Fünf Gründe für den Erfolgskurs von Hansa Rostock

Zehn Punkte aus fünf Spielen: Der F.C. Hansa Rostock hat den besten Saisonstart seit vier Jahren hingelegt. Nachdem die Hanseaten in den vergangenen Spielzeiten stets in der zweiten Tabellenhälfte platziert waren und dem Abstieg teils nur haarscharf entgingen, sorgt momentan ein frischer Wind für Auftrieb. Die Kogge segelt wieder in sichere Gewässer und ist plötzlich Teil des erweiterten Kreises der Aufstiegskandidaten. liga3-online.de nennt fünf Gründe für den Erfolgskurs der Rostocker.

Grund 1: Pavel Dotchev & seine klare Spielidee

Der Hauptgrund für den Aufwärtstrend ist ohne Frage Pavel Dotchev. Der Cheftrainer, der die Rostocker im Mai übernahm, hat nicht nur zusammen mit Sportvorstand René Schneider einen kompletten Kaderumbruch vorangetrieben und bewältigt (jeweils 18 Neuzugänge und Abgänge), sondern der Mannschaft eine Spielidee verinnerlicht, die schon in den ersten Saisonspielen klar erkennbar ist: Aus einer geordneten Defensive heraus möchte Hansa das Spiel selbst gestalten. Bei Ballgewinn befreit sich seine Elf mit klugem Kurzpassspiel und sucht über die schnellen Außenbahnspieler den Weg nach vorne, ohne aber die nötige Ruhe zu verlieren. Steht die gegnerische Abwehr hinter dem Ball, so agieren die Rostocker abgeklärt und lassen die Konkurrenten durch viele Seitenwechsel und Diagonalbälle laufen. Lediglich im letzten Drittel fehlt momentan die letzte Konsequenz, der entscheidende Pass, der die Abwehr aushebelt.

Grund 2: Die disziplinierte Defensive um Abwehrchef Hüsing

Bisher ist die disziplinierte Defensive die große Stärke der Hanseaten, die nur zwei Gegentore zuließ. Die 1:2-Niederlage gegen Meppen war das einzige Spiel, in dem Keeper Janis Blaswich hinter sich greifen musste. In den übrigen vier Partien wahrte Blaswich die weiße Weste. Der Grund: Die ganze Mannschaft arbeitet clever gegen den Ball, verschiebt die eigenen Reihen konsequent und stellt so viele Räume früh zu. In der Mitte sorgt Abwehrchef Oliver Hüsing für Ordnung und dirigiert seine Vorderleute lautstark. Auch bei Standards ist kein Vorbeikommen am 1,93 Meter großen "Leuchtturm" der Hansa-Defensvie, der sich zudem sehr gut mit dem erfahrenen Julian Riedel ergänzt und auch in der Spieleröffnung einige Akzente setzt.

Grund 3: Die Schaltzentrale im Mittelfeld

Nicht nur in der Viererkette sticht die Zentrale heraus, auch im Mittelfeld der Hanseaten ist diese von hoher Bedeutung: Hier sorgen Kapitän Amaury Bischoff und der wiedererstarkte Stefan Wannenwetsch für Ruhe und Ordnung. Das Duo ist technisch versiert, lässt hin und wieder auch mal einen Gegner aussteigen und überzeugt mit sicherem und schnellem Kurzpassspiel. Beide agieren defensiv sehr abgeklärt und scheuen keinen Zweikampf. Bei Ballgewinn erfolgt entweder eine kluge Spielverlagerung oder das schnelle Umschalten. Keine Frage: Die Zentrale ist der wichtigste Baustein im Kadergerüst der Rostocker.

Grund 4: Die Gefahr bei Standards 

Während die Hanseaten in den letzten beiden Jahren bei ruhenden Bällen harmlos blieben, resultieren nun bereits vier der sieben Saisontreffer aus Standards. Linksverteidiger Fabian Holthaus und Mittelfeldmann Bischoff sind starke Standardschützen, die das Leder immer wieder gefährlich reinzirkeln: So traf Abwehrrecke Hüsing gegen Erfurt nach einem Freistoß von Bischoff und gegen Würzburg nach einer Ecke von Holthaus. Der Linksfuß bereitete ebenfalls per Ecke zudem das Kopfballtor von Marcel Ziemer gegen Meppen vor.

Grund 5: Teamgeist und mannschaftliche Geschlossenheit

Zu guter Letzt stimmt die Mischung im Team. Trotz des radikalen Umbruchs und der Verjüngungskur scheint das Team schon sehr gefestigt: Auf dem Platz überzeugt Rostock mit mannschaftlicher Geschlossenheit, jeder steht für jeden ein. Alle Neuzugänge scheinen ihre individuelle Rolle im Team gefunden zu haben: Während erfahrene Kräfte und Leistungsträger die Marschroute vorgeben, drängen sich die jüngeren immer wieder auf und überzeugen durch taktische Disziplin. Bleiben die Rostocker von Verletzungen verschont und treten weiterhin so konstant, geschlossen und diszipliniert auf wie bisher, könnten sie schon in dieser Saison für eine positive Überraschung sorgen. Mit der momentanen Leistung sind sie definitiv ein Teil des erweiterten Kreises der Aufstiegskandidaten.

   

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