Müdes Hessenderby ohne Sieger
Als Schiedsrichter Manuel Gräfe nach genau 90 Minuten zum letzten Mal in seine Pfeife blies, schaute man auf beiden Seiten in ratlose Gesichter. Die rund 8.800 Zuschauer auf dem Bieberer Berg sahen zum dritten Mal in dieser Saison ein Hessenderby ohne echten Sieger. 1:1 hieß es am Ende zwischen den Offenbacher Kickers und dem SV Darmstadt 98. Ein Unentschieden, das beiden Teams nicht so recht weiterhilft.
2.500 Fans begleiten die Lilien nach Offenbach
Rund 2.500 Fans hatten die Darmstädter Lilien zum mit Spannung erwarteten Hessenderby begleitet. Diese sahen eine im Vergleich zur letzten Partie leicht veränderte Startelf. Matthias Heckenberger und Danny Latza begannen anstelle von Uwe Hesse und Kevin Wölk. Beim OFC nahm Spielmacher Elton da Costa zunächst auf der Ersatzbank Platz. Im ersten Abschnitt sahen die Zuschauer eine engagiert auftretende Lilienelf, die zunächst einmal den Gastgebern den Vortritt lassen musste. Ein Kopfball von Andre Hahn landete nach einer Viertelstunde jedoch in den Armen von Jan Zimmermann. In der Folge kamen die Lilien besser in die Partie und erarbeiteten sich einige gute Torgelegenheiten. Chancen durch Danny Latza und Fouad Brighache waren die Folge. Jubeln konnten die Gäste dann rund sechs Minuten vor der Pause. Der einmal mehr starke Preston Zimmerman setze sich auf der linken Seite durch, seine stramme Hereingabe wurde von OFC-Verteidiger Marc Stein unglücklich ins eigene Tor abgefälscht (39.). Es war die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung für die Darmstädter.
Offenbach nach dem Wechsel dominant
Nach dem Wechsel brachte Offenbachs Trainer Arie van Lent dann Elton da Costa. Das Spiel des Favoriten wurde in der Folge besser und strukturierter. Die Gastgeber kamen nun besser in die Partie und nur zehn Minuten nach dem Wechsel fiel dann auch der Ausgleich. Eine Flanke von André Hahn drückte der völlig freistehende Kai Hesse aus kurzer Distanz per Kopf über die Linie (55.). Darmstadt verlor nach dem Ausgleich völlig den Faden und tauchte fortan kaum noch vor dem Gehäuse von OFC-Keeper Robert Wulnikowski auf. Der OFC hätte durch Kai Hesse (65.) und Stefan Vogler (70.) die Partie endgültig drehen können. Eine Viertelstunde vor dem Ende dezimierte sich der Aufsteiger aus Darmstadt dann selber. Matthias Heckenberger, bis zu diesem Zeitpunkt einer der schwächsten Lilienakteure auf dem Platz, sah nach einem harten Foul im Mittelfeld von Schiedsrichter Gräfe zu Recht die rote Karte. Darmstadt brachte in der Folge das 1:1 mit Glück und Geschick über die Zeit, verpasste es allerdings, sich mit einem Sieg in Offenbach weiter von den Abstiegsrängen abzusetzen. Auch für Offenbach war dieser Punkt zu wenig, um noch einmal ein Wörtchen im Kampf um Platz drei mitzureden. Zufrieden war Darmstadts Trainer Kosta Runjaic mit dem Punktgewinn in Offenbach trotzdem: „Glückwunsch an die Mannschaft, die bis jetzt in dieser Saison sehr viel geleistet hat. Wir können stolz auf dieses Team sein und wollen versuchen, den Klassenerhalt möglichst schnell perfekt zu machen“, sagte der Coach.
Nächste Partie bereits am Mittwoch
Gelegenheit dazu haben die Lilien bereits am Mittwoch, wenn sie den FC Rot-Weiß Erfurt im heimischen Stadion am Böllenfalltor empfangen. Die Kickers hingegen reisen am Dienstag zum SV Babelsberg.