KSC: Meister-Entlassung war die logische Konsequenz
Nach nur fünf Spieltagen in der neuen Saison muss sich der Karlsruher SC schon wieder nach einem neuen Cheftrainer umschauen. Die Entlassung von Marc-Patrick Meister kam zwar etwas überraschend, ist in der Summe aber nur eine logische Konsequenz der Entwicklungen in den letzten Wochen. Ein Kommentar.
Umbruch nicht gelungen
Er schien wohl schon nach dem 0:4-Debakel bei Fortuna Köln damit gerechnet zu haben. Nach der Partie und auch am darauffolgenden Tag gab sich Meister etwas ratlos und wortkarg, was für ihn schon ungewöhnlich ist. Zumal er in den Wochen davor, in denen es immer wieder Rückschläge gab, stets optimistisch wirkte, das Ruder herumreißen zu können. Nach fünf Spieltagen, drei Niederlagen und einem Torverhältnis von 6:12 blieb den Verantwortlichen nun aber nichts anderes mehr übrig als den 37-Jährigen von seinen Aufgaben zu entbinden. "Wir wollen und können unser Saisonziel nicht aus den Augen verlieren", begründete Sportdirektor Oliver Kreuzer am Montag und betonte: "Es ist erst der fünfte Spieltag, wir können die Saison weiterhin so gestalten, dass wir am Ende oben stehen. Deswegen waren wir jetzt der Meinung, dass wir etwas verändern müssen."
Meister ist es letztlich nicht gelungen, aus dem fast komplett neuen Kader, der zweifelsohne eine ordentliche individuelle Qualität besitzt, eine Mannschaft zu formen, die auf dem Platz alles in die Waagschale wirft. Dass der Umbruch seine Zeit braucht, war zwar allen klar, jedoch war keine Entwicklung zum Positiven mehr zu sehen.
Klare Worte von Kreuzer
Die Entlassung zu diesem frühen Zeitpunkt und direkt nach der ersten richtig heftigen Niederlage zeigt, unter welchem Erfolgsdruck die Karlsruher stehen. "Wie wir am Freitag aufgetreten sind, war auch für mich sehr überraschend", so Kreuzer. "Wir sind mit dem Ziel Wiederaufstieg in die Saison gestartet. Auch wenn ein holpriger Start normal sein kann, haben wir gedacht, dass wir eigentlich einen Schritt weiter sein müssten. Die Art und Weise wie wir aufgetreten sind, war ganz weit weg von dem, was wir uns eigentlich vorgestellt haben“, erklärt der Sportdirektor.
Der Trainerwechsel sollte nun allen die Sinne schärfen und das große Ziel noch einmal vor Augen bringen. Die Karlsruher sind vor der Saison nicht unbedingt defensiv mit ihrer Zielsetzung umgegangen, sondern haben von allen Seiten deutlich gemacht, dass der Aufstieg alternativlos ist. Das bedeutet auch, dass es gilt, keine Zeit zu verschwenden, sondern so schnell wie möglich Punkte zu sammeln. Dabei hat man aus der vergangenen Saison gelernt, wo man mit der Entlassung von Tomas Oral wohl etwas zu lange gewartet hat. Das hat Meister nun zu spüren bekommen, der mit einem Schnitt von 0,54 Punkten und zehn Niederlagen in 13 Spielen nicht als Erfolgstrainer in die Annalen eingehen wird.
Nachfolger muss Erfolg zurückbringen
Nun gilt es, einen Nachfolger zu finden, der die 3. Liga am besten schon kennt. Viele Namen schwirren dabei wieder einmal umher. Die üblichen Kandidaten Dirk Schuster, Alois Schwartz, Joe Zinnbauer und auch Ex-Coach Markus Kauczinski werden heiß gehandelt. Es wären zumindest allesamt Übungsleiter, die schon Erfahrung mitbringen, was in dieser Situation nicht unerheblich ist. Doch eins steht fest: Nach Tomas Oral, Mirko Slomka und Marc-Patrick Meister ist es mehr als notwendig endlich wieder einen Trainer in den Wildpark zu lotsen, der den Erfolg zurückbringt. Ansonsten wird das Erreichen der selbst gesteckten Ziele sehr schwierig.