Erfurt feiert Derby-Sieg: Stefan Krämer wurde erhört
Vor dem Thüringenderby gegen Carl Zeiss Jena hatte Erfurts Trainer Stefan Krämer zu einem flammenden Appell angesetzt, um die negative Stimmung im Umfeld abzuschütteln. Mit Erfolg: Die Unterstützung der Fans war da, Erfurts Spieler bedankten sich mit einem knappen 1:0-Erfolg.
Bieber mit dem Tor des Tages
Nein, einen fußballerischen Leckerbissen bekamen die RWE-Fans auch gegen Jena nicht zu sehen. Dafür aber eine Mannschaft, die kämpfte, sich in jeden Ball warf und am Ende das nötige Glück hatte. Der eingewechselte Christopher Bieber erzielte per Kopf nach einer Ecke das Tor des Tages (68.), das nicht nur Trainer Krämer aufatmen ließ. "Es fühlt sich großartig an, dass wir endlich den ersten Sieg eingefahren haben. Darauf haben wir lange gewartet. Ein super Tag", sagte Bieber nach dem Spiel gegenüber dem "MDR". Offenbar hatten auch die Spieler bei Krämers Appell vor dem Spiel genau hingehört. Das Derby könne "ein Katalysator" sein und ein Aufbruch in sportlich bessere Zeiten, hatte Krämer da gesagt und um die Unterstützung der Fans auf diesem Weg geworben. Und Krämer wurde erhört. Die Stimmung im Steigerwaldstadion war eines Thüringenderbys würdig, Erfurt fuhr den ersten Dreier im siebten Spiel ein und verließ damit gleichzeitig die Abstiegsränge.
Krämer zufrieden, Zimmermann angefressen
Dass nun die Gäste aus Jena Tabellenletzter sind, dürfte der Stimmung im Erfurter Lager durchaus zuträglich gewesen sein. Auch wenn fußballerisch weiter Luft nach oben ist. "Wir hatten auch vor dem Tor die eine oder andere gute Aktion, die wir uns dann durch falsche Entscheidungen wieder kaputt gemacht haben", sagte Krämer nach dem Spiel. "Dass wird nicht die fleischgewordenen Tormaschinen sind, weiß man ja." Angefressen war dagegen Jenas Trainer Mark Zimmermann, dessen Team mindestens ebenbürtig war, aber erst nach dem Rückstand so richtig aufwachte und dann auch noch zu viele Chancen ausließ. Neuzugang Julian Günther-Schmidt traf alleine zweimal Aluminium, beim zweiten Mal köpfte anschließend auch noch Manfred Starke freistehend am Tor vorbei (79.). "Warum fangen wir erst mit dem Fußball spielen an, wenn wir hinten liegen", schimpfte Zimmermann. "Da brauche ich nicht ein Jahr lange nur dumm erzählen, dass ich endlich wieder gegen Erfurt um Punkte spielen will. Dann sollte ich es auch machen."