Vor Aalen: Was geht noch für den 1. FC Magdeburg?
In zwei Spieltagen in die Saison vorbei – und der 1. FC Magdeburg kämpft noch immer um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Das hätte wohl jeder Anhänger vor der Spielzeit sogleich unterschrieben! Nun ist das Problem: Der FCM befindet sich in einer kleinen Schaffenskrise, die Lockerheit ist gänzlich verloren gegangen. Kann Trainer Jens Härtel die Leichtigkeit zurückbringen?
Das Fernduell mit Regensburg
Vor dem Auswärtsspiel beim VfR Aalen ist der Druck verständlicherweise enorm. Weniger wegen des VfR, der durch einen Neun-Punkte-Abzug nach wie vor entscheidend zurückgeworfen wird – ohne die Insolvenzmeldung hätten die Baden-Württemberger mit einem Heimsieg tatsächlich am Fußballclub vorbeiziehen können, das Rennen um die Relegation wäre noch spannender als ohnehin schon. So wird weiterhin ein Fernduell ausgetragen, Kontrahent ist Jahn Regensburg – und dieser besitzt mit einem taumelnden Chemnitzer FC eine offensichtlich lösbare Aufgabe vor der Brust. Lösbar, das wird der VfR freilich auch sein, zumal das Gerüst auf der Ostalb leicht bröckelt. Mit Fabian Menig ist ein erster Abgang bekannt, den soliden Defensiv-Allrounder zieht es zum Liga-Konkurrenten Preußen Münster. Auch Gerrit Wegkamp hat seinen Vertrag noch nicht verlängert – der beste VfR-Stürmer kennt seinen Wert und könnte gut und gerne der nächste Stammspieler sein, der das klamme Aalen verlassen wird.
Hausgemachte Probleme – Beispiel Leopold Zingerle
Andere Probleme hat sich der 1. FC Magdeburg eingefangen. Nach der kürzlich offenbarten Posse um Torhüter Leopold Zingerle, der nur im Aufstiegsfall gehalten werden soll – und einer ganz nebenbei ziemlich merkwürdigen Herangehensweise auf beiden Seiten, sowohl Spieler wie Verein – hat Magdeburg nochmals mehr Unruhe im Laden, als würden die sportlich ernüchternden Leistungen nicht ausreichen. Gegen den FSV Frankfurt rettete man glücklich ein 1:1-Remis, der designierte Absteiger hätte sich den Auswärtserfolg durchaus verdient gehabt. Nicht viel anders sah es zuvor beim Halleschen FC aus, wo Magdeburg ebenfalls vor der Aufstiegshoffnung wie gelähmt schien. Keine Frage – der FCM wäre längst nicht der erste Club, dem das passiert. Oben in der Tabelle mitspielen ist leicht, in der entscheidenden Phase den letzten Schritt zu gehen, dagegen nicht.
Cwielong und Laprevotte fahren nicht mit
Was geht in Aalen? Die Vorzeichen sind trüb, auch weil eine Hoffnung der letzten Spiele wohl ausfallen wird: Piotr Cwielong hat sich für die gesamte Woche aus dem Mannschaftstraining abgemeldet und wird daher aller Voraussicht nach nicht im Bus Richtung Süden sitzen. Charles Laprevotte ist mit einem Krankheitsfall in der Familie entschuldigt. Trainer Jens Härtel ahnt derweil mit Blick auf den Gegner: "Der VfR ist nur zu loben, trotz der schweren Situation können sie in allen Statistiken gute Werte vorweisen, warum ziemlich heimstark. Das wird keine leichte Aufgabe, sie werden alles tun, um die letzte Niederlage vergessen zu machen.“ Kann Magdeburg sämtlichen Hindernissen trotzen und die gute Ausgangsposition bewahren? Weiterhin gilt: Das Torverhältnis spricht für den FCM, zwei Siege dürften in nahezu jedem Fall für die Aufstiegsrelegation genügen. Vor dem Erfolg steht aber der Grundstein in Form einer endlich wieder überzeugenden Leistung – und dafür wird es in Aalen höchste Zeit.