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