Schiedsgericht bestätigt VfR-Punktabzug – Urteil endgültig
Der VfR Aalen ist mit seinem Einspruch gegen den Neun-Punkte-Abzug aufgrund der am 14. Februar gestellten Insolvenz auch in vierter Instanz gescheitert. Am Donnerstag bestätigte das Ständige Schiedsgericht die zuvor getroffenen DFB-Urteile in dieser Angelegenheit. Damit ist der Punktabzug nun endgültig rechtskräftig, Aalen kann somit nicht mehr in das Aufstiegsrennen eingreifen.
VfR könnte vor das Oberlandesgericht Frankfurt ziehen
Im Rahmen einer mündlichen Anhörung hatten die VfR-Verantwortlichen am Donnerstag erneut ihre Sicht der Dinge dargestellt, doch das Schiedsgericht folgte in seiner Argumentation dem DFB und hält somit am Punktabzug fest. Zuvor hatten bereits der Spielausschuss, das Präsidium und das Bundesgericht des DFB den Punktabzug bestätigt. Der VfR könnte zwar erneut Einspruch einlegen und in letzter Instanz vor das Oberlandesgericht Frankfurt ziehen, auf die aktuelle Saison hätte dies aber keinen Einfluss mehr. Ohnehin würde es beim OLG wohl maximal um Schadenersatzforderungen gehen, nicht aber um den Punktabzug direkt. Konkret bedeutet das: Regensburg und Magdeburg entscheiden das Rennen um den Relegationsplatz am Samstag unter sich, Aalen (derzeit Elfter) wird die Saison im Mittelfeld abschließen.
Insolvenz von Hauptsponsor "Imtech" im Mittelpunkt
Der Hintergrund: Wie schon in früheren Instanzen hatten sich die Verantwortlichen auch am Donnerstag auf eine Passage aus der DFB-Spielordnung berufen. Denn in Paragraf 6 heißt es, dass von einem Punktabzug abgesehen werden kann, "wenn gegen den Hauptsponsor oder einen anderen vergleichbaren Finanzgeber des Vereins zuvor ein Insolvenzverfahren eröffnet ist." Diesen Fall sieht der VfR Aalen im Hinblick auf die Insolvenz des früheren Hauptsponsors Imtech (2008 bis 2013) bei sich bestätigt. Zwar hat Imtech erst rund zwei Jahre nach dem Ausstieg beim VfR Aalen Insolvenz angemeldet, jedoch geht die im Raum stehende Steuernachzahlung in Höhe von rund 500.000 Euro auf die Sponsoring-Zeit von Imtech zurück. Einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Pleite von Imtech und der eigenen Insolvenz sieht der VfR somit gegeben.
Keine weiteren Konsequenzen
Denn: Ohne die Insolvenz von Imtech hätte der VfR Aalen die Steuernachzahlung über den Unternehmensweg in Form von beispielsweise Rechnungen ausgleichen können. Nun hätte der Verein die Summe selbst aufbringen müssen, was bei einem ohnehin schon kleinen Etat und einem Schuldenberg von 3,6 Millionen Euro laut Geschäftsführer Markus Thiele aber nicht möglich war. Daher meldet der VfR am 14. Februar Insolvenz an und bekam gemäß der DFB-Spielordnung neun Punkte in der laufenden Saison abgezogen. Weitere Konsequenzen (etwa ein Zwangsabstieg) sind unterdessen nicht vorgesehen, sodass der VfR Aalen – sofern er die Zulassung erhält – auch in der kommenden Saison in der 3. Liga antreten wird. Nicht aber, wie bis zuletzt erhofft, in der 2. Bundesliga.