Strauchelnder KSC unter Druck: "Es geht um Zusammenhalt"
Der Karlsruher SC war als Aufstiegsfavorit in die Saison gestartet. Mit einem starken Kader und guten Leistungen in der Sommervorbereitung untermauerte der KSC seine hohen Ambitionen, doch nach nur einem Punkt aus drei Spielen kehrt bei den Badenern, die bereits gehörig unter Druck stehen, Ernüchterung ein.
Zum Abschluss der englischen Woche kommt der Tabellenführer
Dem Unentschieden (2:2) gegen den VfL Osnabrück zum Auftakt der zehnten Drittliga-Spielzeit folgte eine 2:3-Niederlage gegen den Aufsteiger Unterhaching, auch gegen die Zweitvertretung des SV Werder Bremen (0:2) ging die Mannschaft von Trainer Marc-Patrick Meister leer aus. Ausgerechnet in dieser schwierigen Phase empfängt der KSC den SV Wehen Wiesbaden, einen der beiden Tabellenführer vor dem 4. Spieltag. Platzt gegen die Hessen endlich der Knoten oder gerät der strauchelnde Favorit endgültig in die Krise?
Meister: "Ich erwarte von jedem Einzelnen einen Tick mehr"
Fest steht: Sieben Gegentore in drei Spielen sind zu viele. Vor allem in der Defensive drückt der Schuh. Gegen Wiesbaden wollen die Badener taktisch kompakt agieren, um nicht erneut in Rückstand zu geraten. "Ich erwarte von jedem Einzelnen einen Tick mehr", erklärt Meister, "mehr Entschlossenheit und mehr Bereitschaft, das Tor zu verteidigen." Mittelfeldmann Marc Lorenz, der am Samstag auf seinen Ex-Verein trifft, beschrieb die Gegentore als "Nackenschläge". Auch der 29-Jährige hat erkannt, dass "wir die Tore sehr einfach fressen". Das gilt es abzustellen. "Wir haben die letzten Spiele allesamt nachbereitet und lernen daraus", so der Linksaußen.
Mangelndes Selbstvertrauen: "Es geht um Zusammenhalt"
Ebenfalls auffällig: Die starke Diskrepanz zwischen der Sommervorbereitung und dem Liga-Alltag. Wurde in zahlreichen Testspielen noch ein guter Eindruck hinterlassen und reichlich Selbstvertrauen getankt, scheint dieses nach nur drei Spieltagen wieder verflogen: "Wir dürfen uns von der Vorbereitung nicht blenden lassen", warnt Meister. Momentan fühle es sich anders an: "Von der Selbstsicherheit ist es eine andere Ausgangssituation." Die Badener hatten zuletzt nicht die Möglichkeit, das Spiel selbst zu gestalten: "Uns fehlt momentan das Glück, in Führung zu gehen", analysiert Lorenz und fügt hinzu: "Ich hoffe, dass der Knoten endlich platzt." Damit dies funktionieren kann, "gehe es um Zusammenhalt", motiviert Meister seine Schützlinge. Dieser war beim letzten Spiel gegen Bremen nicht erkennbar. Gegen Wiesbaden soll also eine geschlossene Mannschaftsleistung die Talfahrt des KSC stoppen. Gegen selbstbewusste und starke Gäste aus Hessen, die die maximale Punkteausbeute vorweisen und kein einziges Gegentor zuließen, wird diese Aufgabe schwer genug. Kann der KSC diese aber nicht lösen, entwickelt sich die strauchelnde Phase endgültig zu einer Krise.