Für 52 Mio. Euro – Carl Zeiss Jena bekommt ein reines Fußballstadion
Jetzt steht es fest: Das Ernst-Abbe-Sportfeld bekommt einen neuen Anstrich. Der Stadtrat stimmte am Donnerstag dem Umbau zu, die Gesamtkosten: mehr als 50 Millionen Euro für ein reines Fußballstadion. Ein Privatinvestor soll einen erheblichen Teil davon vorfinanzieren.
Leichtathletik wird ausgelagert
Die Pläne hatte man in Jena schon länger in der Tasche. Aus dem nur noch bedingt tauglichen Ernst-Abbe-Sportfeld sollte ein reines Fußballstadion mit 15.500 Plätzen (500 VIP-Plätze) werden. Diesem Umbau hat nun der Stadtrat zugestimmt, wie der „MDR“ berichtet. Die Kernpunkte: Die Leichtathletik wird ihren Platz im Stadion räumen müssen und künftig auf einer Extra-Anlage stattfinden. Die Kosten für den gesamten Prozess sollen sich auf knapp 52 Millionen Euro belaufen – die Hälfte davon soll ein Privatinvestor vorfinanzieren. Dabei kann es sich eigentlich nur um den Belgier Roland Duchâtelet handeln, der Carl Zeiss bereits seit Jahren finanziell unterstützt.
Was wird aus der Südkurve?
Einen Großteil der restlichen Kosten muss nach Informationen der „Ostthüringer Zeitung“ die Stadt zahlen, vereinbart wurde demnach eine Einmalzahlung in Höhe von 13,6 Millionen Euro sowie jährliche Fixkosten in Höhe von 1,7 bis 2,4 Millionen Euro. Und es könnten weitere Kosten hinzukommen: Einige Jenaer Fans wollen unbedingt die Südkurve als Heimtribüne erhalten, das würde weitere infrastrukturelle Maßnahmen nötig machen. Der „MDR“ rechnet mit weiteren 5 bis 10 Millionen Euro.
Soforthilfe durch die Stadt
Im Herbst soll der Stadionumbau europaweit ausgeschrieben werden. Es wird also noch einige Zeit vergehen, bis Jena seinen Fußballtempel bekommt. Damit nach Jena nach dem Aufstieg auch im alten Ernst-Abbe-Stadion drittklassig spielen darf, geht die Stadt in Vorleistung. Stichwort: Flutlichtanlage. „Das Flutlicht wird kommen. Wir werden es auch bezahlen. Ich kann ihnen den Tag nicht sagen, aber es wird noch in diesem Herbst sein“, sagte Oberbürgermeister Albrecht Schröter (SPD) dem „MDR“.