Elfmeter-Rekord bei HFC-Spektakel – "Waren eigentlich tot"

Zum Auftakt der zehnten Drittliga-Saison trennten sich der Hallesche FC und der SC Paderborn in einem unfassbar spannendem Spiel 4:4. Acht Tore in 90 Minuten, dazu weitere ungenutzte Großchancen auf beiden Seiten und ein Elfmeter, der in die Geschichte eingeht: Das war beste Werbung für die 3. Liga.

Schnellster Elfmeter der Drittliga-Geschichte

"Nach so einem Spiel fehlen manchen die Worte, mir fehlt ein ganzer Satz", konnte Steffen Baumgart, Trainer des SCP, das Geschehene kaum beschreiben. Was war passiert? Bereits nach zehn Sekunden zeigte Schiedsrichter Felix Zwayer auf den Punkt – Elfmeter für Halle! Der schnellste der Drittliga-Geschichte! Pintol verwandelte sicher und sorgte für einen Hallenser Traumstart in die neue Saison. "Das war ein perfekter Start, besser geht’s nicht", sagte zwar auch Rico Schmitt. Doch die Euphorie des HFC-Coaches wurde kurz darauf im Keim erstickt: Paderborn erzielte in Person von Zolinski nur vier Minuten später den Ausgleich. Die Westfalen agierten diszipliniert, liefen die Hallenser früh an und sorgten so für Fehler im Aufbauspiel. "Wir haben zu euphorisch gespielt", konstatierte Schmitt nach der Partie. Die Konsequenz? Der SCP drehte den Spieß um: Erst traf Vucinovic per Elfmeter, kurz vor der Pause erhöhte Srbeny auf 3:1. Der Hallenser Traumstart entwickelte sich zu einem Albtraum.

Schmitt: "Wir waren eigentlich tot"

Spätestens nach dem vierten Paderborner Treffer, den Michel erzielte, schien das Spiel gelaufen, der HFC am Boden. "Wir waren eigentlich tot, weg vom Fenster", beschrieb Schmitt. Was dann aber folgte, war eine filmreife Wiederauferstehung: Halle bewies eine Riesenmoral, Schmitt sendete durch offensive Einwechslungen einen Impuls an die Mannschaft und brachte El-Helwe und Manu in die Partie. Ersterer verkürzte zunächst auf 2:4, nur eine Zeigerumdrehung später erzielte Sliskovic den Anschlusstreffer – Halle war wieder zurück im Spiel! "Wir haben den Gegner, der schon K.O. war, mit unseren Fehlern ins Spiel zurückgeholt", analysierte Baumgart. "Das darf nicht passieren." Aber das scheinbar Unmögliche passierte eben doch: Der eingewechselte Manu traf zum 4:4 und sicherte dem HFC einen Punkt. "Ich habe nach dem 1:4 nicht mehr daran geglaubt, dass wir nochmal zurückkommen", gab der Matchwinner offen zu. Aber nach dem 2:4 waren wir alle wieder da, auch die Fans – ohne sie hätten wir das heute nicht geschafft", sprach der 20-Jährige dem Publikum ein Dank aus. "Wir sind heute mit einem blauen Auge davon gekommen", fasst Schmitt schließlich ein nervenaufreibendes Spiel mit Happy End für den HFC zusammen.

   

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