Rot-Weiß Erfurt: Pressesprecher Wilfried Mohren tritt zurück
Der FC Rot-Weiß Erfurt muss sich einen neuen Pressesprecher suchen. Wilfried Mohren, der das Amt in den vergangenen knapp acht Jahren innehatte, ist am Freitag zurückgetreten. Der 59-Jährige begründete seinen Schritt mit den aktuellen Diskussionen um seine Person.
Mohren soll Medienteam beleidigt haben
Der Hintergrund: Am vergangenen Dienstag hatte das RWE-Medienteam, das sich bei den Spielen unter anderem um den Live-Ticker kümmert, in einer Stellungnahme schwere Anschuldigungen gegenüber Mohren erhoben. Demnach soll der Pressesprecher die Mitglieder des ehrenamtlichen Medienteams als "Filz", "Krebsgeschwür", "Feinde des Vereins" und teilweise auch als "Parkinson-Kranke" bezeichnet haben. Das Medienteam hatte daraufhin Mitte August sämtliche Aktivitäten für den Verein eingestellt. "Unsere Entscheidung bezieht sich ausschließlich auf Konflikte mit dem Pressesprecher, bei denen es nur um sein Verhalten und vor allem seinen Ton sowie Äußerungen gegenüber Teammitgliedern ging“, begründete das Medienteam in einer Stellungnahme.
Mohren bezeichnete das Schreiben am Freitag als "kaum halbwahr", "kalkulierten Brandbeschleuniger gegen mich" und als "Hexenjagd". Mit seinem Rücktritt möchte der 59-Jährige nach eigenen Angaben vermeiden, "dass die öffentliche Diskussion um meine Person zu einer zusätzlichen Belastung für den Verein wird." Es sei ein Punkt erreicht, "an dem es besser für beide Seiten ist, einen Neustart zu organisieren und weiteren Schaden zu verhindern", so Mohren.
Rombach steht hinter Mohren
Der Vorstand des FC Rot-Weiß Erfurt hat den Rücktritt akzeptiert, Präsident Rolf Rombach zeigte Verständnis für die Entscheidung: "Die Berichterstattung der letzten Tage stellt sowohl für den Betroffenen wie auch für den Verein eine Belastung dar. Von daher respektieren wir die Entscheidung." Dennoch, so Rombach weiter, dürfe man "nicht unterschätzen, welch hohe Qualität an Fachwissen dem Verein verloren geht." Es werde nicht leicht sein, diese Lücke zu schließen", betont der RWE-Präsident und bedankte sich bei Wilfried Mohren "für seine hohe Loyalität und für seine hervorragende Arbeit!“
Vizepräsident Thomas Kalt wirft unterdessen den Blick nach vorne: "Wir sind jetzt gefordert den Verein wieder zu befrieden und zukünftig unsere Entscheidungen transparenter und nachvollziehbarer zu machen." Wer die Nachfolge des 59-Jährigen antreten wird, ist noch nicht bekannt.