Krämer bleibt positiv: "Ein Erfolgserlebnis würde uns gut tun"
Für Rot-Weiß Erfurt hat die Saison mehr als schlecht begonnen. Nach fünf Spieltagen ist der Ostclub mit nur zwei Punkten Tabellenvorletzter. In einem Interview auf "dfb.de" sprach Coach Stefan Krämer nun über die Ursachen für den schlechten Start und wie die Thüringer den Klassenerhalt schaffen wollen.
"Jeder, der uns abschreibt, macht einen Fehler"
Für Krämer kommt das schlechte Abschneiden seines Teams nicht vollkommen überraschend. "Ich hatte nach den Abgängen einiger Leistungsträger schon damit gerechnet", erzählt der Trainer im Interview. Trotzdem sei das noch kein Grund nervös zu werden. Zwar kassierte Erfurt, bis auf die Partie gegen Magdeburg nur einen Gegentreffer pro Spiel, auf der anderen Seite gelangen den Thüringern aber auch nur zwei Tore. Ursache, so Krämer, sei der Kräfteverschleiß in der Offensive aufgrund der fehlenden Ordnung. "Speziell für unseren Stürmer Carsten Kammlott gilt, dass er sich im Pressing für die Mannschaft aufopfert. Wir müssen jetzt dahinkommen, dass er und die anderen Angreifer sich ein wenig herausnehmen können, um vorne durchschlagskräftiger zu werden", gibt Krämer die neue Leitlinie vor.
Einen weiteren Faktor für die Ergebniskrise sieht Krämer in dem Verlust wichtiger Leistungsträger, die fast ausnahmslos durch junge Spieler aus der Regionalliga ersetzt wurden. Hinzu kommt die lange Verletztenliste. Mit André Laurito, Liridon Vocaj, Theodor Bergmann und Tugay Uzan fehlen dem Team "vier wichtige Säulen". Die Ausfälle haben auch Einfluss auf die Konkurrenzsituation innerhalb des Teams: "Ein paar Prozente fehlen, wenn man als Spieler ziemlich genau weiß, dass man am Wochenende spielt. Eingeschränkt sind momentan auch meine Möglichkeiten, eine Begegnung mit Wechseln zu beeinflussen", so Krämer. Trotz der Situation blickt der 50-Jährige positiv in die Zukunft: "Es geht jetzt zunächst darum, die Lücke nicht zu groß werden zu lassen. Jeder Punkt ist Gold wert. Ich bin überzeugt: Jeder, der uns abschreibt, macht einen Fehler." Was jetzt fehlt, seien Siege. "Ein Erfolgserlebnis würde uns allen gut tun", gibt Krämer zu.
Erfahrene Spieler sind jetzt gefordert
Nach der roten Karte von Kapitän Jens Möckel (für drei Spiele gesperrt) hat sich die Personalsituation der Mannschaft noch weiter zugespitzt. In der Pflicht sieht Krämer daher jetzt Spieler, "die bereits über einige Erfahrungen in der 3. Liga verfügen". Dazu zählt der Coach Philipp Klewin, Carsten Kammlott, Luka Odak und Christoph Menz. "Von ihnen sollte jetzt keiner mehr wegbrechen, im Optimalfall kommen sie in jeder Partie an ihr Limit. Es ist sicher ein wenig unfair, das in dieser Form einzufordern. Aber dieser Herausforderung müssen sie sich stellen." Vom Klassenerhalt ist Krämer weiterhin fest überzeugt und gibt sich kämpferisch: "Die Saison ist noch lang, und ich bin überzeugt, dass wir die nötigen Punkte holen werden. Ich bin jedenfalls bereit."