Ismaik wittert Verschwörung und will gegen 50+1 klagen

Keine 24 Stunden nach dem Lizenzentzug ist beim TSV 1860 München ein offener Machtkampf ausgebrochen, der sich offenbar immer weiter zuspitzt. So fordert Investor Hasan Ismaik mehr Macht, wittert eine Verschwörung und will gegen die 50+1-Regel klagen.

Ismaik nimmt Zwangsabstieg in Kauf

Schon die Bereitstellung einer Bürgschaft in Höhe von elf Millionen Euro für die Drittliga-Lizenz hatte Ismaik an Macht ausweitende Bedingungen geknüpft, war dabei jedoch auf massiven Widerstand gestoßen. Der Grund: Einige seiner Forderungen – etwa die Überführung der kompletten Jugendabteilung in die ausgegliederte KGaA – sind schlicht nicht mit der 50+1-Regel von DFL und DFB vereinbar. Die Folge: Der Verein konnte die Forderungen nicht erfüllen, Ismaik verweigerte die Zahlung und nahm den Zwangsabstieg in die Regionalliga Bayern in Kauf. Offenbar war der 39-Jährige davon ausgegangen, dass die 50+1-Regel in der 4. Liga nicht gelten würde. Doch wie Dr. Rainer Koch, Präsident des Bayrischen Fußballverbandes (BFV), am Freitagabend im Rahmen einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz deutlich machte, habe die Regel sehr wohl Bestand.

"Es ist ein großer Skandal im deutschen Fußball passiert"

Da jedoch einzelne Punkte dieser Regelung erst kurzfristig in die Satzung des BFV aufgenommen worden sind, wittert Ismaik nun eine Verschwörung: "Es ist ein großer Skandal im deutschen Fußball passiert", sagte er am späten Freitagabend gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". "Ich bin mir sicher, dass die, die die Satzung geändert haben, gegen mich arbeiten." Aus diesem Grund schaltet Ismaik jetzt auf Angriff: "Ich wollte das nie machen, aber jetzt werde ich gegen 50+1 klagen." Wie hoch die Erfolgsaussichten sind, ist fraglich. Da in den nächsten Wochen aber wohl nicht mit einem Urteil zu rechnen ist, gibt es – sofern die Löwen die Zulassung für die Regionalliga erhalten wollen – nur zwei Möglichkeiten: Entweder Hasan Ismaik verzichtet auf seine Forderungen, oder er verlässt den Verein. Für letztere Option plädiert mittlerweile ein Großteil der Fans, die nach dem feststehenden Zwangsabstieg am Freitagnachmittag in Jubel ausbrachen. Sind die Tage von Hasan Ismaik beim TSV 1860 also gezählt?

   

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