Drittliga-Comeback verpatzt: Kalte Dusche für Unterhaching

Die Zeiten der totalen Überlegenheit, wie sie die SpVgg Unterhaching noch aus der vergangenen Regionalliga-Saison kennt, sind vorerst vorbei. Gegen die zweite Mannschaft von Werder Bremen waren die Oberbayern vor allem in der Defensive beschäftigt und mussten sich bei ihrer neuen Nummer eins bedanken, dass es am Ende nur 0:3 hieß. Die Mannschaft von Trainer Claus Schromm startet somit als Tabellenletzter in die Spielzeit.   

Torwart Müller ist trotz der drei Gegentreffer Unterhachings bester Spieler

Der beste Hachinger auf dem Platz war letztendlich derjenige, der vor der Partie gegen Werder Bremens U23 sowieso schon im Fokus gestanden hatte. Torhüter Korbinian Müller hätte die 0:3-Auftaktpleite seiner Mannschaft nämlich gar nicht als Nummer eins erleben sollen, war für diese Rolle doch ursprünglich Stefan Marinovic vorgesehen. Aber weil der neuseeländische Nationaltorhüter seinen auslaufenden Vertrag in Unterhaching nicht verlängerte, sondern kurz vor Beginn der neuen Spielzeit in die amerikanische Major League Soccer (MLS) zu den Vancouver Whitecaps wechselte, erhielt Müller plötzlich seine Bewährungschance. Und die wusste das 26-jährige Hachinger Eigengewächs auch zu nutzen. Gleich mehrfach bewahrte er seine Mannschaft auf Bremens Platz 11 vor einem Rückstand und hielt dabei unter anderem einen Elfmeter samt Nachschuss von Ole Käuper (42.), bevor er schließlich durch Rafael Kazior (51.) und zweimal Levent Aycicek (81. und 88.) doch noch überwunden werden konnte.

In der Offensive kaum zu sehen

"Wir müssen uns beim Korbi bedanken, dass wir zur Halbzeit noch im Spiel waren", erhielt Müller nach dem Spiel auf "telekomsport.de" Lob von seinem Trainer, wirklich darüber freuen konnte er sich aber nicht. "Wir haben schlecht verteidigt und körperlich nicht dagegengehalten", zeigte sich Müller verärgert, aber auch überrascht darüber, wie unterlegen seine Mannschaft in Bremen auftrat. "Das haben wir nicht so eingeschätzt, dass wir so untergehen." Gegen die eigentlich als Abstiegskandidat gehandelten Bremer fiel Unterhaching, in der letzten Saison noch mit 100 Toren in der Regionalliga, gerade in der Offensive wenig ein. Sogar ihr Topstürmer Stephan Hain trat häufiger im eigenen, als im Strafraum des Gegners in Erscheinung und verhinderte nach etwas mehr als 20 Minuten höchstselbst einen Rückstand durch Marc Pfitzner.

Niederlage als "Wachrüttler" für das erste Heimspiel

"In der vierten Liga hatten wir in der Offensive doch deutlich mehr Räume, das haben wir schon gemerkt. Und dann hat der Gegner auch noch gut verteidigt und und gute Balleroberungen gehabt, wodurch der Sieg auch in der Höhe in Ordnung geht", fasste Schramm das Spiel schließlich zusammen und weiß nun um die Arbeit, die noch vor ihm und seinem Team liegt. Als Tabellenschlusslicht empfangen die Oberbayern am kommenden Freitag ausgerechnet den Aufstiegs-Favoriten aus Karlsruhe. Müller hofft, dass seine Mannschaft dann nach dem "Wachrüttler" von Bremen, von Beginn an konzentrierter zu Werke gehen wird.

   

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