Pavel Dotchev: "Wir sind noch keine Spitzenmannschaft!"

Als Favorit aber dennoch mit gehörigem Respekt beschließt der F.C. Hansa Rostock die erste englische Woche der neuen Saison. Am Samstag treffen die Hanseaten im heimischen Ostseestadion dann auf den Aufsteiger aus Meppen (Anstoß 14 Uhr, live im NDR).

Dotchev: Mein Team muss brennen!

Sieben Punkte, keine Niederlage, keine Gegentore – ein Zustand, der so manchen Hansa-Fan ins Träumen bringt, ist die weiß-blaue Anhängerschar doch schon seit Jahren nicht erfolgsverwöhnt. Ins Träumen gerät aufgrund dieser Momentaufnahme Trainer Pavel Dotchev hingegen noch längst nicht. "Wir wissen die sieben Punkte zu schätzen, sind aber dennoch keine Träumer." Nach der siegreichen Auswärtsfahrt nach Thüringen fordert er den unbedingt Willen auch am kommenden Samstag. Es sei eine Charakterfrage, erklärte der 51-Jährige, der den nächsten Gegner des FCH am Mittwoch im TV beobachtete. "Das wird ein ganz hartes Spiel und wenn wir nicht die Leistung von Erfurt abrufen, werden wir große Probleme bekommen.“ Die Hanseaten, die erst Mittwoch in aller Frühe wieder in Rostock ankamen, hatten lediglich zwei Tage, um sich auf den Gegner einzustimmen. Viel Zeit für taktische Trainingsgeplänkel blieb dabei nicht, Regeneration stand in der englischen Woche im Vordergrund. Daher sei diese Partie auch "eine Kopfsache, ob wir siegen oder eben nicht", erklärte Dotchev. Letzteres wolle er auf keinen Fall, stellte er zumindest schon mal klar, vielmehr müsse "die Mannschaft brennen und an ihre Grenzen gehen."

Schwerpunkt liegt auf Einstellung und Mentalität

Auch wenn die Hanseaten sehr erfolgreich in die Saison gestartet sind, "Wunder dürfe man dennoch nicht erwarten“, so Dotchev. "Wir sind noch keine Spitzenmannschaft, aber wir wollen eine werden. Dies ist aber ein langer Prozess", stellte er klar. Bestes Beispiel im Hinblick auf Defizite ist hier sicherlich die mangelnde Chancenverwertung, die in Zukunft konsequenter genutzt werden muss. "Wir werden auch gegen Meppen nicht zu vielen Möglichkeiten kommen, aber diese müssen dann gemacht werden“, fordert Dotchev. Es sei eine Qualitätsfrage, ob man mit klarem Kopf vor dem Tor, die Chancen auch nutze. Ganz klar, dass der FCH sich da verbessern muss. Meppen, in der Relegation gegen Mannheim gewonnen, erzielte aus den vergangenen drei Partien lediglich einen Punkt. Teilweise unter Wert musste sich der Aufsteiger geschlagen geben, von denen Dotchev noch nicht viel weiß. "Ich kenne nur ein paar Spieler. Aber ich weiß, dass sie eine eingeschworene Truppe sind, die auch von der mannschaftlichen Geschlossenheit und ihrer Mentalität lebt.“ Gleiches erwarte er von seinem Team. Dies gepaart mit einem hohen Tempo über neunzig Minuten und einem druckvollen Spiel könnte das Erfolgsrezept des FCH sein.

Neuzugang Alibaz vermutlich schon auf der Bank

Großartige Veränderungen wird es dabei in der ersten Elf nicht geben. Warum auch, überzeugte das Team doch in den vergangenen Partien. Durchaus eine Option für die Bank ist Neuzugang Selcuk Alibaz, der für ein Jahr für die Position im rechten Mittelfeld verpflichtet wurde. "Wir brauchen diese kreativen Leute, die noch mehr Torgefahr ausstrahlen“, erklärte Dotchev. Keine Alternative sind weiterhin die Langzeitverletzten Tommy Grupe, Christopher Quiring, Vladimir Rankovic und Willi Evseev. Letztere befinden sich allerdings schon wieder im Aufbautraining und könnten im nächsten Spiel wieder zur Verfügung stehen. Und auch die Bilanz gilt es gegen die Emsländer auszubessern. In sechs Aufeinandertreffen siegte die Kogge lediglich ein Mal: Im Februar 1993 (damals noch in der 2. Bundesliga) gewann der FCH zu Hause mit 2:1.

 

   

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