Trauer und Enttäuschung: Mannheim scheitert ein zweites Mal

Schlimmer hätte es auch für die Verfechter der umstrittenen Aufstiegsspiele in diesem Jahr kaum kommen können: Mit der SV Elversberg und Waldhof Mannheim sind beide Vereine, die schon im letzten Jahr den Aufstieg in die 3. Liga verpasst hatten, ein zweites Mal gescheitert. Der SVW reagierte beim SV Meppen wütend und sorgte für einige unschöne Szenen.

SV Meppen spendet Trost

Das kann doch gar nicht wahr sein! Wieder hat Waldhof Mannheim den Aufstieg verpasst. Nachdem Benjamin Gärtner den entscheidenden Elfmeter an den linken Innenpfosten geballert hatte – es fehlten vielleicht vier, fünf Zentimeter – ging die Hänsch-Arena im Freudentaumel unter. Still und weitestgehend unerkannt schlichen die Waldhöfer vom Feld, in die Kabinen, sprechen wollte nach der bitteren Pille kaum jemand. Große Gesten zeigten einige Anhänger des siegreichen SVM, die bewusst zuerst den Weg zu den am Boden liegenden Verlierern suchten und diese nicht mit hämischen Kommentaren, sondern mit aufmunternden Worten bedachten. Meppen hatte, freilich ohne selbst bislang einmal in den Aufstiegsspielen angetreten zu sein, die Lage der Dinge erkannt. Auch der Stadionsprecher betonte: "Wir wissen, wie bitter dieser Abend für euch gelaufen ist. Der SV Meppen wünscht Waldhof Mannheim alles Gute für die weitere sportliche Zukunft.“

Waldhof-Fans: Frustration führt zu Randale

Das half einigen frustrierten Anhängern auch nicht mehr weiter. Kurz nach Abpfiff flogen erste Leuchtraketen in Richtung Rasen, auch explodierten einige Böller zwischen den postieren Einsatzkräften – die Situation drohte sich zu verschärfen, auch als der Trennzaun zwischen Gästeblock und Innenraum in seine Einzelteile zerlegt wurde. Wenige suchten den Weg, die Polizei setzte Pfefferspray ein. Sogar ein Wasserwerfer brachte sich im Stadion in Stellung, musste aber nicht zum Einsatz kommen. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, seien fünf SVW-Fans verletzt worden – vier davon durch Hundebisse. Alles in allem eine mehr als unschöne, aber in irgendeiner Form auch erwartbare Reaktion: Nach einer 0:2-Niederlage gegen die Sportfreunde Lotte im vergangenen Jahr muss Waldhof wieder einmal trotz einer überzeugenden Spielzeit die Segel streichen – auch wenn in der Saison 2016/17 nicht der Meistertitel in der Regionalliga Südwest erzielt wurde. Weil auch die SV Elversberg gegen Unterhaching scheiterte, konnte die vermeintlich stärkste Spielklasse trotz zwei Startplätzen in den Aufstiegsspielen seit nunmehr drei Jahren keinen Drittliga-Aufsteiger mehr generieren.

Favoritentürmen in der Regionalliga Südwest

Das ist nicht nur ein deutliches Zeichen in Richtung des umstrittenen Modus, sondern besitzt auch auf die Regionalliga Südwest Auswirkungen. Zu den Favoriten aus Elversberg, Saarbrücken und Mannheim gesellen sich Herausforderer wie die Stuttgarter Kickers, die Kickers Offenbach oder der TuS Koblenz. Als wäre das nicht genug, mischen nun auch noch die Absteiger FSV Frankfurt und Mainz 05 II mit, dazu die Jugendakademie aus Stuttgart aus Hoffenheim und weitere Traditionsvereine wie Kassel oder Ulm. Was für eine Liga! Der Weg zum Aufstieg wird angesichts dieser Konkurrenz auch für Waldhof Mannheim gewiss nicht einfacher. Leistungsträger Ali Ibrahimaj verlässt den Klub, Abwehrrecke Michael Fink könnte die Schuhe an den Nagel hängen. Ein neuerlicher Umbruch ist nicht restlos auszuschließen – die dritte Relegation in Folge ist noch weit entfernt. Und selbst dann wäre nicht auszuschließen, dass Mannheim abermals scheitert. Was für eine unglückliche Aufstiegsregelung.

   

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