Hüsing im Interview: "Hatte sofort ein gutes Bauchgefühl“
Im Interview mit liga3-online.de spricht Hansa-Neuzugang Oliver Hüsing über seine Zeit beim ungarischen Klub Ferencvaros Budapest, der vom ehemaligen BVB- und HSV-Trainer Thomas Doll trainiert wird. Außerdem verrät Hüsing, wieso er sich für einen Wechsel nach Rostock entschieden hat und welche Ziele er verfolgt.
[box type="info" size="large"]"Hatte mehrere Angebote"[/box]
liga3-online.de: Sie waren zuletzt unter Trainer Thomas Doll eine Saison für Ferencvaros Budapest in Ungarn am Ball. Wie würden Sie das Jahr rückblickend beschreiben, Herr Hüsing?
Oliver Hüsing: Es war eine sehr positive Erfahrung für mich, einmal im Ausland gewohnt und gespielt zu haben. Ich konnte in Ungarn eine andere Kultur, eine andere Mentalität und eine andere Sprache kennenlernen und damit insgesamt meinen Horizont erweitern. Außerdem kam ich oft zum Einsatz und habe mich sportlich weiterentwickelt.
Wieso hatten Sie sich 2016 für einen Wechsel dorthin entschieden?
Mir hat die Perspektive im Bundesliga-Team des SV Werder Bremen gefehlt. Ich hatte bereits länger regelmäßigen Kontakt zu Thomas Doll, der mich gerne auch schon früher verpflichtet hätte. Im letzten Sommer hat es dann gepasst. Ich wollte wechseln und hatte Lust auf eine neue Erfahrung.
Wie ist der Fußball in Ungarn?
Sicherlich ist der Fußball dort nicht mit dem Fußball in Deutschland zu vergleichen. Allein die Fankultur ist eine komplett andere. Während in Deutschland schon in der 3. Liga bis zu 30.000 Zuschauer zu den Spielen kommen, sind in Ungarns 1. Liga vielleicht im Schnitt 7.000 Zuschauer im Stadion. Das heißt aber nicht, dass die ungarischen Mannschaften schlechten Fußball spielen. Im Gegenteil: Die besten sechs bis sieben Teams agieren taktisch klug und haben einige technisch versierte Spieler im Kader.
Als was für einen Trainer haben Sie Thomas Doll kennengelernt?
Thomas Doll ist ein sehr erfahrener Trainer, der früher selbst ein guter Fußballer war und extrem ehrgeizig ist.
Und warum ging es jetzt zurück nach Deutschland?
Es ist nicht so, dass ich die schnelle Rückkehr geplant hatte. Ich bekam aber einige Angebote aus Deutschland, auch aus der 2. Bundesliga. Beim F.C. Hansa hatte ich dann sofort ein gutes Bauchgefühl. Ich kenne den Verein bereits aus der Rückserie in der Saison 2014/15, in der ich von Werder Bremen an den F.C. Hansa ausgeliehen war. Das halbe Jahr in Rostock hat mir sehr gefallen.
[box type="info" size="large"]"Keine großen Reden schwingen"[/box]
Vom Team aus der Saison 2014/15 ist aber nicht mehr viel übrig geblieben, stimmt’s?
Korrekt. Der Kader hat sich fast komplett verändert. Nur mit Marcel Ziemer, Tommy Grupe und Lukas Scherff habe ich bereits zusammengespielt. Ich bin mir aber sicher, dass ich mich schnell wieder akklimatisieren werde.
Sie haben einen Vertrag bis Juni 2019 unterschrieben. Welches Ziel verfolgen Sie mit dem F.C. Hansa?
Wir tun gut daran, zum Thema Saisonziel vorerst keine großen Reden zu schwingen. Wir haben einen großen Umbruch hinter uns und starten mit einer neuen Mannschaft in die Saison. Wichtig ist, dass wir schnell eine Einheit werden und möglichst von Beginn an abliefern.
Und was wollen Sie persönlich erreichen? Zu Ihrer Zeit bei Werder Bremen durften Sie bereits dreimal Bundesliga-Luft schnuppern…
Und das sollen auch nicht meine letzten Einsätze in der Bundesliga gewesen sein. Als Fußballer will ich immer das Maximum erreichen. Mein Ziel ist es, irgendwann wieder im Oberhaus zu spielen. Ich bin davon überzeugt, – und das ist keine Floskel -, dass im Fußball alles möglich ist.
Zum Saisonstart treten Sie in der kommenden Woche bei den Sportfreunden Lotte an. Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Es ist ekelig, in Lotte zu spielen. Ich habe mir die DFB-Pokal-Spiele der Sportfreunde in der letzten Saison angesehen. Das war schon beeindruckend. Die Mannschaft hat großes Potential und wird uns alles abverlangen.