Osnabrück in Chemnitz: Starke erste, schwache zweite Halbzeit
Nachdem der VfL Osnabrück die entscheidenden Spiele um den Relegationsplatz gegen Burghausen und Offenbach verloren hatte, war das Thema Aufstieg in (fast) ganz Osnabrück bereits abgehakt. Dann aber kam am vorletzten Samstag der 4:1-Sieg gegen Unterhaching, nur vier Tage später folgte gar ein 3:0-Auswärtssieg bei Aufstiegsaspirant Regensburg – und schon schien die Aufstiegszone wieder in Reichweite. Nun folgte am Samstag aber wohl der abschließende Dämpfer: Nach einer starken ersten Halbzeit und einer 1:0-Führung in Chemnitz verloren die Lila-Weißen das Spiel in der 2. Halbzeit – am Ende hieß es aus Sicht des VfL 1:3 und Platz 3 ist acht Punkte weit entfernt.
Osnabrück: Starke 1. Halbzeit
4:1 gegen Unterhaching, 3:0 gegen Regensburg, auf einmal doch nur noch fünf Punkte Abstand zu Platz 3 – so war die faktische Ausgangssituation am vergangenen Samstag für den VfL Osnabrück beim Chemnitzer FC. Hätte Osnabrück gegen die Himmelblauen gewonnen, so wäre der Relegationsplatz in greifbarer Nähe gewesen. Doch auch der CFC sah sich in der Situation, mit drei Punkten auf Rang 3 springen zu können. Damit war das letzte von drei Spielen binnen einer Woche für das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz ein Endspiel im Rennen um Platz 3. Eigentlich hat der VfL laut Coach Wollitz gar nicht mehr die Chance und überhaupt die Qualität um aufstiegen zu können – dennoch: Hielt man sich an die Fakten, so war der Relegationsplatz noch drin. Und das Schlimme: Die Lila-Weißen hatten es nach 45 von 90 Minuten in der eigenen Hand, den wichtigen "Dreier" einzufahren. Denn bis zu diesem Zeitpunkt zeigten sich die VfL’er in nahezu allen Belangen klar überlegen – die Defensive stand, die Offensive wirbelte die himmelblaue Abwehr durcheinander, wenngleich eine Reihe von Großchancen ausgelassen wurde, allein Kachunga verlor gleich zwei Mal das 1-gegen-1 Duell mit CFC-Keeper Pentke. Letztendlich gelang Kapitän Costa aber sein erster Treffer im Trikot des VfL (20.) und damit sein gerade mal drittes Tor überhaupt seit dem Jahr 2006. So stand es mehr oder weniger leistungsgerecht zur Pause 0:1 für den VfL Osnabrück – wie erwähnt wurden einige Chancen liegen gelassen. Doch jedes Fußballspiel geht über 90 Minuten. Und genau das hatten die lila-weißen Kicker wohl vergessen…
Osnabrück: (Extrem) Schwache 2. Halbzeit
Nur 15 Minuten Pause trennten die erste und die zweite Halbzeit – das Spielgeschehen wurde aber dermaßen umgekrempelt, dass man hätte denken können, die erste und zweite Halbzeit lägen fünf Jahre auseinander, Chemnitz spiele in der zweiten und Osnabrück gurke in der vierten Liga herum. Wie auch immer, die Himmelblauen kamen druckvoll und offensivstark aus der Kabine, nur acht Minuten nach Wiederanpfiff war es ausgerechnet der Ex-Osnabrücker Tüting, der die Niederlage des VfL einleitete – 1:1 (53.). Auf einmal stand die VfL-Defensive nicht mehr, der große Anteil CFC-Fans von insgesamt 6.700 Zuschauern im Stadion an der Gellertstraße stand hingegen voll hinter seinem Team – und die himmelblauen Spieler münzten die Stimmung in die Führung um. Fink war es, der seine Chemnitzer per Drop-Kick in der 61. Minute in Front brachte und damit die Partie drehte. In der Folge ging gar nichts mehr auf Seiten der Osnabrücker und wieder war es Fink, der die Unordnung der VfL-Hintermannschaft nutze und zum 3:1 einnetzte (68.). Stellvertretend für den Frust auf Seiten des VfL-Teams stand Gardawski, der nach seiner Einwechslung in der 61. Minute erst wegen Meckerns die gelbe und in der 89. Minute schließlich wegen Schiedsrichterbeleidigung die gelb-rote Karte sah.
Osnabrück will noch mindestens drei Punkte – Chemnitz will Platz 3
Für den VfL Osnabrück geht es nach dem Dämpfer in Chemnitz nun nunmehr nur noch um einen zufriedenstellenden Abschluss der Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz. Um auch Coach "Pele" Wollitz die letzte Abstiegsangst zu nehmen, fehlen den Lila-Weißen noch drei Punkte zur "magischen Grenze" von 45 Punkten, die für den Klassenerhalt reichen sollten. Der Rest scheint nur noch Zugabe zu sein, wenngleich das Mindestziel Platz 4 (Qualifikation für den DFB-Pokal) noch erreicht werden soll. Bis zu diesem Tabellenplatz sind es aber nun auch schon wieder sechs Punkte Abstand. Auf Platz 3 hat der VfL nun wieder satte acht Punkte Rückstand, diesen Tabellenplatz bekleidet nun der Chemnitzer FC, der vom Patzer des SSV Jahn in Saarbrücken und vom Unentschieden zwischen Burghausen und Erfurt profitierte. Für die Himmelblauen sind nun sogar die direkten Aufstiegsplätze "nur" noch sechs Zähler weit entfernt. Um diesen Plätzen näher zu kommen braucht es für die Himmelblauen am kommenden Samstag ein Sieg im Topspiel beim VfR Aalen, Osnabrück empfängt zum selben Zeitpunkt Rot-Weiß Oberhausen und ist am darauffolgenden Dienstag (3. April, 18.30 Uhr) beim SC Preußen Münster zum Nachholen des Derbys zu Gast.
FOTO: Flohre Fotografie