Kurios, unberechenbar, spektakulär: Das war der Saisonstart

Nach vier Spieltagen geht die 3. Liga in ihre erste Pause – natürlich nicht für alle Teams, denn die Hälfte der Klubs wird sich im DFB-Pokal mit höherklassigen Vereinen messen und auf das lukrative Weiterkommen hoffen. Im Hintergrund dürften nichtsdestotrotz bereits die ersten Fazits gezogen werden. Auch liga3-online.de hat einige interessante Fakten rund um die ersten Spieltage aufbereitet.

Fakt 1: Das Siegen erscheint so schwer wie selten…

…zumindest für einige! Sechs Mannschaften sind nach dem vierten Versuch noch immer ohne Saisonsieg, darunter illustre Namen wie der VfL Osnabrück oder die Würzburger Kickers. Auch Rot-Weiß Erfurt oder der Hallesche FC finden sich als etablierte Drittligisten im Topf der Fehlstarter wieder, während die Sportfreunde Lotte und der FSV Zwickau dem erwartet schweren zweiten Jahr entgegenblicken müssen. Keiner der sechs Genannten hat jedoch alle Partien verloren, bis auf die SF Lotte hat jede Elf immerhin bereits zwei Zähler sammeln dürfen. Auch die Probleme unterscheiden sich deutlich: Der HFC sowie Osnabrück kämpfen mit erheblichen Defensivproblemen, während Zwickau, Lotte oder Erfurt erst zwei mickrige Treffer auf dem eigenen Konto vorweisen können.

Fakt 2: Der "Rüpel der Liga" könnte bald schon aussetzen

Im letzten Jahr war es Klaus Gjasula, der nach sechs Spieltagen die fünfte Gelbe Karte gesehen hatte und dementsprechend aussetzen musste. Zwölf Monate später fehlt der 27-Jährige aufgrund eines Mittelfußbruchs, verpasste den Auftakt. Seiner Nachfolge hat sich offenbar mit Ole Käuper ein Talent aus der Schmiede von Werder Bremen angenommen: Er sah – wie im Übrigen sieben seiner Kollegen – beim 1:0-Erfolg über Preußen Münster die Gelbe Karte, just wie in den drei Partien zuvor. Heißt: Käuper kann am fünften Spieltag die fünfte Verwarnung kassieren. Eine zweifelhafte Ehre, sollte der zentrale Mittelfeldspieler mit seinen 20 Jahren seine erste Sperre noch im August absitzen müssen…

Fakt 3: Die Absteiger besitzen mächtige Startprobleme

Wir hatten die Auffälligkeit vor einigen Tagen bereits ausführlich analysiert: Der Karlsruher SC und die Würzburger Kickers kommen bisher nicht wirklich in Schwung. Speziell die Kickers drohen frühzeitig den Anschluss zu verlieren – Grund war in mehreren Fällen die schwache Chancenverwertung, den Unterfranken fehlt ein Knipser im Sturm. Ob der jüngst verpflichtete Orhan Ademi diese Rolle kurzfristig wird übernehmen können? Will der FWK nicht auf eine ordentliche Aufholjagd angewiesen sein, muss in den kommenden Wochen mehr als nur ein Dreier her. Der Karlsruher SC ist derweil einen Schritt weiter, hat mit einer Energieleistung aus einem 0:1-Rückstand ein 2:1 über Wiesbaden erzwungen. Der verspätete Start in die Aufstiegsmission? Zuerst muss Karlsruhe zeigen, dass die Abstimmungsprobleme im neuen Team dauerhaft behoben wurden.

Fakt 4: Ohne Druck startet es sich am Besten

Der SC Paderborn, Fortuna Köln, Bremen II oder der VfR Aalen – das sind, mit Verlaub, nicht die Top-Favoriten auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Der Großteil der Genannten musste in der Vorsaison sogar richtig zittern. Ob die neue Spielzeit für die Fast-Absteiger befreiend wirkt? Speziell der SC Paderborn, der sportlich bereits abgestiegen war, brilliert mit dem spektakulärsten Fußball der gesamten 3. Liga. Auch Köln und Bremen II haben sich merklich stabilisiert und in puncto Spielfreude zugelegt, Aalen seine Stärken aus der Vorsaison erfolgreich konserviert. Ob einer der Klubs bis zum Ende um die oberen Plätze mitspielt, ist mehr als fraglich – und aus Sicht der Blitzstarter gar nicht notwendig. Das Quartett würde sich schon über eine ruhige Saison richtig freuen.

Frage 5: Die hoch gehandelten "Etablierten" bringen sich in Position

Mit dem SV Wehen Wiesbaden und dem 1. FC Magdeburg haben sich gleich zwei mehrfach als Favoriten genannte Vereine nach vier Spieltagen in eine gute erste Ausgangsposition manövriert. Jeweils neun Zähler bedeuten einen absolut zufriedenstellenden Auftakt. Auch Hansa Rostock und Preußen Münster sind trotz Niederlagen am vergangenen Wochenende in die Nähe gerückt, obgleich sie aus völlig verschiedenen Startlöchern kamen: Rostock stellte ein völlig neues Team zusammen, Münster verstärkte die erfolgreiche Rückrunden-Elf der Vorsaison lediglich punktuell. Alle vier sollten in den kommenden Wochen und Monaten weiter beobachtet werden – Ausreißer nach oben sind möglich.

 

   

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